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Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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anders; während ich mich daran machte, für die Eingeschlossenen einen Ausweg zu finden, würde mir Strom Irvil im Nacken sitzen.
    Die Klemme, in der wir steckten, wurde mir bald in voller Brutalität bewußt. Wir kamen nicht weiter. Die Falle schien unüberwindlich zu sein. Unsere Begleiter, Vertreter der schwächeren kregischen Rassen, hatten sich hierher verkrochen, um den weisen Worten eines Wanderpredigers zu lauschen. Dieser Mann, ein gewisser Pundhri der Erhabene, saß über allen anderen auf einem Stein und hatte das bärtige Kinn auf die Fäuste gestützt und das Gesicht herabgeneigt. Mit leisen Worten sprach er zu einer Gruppe, die sich um ihn scharte. Seine Stimme erreichte mich als wohlklingendes Gemurmel, in dem einzelne Worte nicht auszumachen waren. Er gehörte der Diff-Rasse der Ahlnims an, die über Jahrhunderte immer wieder Mystiker und Weise hervorgebracht hat. Sein Aussehen entsprach der Rolle, die er im Leben spielte; sein Haar war wie bei einem Gon kalkweiß. Im Gegensatz zu einem Gon rasierte er sich den Schädel nicht kahl und rieb sich die Haut nicht mit Butter blank. Sein Gesicht wies jenen verkniffenen, konzentrierten Ausdruck eines Mannes auf, der hinter jedem seiner Worte stand und entschlossen war, seinen Zuhörern die eigene Vision nahezubringen. Er trug eine schlichte dunkelblaue Tunika und hielt einen dicken schmucklosen Stab in der Hand, der allerdings an jedem Ende in einem dicken Knauf auslief.
    Strom Irvil sagte: »Ja, Zaydo. Das ist der Mann, den die Everoinye gerettet sehen möchten. Er ist unserer Obhut anvertraut – dabei habe ich nun ein verdammtes Loch im Kopf und muß mich mit einem begriffsstutzigen Onker als Leibsklaven abplagen! Da kann man sich glatt dem Alkohol ergeben!«
    »Wir sitzen in der Falle ... Herr ... aber vielleicht können wir uns ins Freie graben. Wenn nur ...«
    »Wir! Du meinst wohl, du wirst graben, Zaydo! Außerdem gibt es Ungeheuer in den Tunneln. Die alten Bergwerke wurden vor vielen Perioden aufgegeben. Der Schrein, vor dem die Zusammenkunft stattfand, ist seit Menschengedenken nicht mehr benutzt worden. Dennoch berief Pundhri der Erhabene das Treffen dort ein, außer Sichtweite der Mächte, die ihn und sein Werk vernichten wollen.«
    »Und was für ein Werk ist das? Herr?«
    Finster starrte er mich an und verzog schmerzerfüllt das Gesicht. »Du siehst selbst, was für elende Schwächlinge hier zusammengekommen sind. Kein Kämpfergeist ...«
    »Die Ahlnims kämpfen gelegentlich ganz gut ...«
    »Aye! Und übertreten damit ihre Glaubensregeln!«
    Ich beäugte Pundhris Knotenstock. Solche doppelt beschwerten Knüppel werden auch Dwablatter genannt. Ich vermutete, daß Pundhri den Stock ziemlich oft benutzt hatte, ehe er den Beinamen ›der Erhabene‹ erhielt.
    »Und es soll hier Ungeheuer geben, Herr?« fragte ich mit beinahe spöttischem Unterton und spürte das Bedürfnis, mal ordentlich die Schultermuskeln zu recken. »Vermutlich flammenspeiende Risslacas und Riesenspinnen und ...«
    »Die Riesenspinnen sind so groß wie zwei Teller und können dir das Bein abreißen, als wär's ein trockener Ast.«
    Das brachte mich schleunigst wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
    Der Numim warf mir das abgebrochene Schwert zu. »Nun mach schon, Zaydo, du nutzloser Faulpelz!«
    »Ja, Herr.« Ich schaute mich ausdruckslos um. »Wo soll ich anfangen?« Wenn er der Herr und ich der Sklave war, sollte er gefälligst die geistige Vorarbeit leisten.
    »Dort drüben, wo der erste Tunnel anfängt, du Onker!«
    Ich begann mit der gebrochenen Klinge zu graben und drehte und hebelte sie herum und kam im lockeren Gestein zuerst auch ziemlich schnell voran. Einige fröhliche Sybli-Mädchen hielten mir die Fackeln. Man war so umsichtig gewesen, einen ziemlich großen Vorrat mitzubringen, der aber nicht ewig reichen würde. Es gab außerdem Laternen, billige Mineralöl-Lampen, die man sich für später aufbewahrte. Als ich etwa zwei Armlängen geschafft hatte, festigte sich das Gestein, verdichtete sich zu einer unüberwindlichen Wand. Der Stahl klirrte.
    Ich kroch zurück und stand auf, und Brust und Kopf waren mit Steinstaub bedeckt.
    »Weshalb hörst du auf?« brüllte der Löwenmensch. »Mach weiter!«
    »Dort geht es nicht, Herr!«
    »Dummkopf! Dann versuch's woanders!«
    »Ja, Herr.« Zu weiteren Späßen war ich nicht aufgelegt. Ich ließ langsam den Blick durch das schwache Licht wandern und registrierte, daß die Höhle in einer Richtung abwärts führte und

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