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Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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keinerlei Rechtsansprüche.« Drak schaute sich vielsagend im Saal um. Viel Gold und Silber und Schmuck wurden so reichlich zur Schau getragen, daß sich das ungeübte Auge geblendet abwenden konnte. »Wir brauchen keine zusätzlichen Probleme – wir haben schon genug an der Frage zu kauen, wer in Hamal die Macht übernehmen soll.«
    »Richtig!« war die einhellige Antwort. So gab es nun immerhin ein Thema, zu dem die berühmten Eroberer Hamals einer Meinung waren.
    In dem kurzen Schweigen, das nach dieser impulsiven Reaktion eintrat, erhob sich der junge König Rogpe aus Mandua. Er schlug seinen vornehmen Mantel enger um sich, in einer instinktiven Geste des Kräftesammelns vor einer unangenehmen Diskussion; aber sofort ließ er den pelzbesetzten Samt wieder los, denn in Hamal war es wärmer als bei ihm zu Hause. »Ehe ich zurückreise, muß eine Angelegenheit geklärt werden«, sagte er und unterband mit erhobener Hand den Protest einiger Delegierter.
    Rogpe mochte noch jung und unsicher sein; aber sein Anliegen war ernst gemeint, und er sprach es klar und überzeugend aus.
    »Hört mich an! Ich spreche von jenen Ländern, die sich aktiv mit Hamal verbündet hatten! Vor allem Shanodrin!«
    »Tötet alle!« hieß es. »Brennt ihnen die Städte nieder!« riefen Stimmen durcheinander. Zahlreiche weitere Vorschläge hallten häßlich durch den Saal.
    »Prinz Mefto A'Shanofero, bekannt als Mefto der Kazurr! Er steht als Angeklagter vor dieser Versammlung! Er und seine Komplizen müssen zur Rechenschaft gezogen werden.«
    Von den Männern im funkelnden Saal wußte niemand, daß Mefto Kazzur durch sein Bündnis mit Hamal den größten Teil der Länder der Morgendämmerung hatte unterwerfen wollen. Das Königreich Mandua hatte schwer unter ihm gelitten. Jetzt hob Rogpe eine Hand an sein blondes Haar. Er zeigte ein nervöses Lächeln, in dem allerdings auch sein Triumph über diese verspätete Rache deutlich wurde.
    Rundgesichtig, ungeduldig, so sprang König Nodgen der Kahlköpfige auf und schüttelte eine Faust in Rogpes Richtung.
    »Ja, ja, mein junger kämpfender König, ja! Den Verräter Mefto den Kazzur werden wir zur Rechenschaft ziehen. Aber hier sind noch viele andere Zhantils zu satteln. Allerdings steht fest, daß man Hamal einen Hamalier als Herrscher geben muß, wenn es bei der Stange gehalten werden soll. Dieser Mann ist König Telmont ...«
    Die Worte Nodgens des Kahlköpfigen gingen in lauten Spottrufen und wütenden Flüchen unter.
    »König Telmont ist in keiner Weise mit Thyllis verwandt ...«
    »Er hat sich in den entlegenen Schwarzen Bergen versteckt ...«
    »Er hat kein Rückgrat!«
    Für die Herrscher in den Ländern der Morgendämmerung gehörte es zum täglichen Geschäft, über Familienbeziehungen und zarte Blutbande und Kontakte und Heiratsbündnisse Bescheid zu wissen. Solche Kenntnisse konnten lebenswichtig sein. Wenn man wußte, warum ein König so handelte und die benachbarte Königin ganz anders, weil sie einer Familienpriorität gehorchte, konnte man sich auf schwierigem diplomatischen Parkett geschickt bewegen. Die Delegierten mußten gut Bescheid wissen über die ewig brodelnden Intrigen. Diese Dinge waren wichtig für das Überleben – wie auch die Notwendigkeit, Namen zu behalten. Von der richtigen Erinnerung an einen Namen konnten ganze Königreiche abhängen.
    Der Rivale, der Nodgen den Kahlköpfigen beschuldigt hatte, seine Flugboote nach Hause zurückgeholt und dann als verloren gemeldet zu haben, erhob sich verächtlich. »Wir wissen, warum du dich für König Telmont einsetzt, Nodgen der Kahlköpfige! Wieviel Gold hat er dir bezahlt? Welche Versprechungen hast du von ihm empfangen?«
    Wachsam traten die diensthabenden Djang-Wächter vor.
    »Ich spucke auf deine Robe, König Nalgra der Entehrte! Ich weise deine Anschuldigungen zurück. Ich schleudere sie dir ins Gesicht ...«
    Frisches Öl wurde ins Feuer der Feindseligkeit geschüttet; das Duell, das unausweichlich schien, mochte auf katastrophale Weise zwei ganze Länder beeinflussen, die sich an die Kehle gingen – wie immer. Unter der allesbedrohenden Gefahr, die von Hamal ausging, waren die lokalen Auseinandersetzungen gebremst worden. Doch wie es der menschlichen Natur entsprach, würden sie nun wieder ausbrechen, heftiger und blutiger als zuvor.
    Die Dämpfung dieser Gegensätzlichkeiten (sie ganz auszulöschen würde viel länger dauern und durchgreifende Maßnahmen erfordern) oblag schließlich Drak. Der grimmige Ernst,
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