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Rywig 02 - Hab Mut, Katrin

Titel: Rywig 02 - Hab Mut, Katrin
Autoren: Berte Bratt
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Pläne. Aber jetzt will ich schlafen. Gute Nacht - du nicht mehr Ungeküßte.“
    „Senta, ich erdrossele dich.“
    „Laß das lieber, Katrin. Aber drollig ist es trotzdem - daß man sich in Bernt verlieben kann, unfaßbar!“ sagte Senta mit schwesterlichem Staunen.

Zukunftspläne - fix und fertig
    „Bevor wir uns den Ausschweifungen des Abends hingeben“, sagte Herr Rywig an einem Samstagabend, „möchte ich die diensthabende Hausfrau bitten, mir für Montag morgen einen sauberen weißen Kittel herauszulegen. Das war’s also - und was haben diese Glasteller zu bedeuten, holdes Eheweib?“
    „Die bedeuten Samstagabend und Eis“, lachte Beate. „Aber Senta hat es gemacht, und ich habe keine Ahnung, was für ein Kochbuch sie diesmal zu Rate gezogen hat. Es würde mich nicht wundern, wenn sie Pfeffer und Safran hineingetan hätte.“
    „Ich glaube übrigens, Senta ist nie so glücklich, wie wenn sie kochen darf,“ sagte der Vater nachdenklich. „Du solltest Köchin werden, Senta.“
    „Nein, das nicht gerade“, sagte Senta. „Da du nun aber davon sprichst, Papa, so möchte ich dir erzählen, daß ich daran gedacht hatte - Donnerwetter auch!“ Letzteres war an das Telefon gerichtet, das gerade läutete.
    Dr. Rywig stand auf und nahm den Hörer. Sie hörten durch die offenstehende Tür seine Stimme: „So - ja gut, ich komme sofort. Stellen Sie bitte die Blutgruppe fest und untersuchen Sie den Urin. Und machen Sie den Operationssaal fertig - nun, das ist gut. Sehr schön, ich komme.“
    „Unglücksfall“, erklärte er der Familie. „Ich muß sofort los. Katrin, würdest du mich bitte fahren. Gerade jetzt würde ich gern -.“ „Natürlich fahre ich.“
    „Darf ich mitfahren, Papa?“ fragte Bernt.
    „Ja, selbstredend. Vielleicht kriegst du bei Fräulein Haraldsen im Labor etwas Interessantes zu sehen.“
    Sie sausten durch den Frühlingsabend in die Stadt, Bernt vorn bei Katrin, der Arzt, schweigend und in Gedanken versunken, hinten im Wagen.
    „Wann willst du fahren lernen, Bernt?“ fragte Katrin.
    „Sobald ich Zeit habe. Vielleicht in den Sommerferien.“
    „Ich bringe es dir mit Andreas’ Wagen bei.“
    „Vielleicht nehme ich dich beim Wort.“ Mehr wurde nicht gesprochen. Sie wollten den Arzt nicht stören, der offensichtlich mit seinen Gedanken bereits im Operationssaal war.
    Wie der Blitz war Dr. Rywig aus dem Auto, als sie bei der Klinik
    hielten. Katrin und Bernt gingen hinterdrein. Bernt nickte dem Pförtner wie einem alten Bekannten zu. Sie wurden ohne Widerrede durchgelassen und schlugen den Weg zum Laboratorium ein.
    „Stören wir sehr, Fräulein Haraldsen?“ fragte Bernt. Fräulein Haraldsen, eine freundliche Dame zwischen dreißig und vierzig, blickte von ihrer Arbeit auf.
    „Ah, guten Abend, Bernt. Nein, gar nicht, kommt nur herein, ich bin hier sofort fertig. Muß nur eben diese Blutgruppe bestimmen.“ „Ich weiß nicht, ob Sie Fräulein Rössler kennen? Katrin Rössler?“
    „Herrn Doktors Privatchauffeur? O ja, gewiß, wir haben uns mal kennengelernt. Möchten Sie etwa auch ins Mikroskop schauen? Das hat Bernt getan, seit er vierzehn Jahre alt war. Dort liegt etwas, Bernt, nun kannst du es ja mal diagnostizieren, bitte - und ich bitte, mich einen Augenblick zu entschuldigen.“
    Bernt trat ans Mikroskop, schraubte ein wenig daran und blieb stehen und schaute hindurch.
    „Nun?“ sagte Fräulein Haraldsen. „Was meinst du, was das ist?“ „Die Urinprobe dick voller Erythrozyten“, sagte Bernt.
    „Richtig, bravo. Ich muß nur schnell in den Operationssaal, zeige nur Fräulein Rössler alles, Bernt, aber reiß nichts herunter und verwechsele nicht meine Objektträger.“
    „Du, Bernt, was sind Ery - Ery - was sagtest du gleich?“
    „Rote Blutkörperchen. Sie zeigen an, daß in diesem Urin Blut ist. Willst du’s mal sehen?“
    Und ob Katrin das wollte. Gleich darauf stand sie über das Mikroskop gebeugt, und Bernt zeigte ihr, wie sie es mit ganz kleinen Bewegungen einstellen sollte.
    „All diese kleinen runden Dinger da, sind das rote Blutkörperchen ?“
    „Ganz recht. Wenn wir Glück haben, dann hat Fräulein Haraldsen vielleicht auch weiße Blutkörperchen für uns.“
    Fräulein Haraldsen kam wieder zurück. Sie holte auf Bernts Bitte eine Blutprobe heraus, in der weiße Blutkörperchen zu sehen waren, sie zeigte ihnen eine Knochenmarksprobe und einen Blutabstrich. Katrin war ganz behext von dieser neuen, merkwürdigen Welt, die sich unter dem Mikroskop
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