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Ruf der Geister (German Edition)

Ruf der Geister (German Edition)

Titel: Ruf der Geister (German Edition)
Autoren: Tanja Bern
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ehe die Waffe zu Boden fiel. Sie sah aus dem Augenwinkel, wie er von den anderen beiden der Schutzpolizei in Gewahrsam genommen wurde.
    „Hey, alles klar, Richard?“, fragte sie und berührte den Polizisten an der Schulter.
    „Woah, danke! Ich konnte nicht einsehen, was er da hinter dem Geschäft treibt. Ich dachte, ich kann ihn beruhigen.“ Er sah Lea an. „Haste gut gemacht, Süße. Danke.“
    „Kein Problem“, wehrte Lea ab. „Ich kann doch nicht zulassen, dass dein Traumbody durchlöchert wird .“ Lea klopfte Richard freundschaftlich auf den kleinen Bierbauch.
    Ihr Kollege rollte mit den Augen und schielte an sich herab.
    „Gut, dass wir unsere Westen anhaben“, murmelte er.
    Lea nickte bestätigend und beobachtete die Festnahme. „Der steht unter Entzug. Schau ihn dir an.“
    Immer noch wehrte sich der aggressive Jugendliche gegen die Polizei und musste von den beiden Beamten gebändigt werden. Er versuchte, mit dem unverletzten Arm um sich zu schlagen und stieß bösartige Flüche aus. Mühsam hievten sie ihn zum Einsatzwagen. Einer der Beamten forderte wegen der Schussverletzung einen Rettungswagen an.
    Lea und ihr Kollege wandten sich kopfschüttelnd ab , folgten den Männern und stiegen in einen der Mannschaftswagen.
    Während sie durch die Stadt zurückfuhren, blickte Lea aus dem Fenster. Büsche, Häuser und Passanten rauschten an ihrem Sichtfeld vorbei. Die Anspannung fiel endlich von ihr ab. Dies hatte zur Folge, dass sie sich todmüde fühlte. Als sie am Revier ankamen, wollte Lea nur noch nach Hause.
    „Du, Richard, ich werde heimfahren. Ich bring die Weste morgen wieder mit, ich bin echt fertig.“
    „Kein Problem, Kleine, ich sag drinnen Bescheid.“
    In ihrem Audi ließ sie sich in den Sitz fallen.
    „Was für ein Tag“, murmelte sie und schloss für einen Moment die Augen. Ihre Gedanken schweiften zu Joshua.
    Ob er enttäuscht wäre, wenn sie sich heute nicht sähen?
    Ein heißes Bad mit Blumenduft, das ersehnte sie sich. Und hemmungslos Chips vor dem Fernseher essen, bis sie schließlich ins Bett fiel.
    Sie kramte ihr Handy heraus und schrieb ihm eine SMS. Einen romantischen Gruß am Schluss konnte sie sich nicht verkneifen. Solche Nachrichten hatte sie schon ewig nicht mehr verschickt.
    Joshua antwortete rasch und seine Worte entlockten ihr ein verliebtes Lächeln.
    Bei ihrer Wohnung angekommen, parkte sie das Auto vor dem Haus. Die Flurlampe funktionierte wieder einmal nicht und sie tappte im Dämmerlicht nach oben. Vor der Tür verharrte sie verwundert. Im fahlen Laternenlicht, das durch eines der Fenster schien, sah Lea, dass ihre Wohnungstür geöffnet war. Hatte sie sie heute Morgen nicht richtig zugezogen?
    Alarmiert horchte sie auf etwaige Geräusche, doch es blieb still. Trotzdem zog sie ihre Waffe aus dem Halfter und stieß vorsichtig die angelehnte Tür etwas auf. Sie sollte solche Situationen gewöhnt sein, aber dies war ihr Zuhause. Ihr Herz raste wie nach einer schnellen Joggingrunde.
    Das Appart ement kam ihr unverändert vor. Nichts deutete auf einen Einbrecher hin, außer dass die Schublade des Schuhschranks nicht richtig geschlossen war. Trotzdem verging das Gefühl von Gefahr nicht. Mit gezogener Waffe schlich Lea durch den Flur und lugte ins Wohnzimmer. Ein zweiter Blick schweifte in die Küche.
    Jemand packte sie von hinten!
    Lea schrie auf, wollte sich umdrehen, da spürte sie einen scharfen Schmerz am Hals, der wie ein Schlag kurz durch ihren gesamten Körper schoss. Die Umgebung verschwamm und sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Die Pistole glitt zu Boden, ihre Beine und Arme gehorchten ihr nicht mehr.
    Der Fremde zog sie aus der Wohnung heraus und schleppte sie unbemerkt die Treppen hinunter. Lea konnte sich nicht wehren. Ihr Körper verweigerte ihr jeden Dienst.
     
    Als sie zu sich kam und feststellte, dass sie sich wieder bewegen konnte, fand sie sich gefesselt im Kofferraum eines fremden Wagens wieder. Für einen Augenblick sah sie das Gesicht des Mannes, der sie in seine Gewalt gebracht hatte und starrte ihn geschockt an.
    Alles versank in Dunkelheit, als sich die Klappe schloss. Leas Hals schmerzte und ihr Körper krampfte immer noch. Hatte er ihren Elektroschocker benutzt? Das würde die offene Schublade im Flur erklären.
    Kurze Zeit später hielt das Auto an und Leas Entführer zerrte sie heraus. Im Schein der Laternen erkannte sie ein Gebäude mit seltsamem Umriss, das sich hinter einem kaputten weißen Zaun befand. Der Mann kappte die
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