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Sachiko - Blutige Tränen (German Edition)

Sachiko - Blutige Tränen (German Edition)

Titel: Sachiko - Blutige Tränen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Masen , Doris Lösel
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Aidens Innerstes zu bohren. Doch bevor er sich unwohl zu fühlen begann, veränderte sich Nikolais Augenfarbe und nahm einen warmen Goldton an.
    „ Du liebst unser kleines Mädchen.“
    Mehr sagte er nicht.
    Nikolai wendete sich ab und trat an das Fenster, um in den Garten zu blicken.
Was in aller Welt hoffte er, dort zu sehen?
Aiden war so aufgebracht, dass er am liebsten auf den Riesen losgegangen wäre.
    Amaya, die seine Wut spüren konnte, legte ihm schnell ihre Hand auf den Arm.
    „Wo warst du, Aiden? Hast du etwas in Erfahrung gebracht?“
Großer Gott!
Aiden war so zornig gewesen, als er Mia verlassen hatte. Und verdammt hilflos. Er wollte sofort alles den Fellows erzählen und dann hatte er diesen uralten Vampir gesehen und sein ganzer Zorn hatte sich auf diesen Mann entladen.
    Jetzt war Aiden nur noch hilflos … hilflos und müde.
    Bevor er merkte, dass seine Beine unter ihm nachgaben, war Brendan bei ihm, fasste ihn unter den Armen und schleppte ihn zur Couch.
    Ebenso schnell hatte Amaya einen Cognacschwenker zur Hand. Behutsam flößte sie Aiden einen Schluck ein. Warm rann die goldbraune Flüssigkeit durch seine Kehle.
    „Geht's wieder?“ Obwohl Amaya nicht weniger neugierig als ihr Ehemann war, wo Aiden gewesen war und ob er etwas über Sachikos Verbleib in Erfahrung gebracht hatte, so hatte sie den jungen Mann, der ihre Tochter liebte, bereits in ihr Herz geschlossen. Die Ruhe, die Brendan Fellow ausstrahlte, zeigte ihr, dass es ihm ebenso erging.
    „ Mia“, flüsterte Aiden nun, seiner Stimme noch nicht ganz mächtig.
    „ Miss Langston?“ Brendan hob eine Augenbraue.
    „ Unmöglich!“, brach es jetzt auch aus Amaya heraus, „Sachiko mag diese Frau nicht. Das hat sie mir erzählt. Niemals würde sie sich …“
    „ Doch“, unterbrach Aiden sie leise, „doch, wenn diese Frau ihr das bieten konnte, was Sachiko so dringend benötigt hat.“
„Und das wäre?“, schaltete sich nun Nikolai ein.
    „ Ein Flugzeug, das sie zu Ihnen nach Kiew bringen sollte …“. Aiden vergrub seinen Kopf in den Händen.
Nikolai setzte das Puzzle zusammen. Deshalb hatte der Junge ihn vorhin gefragt, warum er zu spät gekommen sei.
    Einige Sekunden vergingen … dann …
    „Bringen sollte ?“
    Aiden bewunderte insgeheim Nikolais schnelle Auffassungsgabe.
    „Ja“, murmelte er nun tonlos, „das Flugzeug ist abgestürzt.“
Konnten Vampire ohnmächtig werden?
    Diese Frage wurde in diesem Moment beantwortet.
    Amaya sank in sich zusammen und Nikolai tauchte urplötzlich neben ihr auf, um sie aufzufangen.
    Brendan sah dem Geschehen zu, ohne sich zu rühren … er war erstarrt.
    Nikolai drückte Brendan auf einen Sessel und legte ihm seine Gattin in den Schoß. Dann legte er ihnen jeweils eine seiner bemerkenswert starken Hände auf die Stirn und murmelte etwas in einer Sprache, die Aiden nicht verstand.
Ehrlich gesagt, war es ihm egal.
Alles war ihm egal!
Es war zu spät ...
    Sekunden später schlug Amaya ihre Augen auf. Das war das Zeichen für ihren Ehemann, aus seiner Starre zu erwachen. Sofort zog er seine Frau näher zu sich heran, um ihr Trost zu spenden.
Trost, den ihm selbst niemand zu geben vermochte.
    „ Erzählen Sie bitte, was geschehen ist!“ Nikolai sprach überraschend behutsam und Aiden berichtete von seiner Unterhaltung mit Mia. Wenn er schon nichts tun konnte, so blieb ihm wenigstens, Sachikos Angehörige davon zu unterrichten, was er in Erfahrung gebracht hatte.
Auch wenn es nicht das war, was er sich so sehnlichst erhofft hatte.
    „ Die U.S. Coastguard sucht bereits die Stelle ab, an der das Flugzeug zuletzt geortet wurde“, beendete er seinen Bericht.
    „ Die amerikanische Küstenwache?“, fragte Brendan und richtete sich auf, ohne seine Frau aus seinen Armen zu entlassen, „aber … aber die sind doch in Europa überhaupt nicht zuständig.“
    Dieses kleine aber feine Detail war Aiden komplett entgangen.
    „Aber, das hieße ja, dass sich der Absturz bereits hier zugetragen haben muss“, schlussfolgerte er und ein winziger Funken Hoffnung breitete sich in ihm aus.
    Nur, um genau so schnell wieder zu verlöschen.
    Wenn der Absturz bereits hier stattgefunden hatte, dann wären ihre Chancen zwar größer, Sachiko zu finden. Doch es hieße ebenso, dass der Absturz bereits vor mehr als zwölf Stunden geschehen sein musste. Ebenso lange hatte Aiden nichts mehr von Sachiko gehört. Musste das nicht bedeuten, dass sie nicht mehr am Leben war?
    Ein Vibrieren in Aidens

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