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Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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bewegungslos festsitzend, dicht vor dem Auge einen giftigen Stachel – da hatte ich wahrlich das Gefühl, von mehr als nur einem dieser Teufel geifernd umtanzt zu werden.
    »Bei Makki-Grodnos stinkend entzündetem linken Auge!« rief ich. Ich rührte mich nicht. Ich wagte keine Bewegung zu machen. Ich hätte mich auch gar nicht rühren können. Und ich, Dray Prescot, sollte nun gleich selbst an einem Auge Probleme bekommen, sehr bald sogar.
    Das Erdbeben grollte weiter. Mich erfüllte der zwingende Impuls, die Flucht zu ergreifen; dabei konnte ich mich nicht vom Fleck bewegen! Ringsum bebte das Gestein. Bestimmt aber nicht so sehr wie ich.
    Ich war in Schweiß gebadet. Ich blinzelte. Diese eine zuckende Bewegung mochte genügen, den Yenalk zu einem Angriff zu verleiten, zu einem heftigen Stich, der mein Auge durchbohren mußte ...
    Das Untier rührte sich nicht.
    Der Schweiß fühlte sich kalt auf meiner Haut an. Das verdammte Monstrum saß ebenso fest wie ich!
    Wieder schien sich die Welt zu verkrampfen, der Druck der Felsen verstärkte sich.
    Der Yenalk wurde zerquetscht. Der tellerförmige Panzer knackte auf, die Innereien quollen hervor.
    Ich vermochte den Kopf nicht ganz abzuwenden und schloß auch die Augen nicht. Der Yenalk wurde wie ein Insekt unter einem Stiefelabsatz zerdrückt. Blühte mir dasselbe Schicksal?
    Der Gestank war kaum schlimmer als die Atmosphäre in manchen Sklavengehegen, in denen ich von Zeit zu Zeit hausen mußte.
    Ich hatte natürlich keine Ahnung, welche seismologischen Kräfte hier am Werk waren; ich spürte nur die Auswirkungen auf mich. Das Gestein bedrängte mich immer mehr. Eine Rippe knackte. Die Augen mußten mir praktisch schon aus dem Kopf quellen. Das Blut in meinen Adern schien eingepreßt zu sein, und ich atmete immer kürzer und schneller. Schließlich kam ein letzter Druck, der mir die letzte Luft aus den Lungen preßte – und im nächsten Moment wichen die Felsmauern zurück! Ruckartig bewegten sie sich eine Handbreit auseinander, kreischend, splitternd, Staub und Schutt auf mich werfend. Ein spitzer Steinbrocken prallte gegen meine Schulter. Gleich darauf war ich frei.
    Ich spürte, wie meine Knie nachgaben.
    Die Fackel bebte, und orangefarbene Funken sprühten, Schatten kreiselten wie die sprichwörtlichen Dämonen der Dunkelheit.
    Bei Zair! Das war knapp gewesen!
    Es krachte und dröhnte noch mehrmals, und lautstark brach der Gang auseinander, doch ansonsten geschah nicht mehr viel. Ich rappelte mich auf, um zu den anderen zurückzukehren, und stieß mit Strom Irvil zusammen.
    Die Bandage hing ihm schief auf dem Kopf, und er atmete schwer, und sein Löwengesicht war gerötet von hohem Blutdruck und vor Wut.
    »Weshalb kommst du zurück, Schurke? Willst kneifen, wie? Geh voraus! Da draußen wäre uns beinahe die Decke auf den Kopf geknallt, während du hier in Sicherheit warst.«
    Darauf gab es nichts zu sagen. Ich bewahrte mir mein Lachen für später auf.
    Wir folgten dem gottgesandten Luftzug und krochen behutsam durch die Gänge, bis wir endlich das uralte Bergwerk erreichten. Hier wurde das Felsdach von zahlreichen dicken Säulen gestützt. Wir steckten Laternen an und gingen so schnell, wie wir konnten. Unsere Schutzbefohlenen spürten, daß die Rettung in der Luft lag, und begannen lebhaft durcheinanderzureden. Zwei weitere Beben machten sich bemerkbar, doch außer der Angst, daß die Stützen nicht halten könnten, hatten sie keine Auswirkung auf uns. Wir blieben ungeschoren und kamen schließlich an einem umgestürzten Denkmal Havils des Grünen vorbei, staubbedeckt und von fallenden Felsbrocken beschädigt, und begannen kurze Zeit später den Aufstieg an die Oberfläche.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß dieser Schrein jemals wieder benutzt wird«, bemerkte Pundhri, der in meiner Nähe ging.
    So sehr mich der weise Mann interessierte, weil die Herren der Sterne ihn schützen wollten, war jetzt doch nicht der Zeitpunkt, ihm forschende Fragen zu stellen. Deshalb sagte ich nur: »Auf dieser Welt gibt es viele Schreine, die nicht in dunklen Höhlen versteckt sind und sich daher besser eignen.«
    Wir stiegen weiter und kamen dabei immer höher. Als Strom Irvil wieder einmal zornig nach mir brüllte, damit ich ihm über eine Stelle lockeren Gesteins hinweghalf, drehte sich Pundhri um. Die Bandage begann sich zu lösen. Ich schob eine Hand unter seinen linken Arm und zerrte ihn hoch. Seine gestiefelten Füße rutschten durch das Geröll. Er sank nach vorn, und
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