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Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)

Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 6 - Wolfspakt (German Edition)
Autoren: Tanya Carpenter
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Corelus’ Bett niederzuknien, das Zeremoniell praktisch einzufordern, da sprach der Fürst weiter.
    „Doch ich habe nicht so viele Jahre mein Leben für den Frieden gegeben, um nun mit dem Gedanken zu sterben, dass meine Bemühungen vergebens waren. Darum verweigere ich dir die Fürstenwürde und mache von meinem Recht Gebrauch, eine neue Linie zu benennen.“
    Die Veränderung auf Domenikos Gesicht war nicht zu übersehen. Er empfand es als Demütigung, die er nicht hinnehmen wollte, war sich jedoch bewusst, dass ihm keine andere Wahl blieb.
    Corelus richtete sich in seinem Bett auf und sammelte sich, um seine Entscheidung zu verkünden.
    „Eloin wird meine Nachfolge antreten.“
    Domeniko erstarrte. Unter den Anwesenden wurde es so still, dass man einen Schweißtropfen hätte fallen hören.
    Eloin rauschte das Blut in den Ohren, ihm war schwindelig, sodass er sich bei Lysandra festhalten musste. Sein Blick hing gebannt an Corelus und Domeniko, sein Herz schlug so fest gegen den Brustkorb, als wollte es ihn sprengen. Er wusste, welche Ehre dies bedeutete, auch ohne Lysandras Lächeln und den Stolz in ihren Augen zu sehen. Aber ebenso bedeutete es Gefahr. Mit diesem einen Satz hatte Corelus ihm einen Feind erschaffen. Domeniko würde sich keinem Halbblut unterordnen.
    Steif erhob sich der junge Lycanthrop. Seine blauen Augen verfinsterten sich und er verzog abfällig die Lippen. Nackter Hass schlug Eloin entgegen, sodass er sich wehrlos, hilflos fühlte. Er konnte nichts dafür, wollte den Titel nicht, wusste aber, dass er ihn auch nicht ablehnen durfte, obwohl ihn der bloße Gedanke an die Verantwortung und die Gefahren, die damit verbunden waren, in die Flucht trieb. Er schluckte, seine Kehle war zu eng, um ein Wort hinauszubringen. Domeniko ließ ihm keine Möglichkeit für eine Antwort.
    „Eloin hat kein adliges Blut“, begehrte er auf. „Er hat kein Recht auf diesen Titel.“
    „Schweig!“, fuhr Corelus ihn an und schnappte nach der Hand, mit der der schwarze Lycaner auf seinen Artgenossen wies. Von der Schwäche ihres Fürsten war nichts mehr zu sehen, als seine Augen in tiefem Orange glühten und er Domeniko warnend anknurrte. „Noch lebe ich. Alle Geschicke der Lycaner obliegen mir und ich allein entscheide. Wag es nicht, meinen Status in Zweifel zu ziehen, Domeniko, noch weniger meine Entscheidungen.“
    Beide Werwölfe fletschten die Zähne, der Butler trat einen Schritt nach vorn.
    „Eloin führt das Königsblut über seine Mutter in den Adern. Er hat dasselbe Anrecht wie jeder andere hier.“
    Domeniko war klug genug, seiner Drohgebärde keine Tat folgen zu lassen. Er verkniff sich auch die Worte, die ihm auf der Zunge liegen mussten und die Eloin tief trafen, obwohl sie nicht ausgesprochen wurden. Er wusste, was Domeniko – und nicht nur er – dachte. In den Augen vieler Adliger hatte sich seine Mutter zur Hure gemacht, indem sie sich einem Waldläufer hingab. Daran konnte auch die Legalisierung ihrer Verbindung nichts ändern.
    Eloin spürte, wie aller Augen auf ihm ruhten. Manche lediglich überrascht, andere argwöhnisch, viele missgünstig. Doch nicht einer zeigte offene Anerkennung für diese Entscheidung. Nie zuvor hatte sich Eloin so sehr geschämt wie in diesem Augenblick, als er zum Mittelpunkt des Interesses wurde.
    „Das werdet ihr bereuen“, knurrte Domeniko und stürmte wutentbrannt aus dem Zimmer. Pharac, sein unterwürfiger Freund und einige weitere Werwölfe, die zu seinem Gefolge gehörten, taten es ihm gleich.
    Kaum dass sich die Tür hinter ihnen schloss, sank Corelus entkräftet in seine Kissen zurück.
    Lysandra schob Eloin sachte vorwärts, erst das erweckte ihn aus seiner Starre. Mit zögerlichen Schritten und unsicherem Blick in die Runde trat er ans Bett. Sein Fürst lächelte zufrieden.
    „Ich weiß, du wirst fortführen, was ich begonnen habe, Eloin. Du magst nicht die leuchtenden Augen der alten Blutlinie haben, doch du hast deren strahlendes Herz. Etwas, das Domeniko leider fehlt. Darum kann ich ihm die Fürstenwürde nicht übergeben. Es wäre Verrat an unseren Vorfahren, wenn unser Volk dem Machthunger eines Einzelnen zum Opfer fiele.“
    Da Eloin nicht wusste, wie er angemessen reagieren sollte, tat er das, was Domeniko zuvor versucht hatte und kniete vor Corelus nieder. Daraufhin zog der Fürst einen goldenen Reif von seinem Handgelenk, der dasselbe Emblem aufwies, wie der Einband des Lycandinums. Eine Mondsichel mit dem Gesicht eines Wolfes.
    „Sobald ich
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