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Ruf der Geister (German Edition)

Ruf der Geister (German Edition)

Titel: Ruf der Geister (German Edition)
Autoren: Tanja Bern
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Smartphone.
    Ohne Vorwarnung schaltete sich Joshuas kleine Stereoanlage ein. Er zuckte erschrocken zusammen. Für einen Moment erklang Lisbeths Lieblingslied „Für immer“. Überrascht starrte er den Player an. Dann war es still. Ein Schauer strich über seine Haut.
    Joshua!
    Er hielt inne. Langsam wandte er sich um. Joshua blinzelte.
    „Lisbeth?“, wisperte er. „Wo bist du, Kleines?“
    Lisbeths Gestalt erschien vor Joshua.
    Du musst Lea finden!
    „Lea? Woher kennst du …?“
    Finde sie!
    Lisbeth war so plötzlich fort, wie sie gekommen war.
    Wieso wusste sie von Lea?
    Aber was verstand er schon von Geisterverbindungen. Mit einem unruhigen Gefühl tippte er Leas Nummer ein und wartete. Sie nahm den Anruf nicht entgegen.
    War es schon so spät? Joshua lugte auf die Uhr. Nein, es war kaum acht. Wieso ging sie nicht an ihr Handy? Er wusste, dass sie es immer bei sich trug, selbst ins Bad nahm sie es mit.
    Seine Gedanken kehrten zu Mark zurück.
    Hast du Angst vor der Dunkelheit?
    Warum hat sie das gefragt? Sie hätte … das nicht … fragen sollen …
    „Oh Gott, nein!!!“
    Joshua sprang auf, schlüpfte in seine Schuhe und riss die Jacke vom Haken.
    Er ignorierte jede Verkehrsregel und hielt mit quietschenden Reifen vor Leas Wohnung. Als er klingelte, öffnete sie nicht, also schellte Joshua woanders. Der Summer ertönte und Joshua stürmte die Stufen hinauf.
    Leas Tür stand offen.
    „LEA!“
    In der Wohnung war niemand. Sie war fort.
    Für einen Augenblick war Joshua nicht fähig, etwas zu tun oder zu denken. Langsam sackte er auf die Knie.
    „Wo bringst du sie hin? WO?!“ Er konnte kaum atmen. „Denk nach, Josh!“
    Ein Mann kam die Treppe herauf und sah ihn durch die offenstehende Tür verwundert an. „Alles in Ordnung? Was machen Sie denn in Frau Schmidts Wohnung?“
    „Lassen Sie mich in Ruhe!“
    „Ich rufe die Polizei!“
    „Ja, verdammt, tun Sie das! Lea Schmidt ist entführt worden!“
    Der Mann wich erschrocken zurück.
    Joshua schloss die Augen und ließ die Vergangenheit Revue passieren. Tief in seinem Innern hörte er Nadjas hämische Stimme.
    Hast du Angst vor der Dunkelheit? Ich habe dich gefragt, ob du Angst vor der Dunkelheit hast, du feiger Schlappschwanz?!
    Wie oft hatte sie Mark das gefragt? Es war sein größter Schwachpunkt. Warum hatte er daran nicht schon gestern gedacht? Vielleicht weil Joshua gehofft hatte, dass Mark längst darüber hinweg war.
    Wo bist du, Mark?
    Dann wusste er, wo er Mark finden würde. Das alte Zechengelände an der Bergmannsglückstraße!
    Joshua rappelte sich auf und rannte zu seinem Auto z urück. Auf dem Weg alarmierte er Erich.
     
     

FINSTERNIS
     
    Mark leuchtete mit zitternden Händen den finsteren I nnenraum des unheimlichen Gebäudes ab.
    „Gleich ist es vorbei“, flüsterte er sich zu. Er wollte nie wieder Dunkelheit, nur noch verschwinden, nie wieder hervorkommen! Aber er musste sich rächen!
    Vor ihm kniete seine Schwester Nadja.
    „Bitte …“, wisperte sie.
    Er packte die Pistole fester und presste sie an ihre Schläfe. „Keine Gnade“, sagte er heiser. „Die hast du auch nie gehabt.“
    Staub rieselte von der Decke, die Holzbalken knarrten. Mark riss die Taschenlampe herum und sah sich unsicher um. War hier etwas? Panik über flutete ihn. Kam der Nachtmorrgu?
    Er schlug sich mit der Waffe an die Schläfe. „Den gibt es nicht!“
    Und wenn doch?
    Er wollte nicht von ihm ausgeweidet werden! Alles, nur das nicht!
    Die Taschenlampe fiel aus seinen Händen und kullerte durch den Raum.
    „Nein!“ Das Licht war lebensnotwendig! Es beschützte ihn, wie damals sein …
    Mark vertrieb die Gedanken an sein geliebtes Stofftier, an seinen Engel, den Nadja ertränkt hatte.
    Auf Knien rutschte er zu der Lampe und presste sie an sich.
    Er sah, dass Nadja aufgestanden war und zur Tür hinausflüchten wollte.
    Seit Jahren trainierte Mark. Sie würde ihm nicht mehr entkommen! Er war stark geworden und kein Schwächling mehr. Er bekam ihr Haar zu fassen und krallte sich darin fest.
    Nadja schrie auf und stolperte zu Boden.
    Mark stutzte. Seit wann trug Nadja Locken? Er leuchtete seiner Schwester ins Gesicht. Für einen Sekundenbruchteil blickte ihn Joshuas Freundin an und Mark wich verstört zurück.
    „Nein!“, brüllte er. „Du bist Nadja! Du musst es sein!“
    Mark richtete die Waffe auf ihre Stirn.
    In den Kopf ?, überlegte er und lachte bitter. Nein, er würde ihr Herz zerschmettern, wie sie es bei ihm getan hatte.
    Er biss sich die
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