Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 26 - Spikatur-Zyklus 04 - Die Verbündeten von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
mit dem er auftrat, ließ niemanden an seinem Zorn, an seiner Verachtung zweifeln. Er versuchte das Gespräch der Friedenskonferenz wieder auf Dinge zu lenken, die von unmittelbarem Interesse waren. »Wir alle haben unser Rapier zu wetzen, da sind Zugeständnisse unvermeidlich. Wenn die Delegierten aus den Ländern der Morgendämmerung darauf bestehen, sich gegenseitig zu bekriegen, so mißbilligen wir das, akzeptieren es aber als Last der Geschichte. Die Zukunft Hamals ist sicherzustellen. Niemand möge vergessen, daß uns allen eine viel größere Gefahr von den Shanks droht, die über die Ozeane herbeisegeln und uns vernichten wollen.«
    »Aye«, sagte Jaidur. Dieses Thema war ihm und seinem neuen Königreich besonders wichtig. »Ich vermute, die verdammten Shanks werden bald mit ihren Überfällen aufhören, um sich dauerhafter hier einzunisten.«
    Diese Äußerung löste einen neuen Aufruhr aus, der allerdings nicht über die Woge der Angst hinwegtäuschte, die durch den Saal lief. Bewohner unserer Paz genannten Kontinent- und Inselgruppe, die in der Nähe der Küsten wohnten, kannten die Gefahr, die von den Shanks ausging; Fischköpfe, Leem-Freunde wurden sie genannt und noch mit allen möglichen anderen üblen Bezeichnungen belegt, Namen, die doch stets auch ein Ausdruck des Entsetzens waren, das sie auslösten.
    Als habe die bloße Erwähnung der Shanks dem bisherigen Hin und Her ein Ende bereitet, entbrannte eine frische Diskussion mit einem konzentrierten Angriff auf die Delegierten aus Vallia, Hyrklana und Djanduin.
    Nodgen der Kahlköpfige, der sich ärgerte, daß sein Einsatz für König Telmont nicht honoriert worden war, deutete mit spitzem Finger auf Drak. Dann fuhr er herum und schloß Seg, Jaidur, Kytun und O. Fellin Coper in seine Geste ein – mit der logischen Folge, daß diese Männer isoliert und als Gegner der anderen Delegierten ausgesondert waren.
    »Ihr sitzt hier und tobt gegen uns. Ihr redet und predigt aus hohem Sattel. Wer seid ihr denn? Ihr stammt nicht aus dem nördlichen oder mittleren Havilfar ...«
    »Wir stammen aus dem Südwesten Havilfars!« bellte Kytun.
    Jaidur sagte: »Wir leben auf Hyrklana östlich von Havilfar.«
    Drak und Seg hielten vernünftigerweise den Mund.
    »Seht euch doch an!« rief Nodgen und wackelte mit dem Zeigefinger. »Ihr seid nichts anderes als Dienstboten. Aye, einfache Lakaien!«
    Kytun ließ seine vier Arme wirbeln, und Ortyg stieß einen besorgten Schrei aus und zog am Uniform-Cape seines Begleiters. »Laß ihn quatschen, Kytun!«
    »Lakaien!« brüllte K. Kholin Dorn in überschäumender Wut, ein kriegerischer vierarmiger Dwadjang. »Erklär mir das – König!«
    »Das ist kein Problem!« rief ein anderer Delegierter.
    »Nein! Lakaien seid ihr alle – Lakaien durch und durch!«
    »Ich möchte sie zusammenschlagen!« rief Kytun mit dunkel angelaufenem Gesicht.
    »Bezwing dich, Kytun, bitte!« Ortygs Gnomengesicht zeigte Sorge um Kytun; die gebrüllten Anschuldigungen schienen ihm nichts auszumachen.
    Nodgen der Kahlköpfige brüllte: »Ein Mann herrscht über euch, Vater des Königs von Hyrklana, König von Djanduin, Herrscher von Vallia. Ein einzelner Mann – und wo steckt er? Warum ist er nicht hier und spricht mit uns? Glaubt er etwa, er steht zu hoch über uns ...?«
    Das Bild schwankte.
    Die ganze funkelnde Versammlung bebte und waberte, als stiegen Wogen erhitzter Luft davor empor.
    »Verzeih«, sagte Deb-Lu-Quienyin, »ich muß zugeben, ich habe in meiner Konzentration nachgelassen.«
    Die Augen des Zauberers aus Loh umspannten die Welt. Ich starrte in jene Augen und schaute mit Hilfe der magischen Kraft Deb-Lus in den Saal und verfolgte die Friedenskonferenz von ferne. Die Delegierten brüllten herum und schwenkten die Fäuste, waren aber nicht so dumm, Schwerter zu ziehen – was mich doch erleichterte.
    »Schon gut, Deb-Lu«, sagte ich. »Du bist bestimmt erschöpft. Und die Leute haben recht – in gewisser Hinsicht. Ich habe keine Lust, mich dazuzusetzen und alle diese umständlichen und langweiligen Prozeduren über mich ergehen zu lassen.«
    »Eine praktische Einstellung.«
    »Und wenn das hochmütig gehandelt ist – nun, dann geht es eben nicht anders.«
    »Soll ich weitermachen?«
    »Es lohnt eigentlich nicht. Es wird zu keinen Entscheidungen kommen. Immerhin gibt sich Drak Mühe. Nein, ich brauche etwas zu trinken, und dann ...«
    Das Bild, das ich durch die Augen des Zauberers aus Loh wahrnahm, wurde wieder schärfer. Wir saßen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher