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Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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daß sich aus uralten Verwerfungen Felsbrocken lawinenartig gelöst hatten. Der eine oder andere dunkle Spalt sah ganz vielversprechend aus. Ich näherte mich dem ersten. Dabei kam ich an der Gruppe vorbei, die respektvoll den Worten Pundhris des Erhabenen lauschte. An der Felswand angekommen, sah ich sofort, daß der Spalt für meine Schultern zu schmal war, und machte kehrt, um zum nächsten zu gehen.
    In diesem Augenblick näherte sich eine kleine Ahlnim-Frau und reichte mir einen Streifen braunen Tuchs. Das Haar hatte sie sich sauber im Nacken zusammengesteckt; dies sah ich, als sie sich vor mir verneigte. Ihre Robe war zerrissen und staubig – sicher ein Zustand, der ihr nicht sehr behagte. Sie wirkte gelassen und selbstbewußt und schien sich darauf zu verstehen, ein Haus zu führen.
    »Der Herr bietet dir dies, und all seine Gebete gelten deinem Erfolg.«
    Ich ergriff das Tuch. »Vielen Dank, Hortera«, sagte ich und sprach sie damit als Dame an.
    Sie neigte kurz den Kopf und kehrte zur Gruppe zurück. Seitlich hinter Pundhri nahm sie auf einem bequemen Stein Platz. Ich bedeckte meine Blöße mit dem Stoff, spuckte in die Hände und machte mich mit dem abgebrochenen Schwert wieder an die Arbeit.
    Wieder einmal haderte ich mit dem Umstand, daß die Herren der Sterne mich immer wieder nackt und waffenlos absetzten. Dem hochmütigen, eingebildeten Strom Irvil hatten sie Kleidung und Waffen gelassen – und einen Leibsklaven!
    Kurze Zeit später gesellten sich einige Dunders zu mir und begannen, bei der Beseitigung der Felsbrocken zu helfen. Kurzbeinig, gedrungen, muskulös, waren die Dunders von der Natur oder dem künstlichen Einfluß genetischer Manipulation mit Köpfen gesegnet – oder gestraft – worden, die sich oben flach zeigten wie Billardtische. Bei ihnen findet sich selten brillante Intelligenz, doch können diese Wesen denken und fühlen – es sind eben Menschen. Als Lastenträger waren die Dunders mitgekommen, und auch bei unserer Moder-Expedition waren einige dabei gewesen und den Monstern zum Opfer gefallen.
    Ich hielt einen Augenblick inne und wandte mich an den nächsten flachköpfigen Dunder: »Ist der San ein Heiler, Dom?«
    Er schüttelte den seltsamen Kopf. »Nein, Dom, nein, das glaube ich nicht.« Dann fügte er einige Worte hinzu, die typisch waren für die Einstellung seiner Rasse: »Niemand hat mir gesagt, daß er ein Heiler sei.«
    San Pundhri der Erhabene setzte seinen Vortrag fort; er führte den Titel San – Weiser, Gelehrter – wohl zu Recht. Die bedauernswerten Leute fühlten sich beinahe magnetisch von ihm angezogen. Nicht viele waren Sklaven – vermutlich weil Sklaven anderer Eigentümer wohl keine Gelegenheit gehabt hätten, an der Zusammenkunft teilzunehmen und die anwesenden Freien sich nur wenige Sklaven leisten konnten. Ich hämmerte weiter auf das Gestein ein.
    Nach großen Mühen öffnete sich das Loch, und die erste Fackel, die wir durch die Öffnung stießen, fiel in den Tunnel und offenbarte eine große Leere.
    »Eine Höhle«, sagte ich. »Von dort müßten wir weiterkommen.«
    Der Felsrutsch wurde fortgeräumt, dann war es Zeit, die Gruppe in Bewegung zu setzen. Laut stöhnend und schimpfend und schnaufend stemmte sich Strom Irvil hoch. Er schwankte auf seinen dunklen pelzigen Beinen. Ich reichte ihm stützend einen Arm, den er jedoch störrisch fortstieß.
    »Onker, ich kann stehen!«
    Ich ging zu Pundhri.
    »San«, sagte ich mit der gebotenen Höflichkeit. »Hilfst du mir, die Leute auf den Weg zu bringen? Sie haben Angst ...«
    Er starrte mich an, und sein Blick hatte etwas Berechnendes. Er umfaßte seinen Knotenstock und stand auf.
    »Sie haben einen Grund, Angst zu haben. Du bist Zaydo?«
    Nun gab es kein Ausweichen mehr. »Ja, San.«
    »Wir haben keine Waffen gegen die Ungeheuer.«
    Ich schüttelte Staub von dem Schwertstumpf.
    Er verließ seinen flachen Stein. »Ich werde diesen Leuten natürlich helfen. Du hättest mich nicht darum bitten müssen. Aber ich glaube nicht, daß uns deine abgebrochene Klinge helfen kann.«
    »Einen Ausweg hat sie uns immerhin eröffnet. Vielleicht leistet sie uns noch weitere Dienste.«
    Er blieb stehen und schaute mich fragend an. »Und du bist Sklave?«
    Ich antwortete nicht, sondern eilte zu einer Gruppe dummer Xaffer, die im verwirrenden Fackelschein den falschen Weg einschlagen wollten. Als wir alles geregelt hatten und durch die Lücke in die nächste Höhle stiegen, sagte ich mir, daß Pundhri sicher andere Sorgen
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