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Ruheloses Herz

Ruheloses Herz

Titel: Ruheloses Herz
Autoren: Nora Roberts
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– vor allem nicht, wenn sie Geld kostete. Reitställe, Scheunen, Schuppen, alles war fein säuberlich gestrichen, in einem glänzenden Weiß, mit dunkelgrünen Verzierungen. Die Zäune waren ebenfalls weiß und in perfektem Zustand. Die Weiden, Pferche und Koppeln wirkten so gepflegt wie die Empfangshalle einer renommierten Firma.
    Darüber hinaus gab es auch noch Atmosphäre. Wer sich so etwas leistete, war entweder geschäftstüchtig oder reich oder beides. Auf den grünen Hügeln standen wie hingetupft wirkende dicht belaubte Bäume. Inmitten einer von einem weißen Zaun umgebenen Koppel erspähte Brian eine riesige alte Eiche. Die Reitställe weiter hinten wurden durch eine fein säuberlich gestutzte grüne Hecke von der Rennbahn abgegrenzt.
    Derartige Bemühungen verdienten Brians Ansicht nach Anerkennung. Sie nutzten den Pferden ebenso wie den Menschen. Sowohl Mensch als auch Tier hatten seiner Erfahrung nach in einer angenehmen Umgebung mehr Spaß an der Arbeit. Bestimmt war die hübsche Pferdefarm der Grants schon in Hochglanzmagazinen abgebildet gewesen.
    Und das Wohnhaus sicher auch, überlegte er. Weil es ein beeindruckender Anblick war. Obwohl es vorhin, als er daran vorbeigefahren war, fast noch dunkel gewesen war, hatte er das elegante Steinhaus mit seinen Balkonen und den schmiedeeisernen Verzierungen gesehen. Und mit den schönen großen Fenstern, vor denen sich ein weitläufiges Land ausbreitete.
    Über einer großen Garage gab es ein zweites Gebäude, das eine Miniaturausgabe des Haupthauses war. Und dort waren, wie er gesehen hatte, ebenfalls Blumenbeete und Sträucher angepflanzt worden. Und große Schatten spendende Bäume.
    Aber ihn interessierten nur die Pferde. Wie sie untergebracht waren, wie sie behandelt wurden. Die Reitställe und alles, was damit zusammenhing, würden in seinen Verantwortungsbereich fallen – wenn man ihm den Job anbot und er ihn annahm. Der Besitzer war einfach nur der Besitzer.
    »Bestimmt möchten Sie sich die Ställe anschauen«, sagte Travis, während er mit Brian darauf zuging. »Paddy muss jeden Moment hier sein. Dann sollten wir eigentlich in der Lage sein, Ihre Fragen zu beantworten.«
    Brian hatte bereits alle Antworten, die er brauchte, ihm reichte, was er sah. Die Ställe waren von innen ebenso gepflegt wie von außen, mit leicht schräg abfallenden, sauber geschrubbten Zementfußböden. Die Türen der Boxen waren aus massivem Holz, und jede trug ein diskretes Namensschild aus Messing. Stallburschen waren dabei, das alte Stroh auf Schubkarren zu verfrachten und die Boxen mit frischem auszulegen. In der Luft hing ein starker süßer Geruch nach Pferden, Hafer und Einreibemittel.
    Travis blieb vor einer Box stehen, in der eine junge Frau sorgfältig den Vorderfuß eines braunen Pferdes bandagierte. »Wie geht es ihr, Linda?«
    »Schon viel besser. In einigen Tagen wird sie aus dem Gröbsten raus sein.«
    »Eine Verstauchung?« Brian betrat die Box und fuhr dem Jährling mit den Händen über Beine und Bauch. Linda warf ihm einen forschenden Blick zu, dann schaute sie Travis an, der nickte.
    »Das ist Bad Betty«, informierte Linda Brian. »Sie rebelliert gern. Sie hat eine leichte Verstauchung, aber das wird sie nicht lange hindern, wieder irgendeine Dummheit anzustellen.«
    »Na, du? Bist du eine Unruhestifterin?« Brian nahm Bettys Kopf zwischen seine Hände und schaute ihr tief in die Augen. Und war wie elektrisiert von dem, was er dort entdeckte. Von dem, was er spürte. Hier ist Magie, dachte er. Magie, die sich entfaltete, sobald man die Zauberformel fand.
    »Zufälligerweise mag ich Unruhestifter«, flüsterte er.
    »Passen Sie auf, sie wird Sie beißen«, warnte Linda ihn. »Besonders wenn Sie ihr den Rücken zudrehen.«
    »Du wirst mich doch nicht beißen, Süße?«
    Wie um ihn zu provozieren, legte Betty die Ohren flach, und Brian grinste. »Alles klar, verstanden. Wir werden miteinander auskommen, solange ich nicht vergesse, dass du der Boss bist.« Als er ihr mit einer Fingerspitze über den Hals fuhr, schnaubte sie ihn an. »Du bist hübscher, als gut für dich ist.«
    Während Linda ihren Vorderfuß fertig bandagierte, redete er weiterhin leise auf Betty ein, wobei er unbewusst ins Gälische verfiel. Das Pferd stellte die Ohren auf und beobachtete ihn jetzt eher interessiert als boshaft.
    »Sie möchte laufen.« Brian trat einen Schritt zurück und taxierte die Stute. »Sie ist dazu geboren. Um zu laufen und um zu siegen.«
    »Das sehen Sie auf
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