Sachiko - Blutige Tränen (German Edition)
Gesäßtasche kündigte den Eingang einer SMS an.
Mir fahrigen Fingern klappte er das Handy auf und wurde bleich.
„ Eine Nachricht von Mia“, wisperte er und öffnete die Textnachricht … dann sank sein Kopf kraftlos auf seine Brust.
„ Was ist los?“ Eine Frage, gestellt von drei Vampiren.
„ Sie haben das Flugzeug gefunden.“
„Und? Aiden, verdammt nochmal, mach den Mund auf!“
Brendan Fellow sah mit beinahe stolzem Blick zu seiner Frau. Himmel, so hatte er sie noch nie erlebt. Allerdings waren sie bisher auch noch nie in einer solchen Situation.
„Es war nicht das Flugzeug dieses Cyrus.“
Aiden hatte keine Kraft mehr, seiner Stimme Klang zu verleihen.
Die Vampire hörten ihn dennoch.
„ Aber … aber das ist doch … gut, oder?“ Amaya wusste, dass es kindisch war. Doch sie wollte, dass es eine gute Nachricht war.
„ Ja, schon“, gab Nikolai zu bedenken, „aber jetzt haben wir nicht mehr den geringsten Anhaltspunkt, wo wir mit unserer Suche beginnen sollen.“
Brendan und Amaya ließen die Köpfe hängen.
Aiden kam auf wackligen Beinen zum Stehen. Ihm war eiskalt und gleichzeitig hatte er das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen.
Mit fahrigen Händen öffnete er den Kragen seines Hemdes. Mehrere Knöpfe sprangen ab und legten seine gebräunte Brust frei.
„Was ist das?“
Stand Nikolai nicht eben noch hinter der Couch?
„Ähm … das ist ein Geburtsmal … das ist …“
„… eine Mondfinsternis! Das seh' ich selbst.“
Warum fragte er dann überhaupt?
Nikolai bat nicht um Erlaubnis. Neugierig ließ er seinen Zeigefinger über die Stelle auf Aidens Brust gleiten.
„Die gleiche Größe … die gleiche Stelle“, murmelte er.
„ Das haben wir auch bereits herausgefunden“, motzte Aiden, „erzählen Sie uns mal was Neues!“
Nikolai hob arrogant eine Augenbraue.
„Und es fühlt sich genau so an!“
„ Wie bitte?“ Was faselte dieser Typ da bloß?
„ Du bist es!“, beendete Nikolai seine Bestandsaufnahme.
„ Ich bin was?“ Aiden hatte die Befürchtung, der Vampir könnte vielleicht verdorbenes Blut zu sich genommen haben.
Nikolai war wirklich sehr, sehr seltsam.
„ Du bist der Spiegel von Sachikos Seele!“
***
„Und was bedeutet das nun für Sachiko und mich?“
Nikolai hatte Aiden alles erzählt, was er zuvor bereits den Fellows berichtet hatte.
Seine immer wiederkehrenden Träume in den letzten Wochen.
Jene Träume, die ziemlich genau zu der Zeit begannen, als Aiden mit der Crew auf dem Schulgelände Sachiko kennen gelernt hatte.
„ Das bedeutet, dass nur du Sachikos Gefährte sein kannst. Nur dir gelingt es, ihre innere Bestie zu zähmen.“
Nur WIE, wissen wir noch nicht .
Doch dies behielt Nikolai vorerst für sich. Es reichte, wenn er sich den Kopf hierüber zerbrach. „An deiner Seite wird sich Sachiko nicht in ein blutsaugendes Monster verwandeln.“
Das hoffe ich zumindest!
„ Wenn wir es nicht schaffen, sie rechtzeitig zu finden, wird sie sich in überhaupt nichts verwandeln“, sagte Aiden leise.
„ Und du wirst sterben“, fügte Nikolai emotionslos hinzu, was ihm einen bitterbösen Blick von Amaya einbrachte, den er geflissentlich ignorierte.
„ Doch das wird nicht geschehen“, fuhr Nikolai ungerührt fort.
„ Was macht Sie da so sich…?“ Aidens Worte blieben ihm im Hals stecken.
Dunkel … mein Gott, wo bin ich … es ist so dunkel … Aiden … hilf mir!
„Genau das“, antwortete Nikolai und ein selbstgefälliges Grinsen zupfte an seinen Mundwinkeln.
35)
W oher Nikolai wusste, dass Sachiko sich in Aidens Gedanken gemeldet hatte, war ihm, ehrlich gesagt, scheißegal. Er überließ es dem Vampir, die Fellows darüber in Kenntnis zu setzen, und konzentrierte sich ganz auf das, was da in seinem Kopf geschah.
Seine Priorität war eindeutig woanders zu finden: Sachiko! Und, Gott sei gedankt - sie lebte!
Hanii … Kleines … wo bist du?
Aiden gab sich nicht die Mühe, seine offenkundige Aufregung zu unterdrücken.
Ich … ich habe keine Ahnung, Aiden … oh Aiden, ich war so dumm …
Schhh, nicht dumm, Hanii, verzweifelt!
In Aidens Kopf ging es drunter und drüber. Er musste Sachiko schnellstens dazu bringen, ihm etwas … irgendetwas … über ihren Aufenthaltsort zu sagen. Die Zeit rannte ihnen davon.
Doch wenn er sie jetzt unter Druck setzte …
Großer Gott! Er selbst war so nervös, und auch wenn die Kleine ihn nicht direkt sehen konnte, war sie nur zu gut imstande, seine Gefühle zu spüren.
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