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Rueckkehr nach Abbeydale

Rueckkehr nach Abbeydale

Titel: Rueckkehr nach Abbeydale
Autoren: Penny Jordan
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konnte.
    „Warum willst du mit mir sprechen, Kate?” erkundigte Silas sich schroff.
    Kate sah so glücklich aus, daß ihm das Herz vor Sehnsucht schmerzte.
    „Susie ist gerade bei mir gewesen”, informierte sie ihn. „Sie hat mir erzählt, was in Äthopien passiert ist. Hast du wirklich geglaubt, es würde mir etwas ausmachen? Ich liebe dich, Silas.”
    Er wurde zuerst blaß, dann rot, und seine Augen funkelten vor Verlangen. Schließlich wandte er sich ab. „Ich will dein Mitleid nicht, Kate”, entgegnete er heftig.
    „Das ist gut, denn ich bemitleide dich auch gar nicht”, konterte sie trocken. „Ich muß mich eher selbst bemitleiden. Hast du eine Ahnung, was ich in den letzten Wochen durchgemacht habe, nachdem ich erfahren hatte, daß ich dich damals verloren hatte und nun zum zweitenmal verlieren würde? All die Jahre habe ich versucht, mir einzureden, daß ich mit achtzehn noch zu unreif war, um zu wissen, was ich für dich empfinde, daß meine Gefühle lange nicht so stark gewesen waren, wie ich im nachhinein geglaubt habe. Aber ich habe mich geirrt.”
    Kate breitete die Arme aus, und einen Moment glaubte sie, er würde es ignorieren. Als er dann auf sie zukam und sie ihn in die Arme schloß, ließ sie ihren Tränen freien Lauf.
    „Silas … Wie konntest du nur denken, daß ich dich nicht liebe?”
    Als sie zu ihm aufschaute und den gequälten Ausdruck in seinen Augen sah, klopfte ihr Herz schneller.
    „Du weißt, daß ich dir kein Kind schenken kann”, erklärte er ernst.
    Plötzlich war ihre Kehle wie zugeschnürt. „Das hast du schon …” brachte Kate schließlich hervor.
    Silas schaute sie verständnislos an. „Aber das ist unmöglich, Kate. Die Ärzte …”
    „Cherry ist unser Kind”, erwiderte sie heiser. „An dem Tag, als ich dich mit Susie zusammen gesehen habe, wollte ich dir erzählen, daß ich schwanger bin. Wahrscheinlich habe ich deswegen sofort falsche Schlüsse gezogen, weil ich sowieso Angst hatte und verunsichert war. Ich habe mir eingeredet, daß du ganz bestimmt nicht von mir hören wolltest, ich sei schwanger.”
    Er nahm ihre Worte kaum wahr. „Cherry ist meine Tochter …”
    „Es wundert mich, daß du es noch nicht gemerkt hast. Sie ist dir sehr ähnlich.”
    „Als du gesagt hast, du würdest ihren Vater immer noch lieben, hast du also mich gemeint …” Sein Tonfall war gequält.
    „Ja.”
    „O Kate! Was habe ich dir angetan?”
    „Du meinst, abgesehen davon, daß du mich zur Mutter gemacht hast?” neckte sie ihn.
    Silas atmete einmal tief durch. „Weiß Cherry es?”
    „Nein”, antwortete sie leise. „Ich dachte, es wäre nicht fair, es ihr zu sagen, denn ich war davon überzeugt, du würdest bald wieder aus ihrem Leben verschwinden. Sie hat schon eine starke Zuneigung zu dir entwickelt, und ich wollte nicht, daß sie verletzt wird.”
    Eine Weile standen sie schweigend da. Dann blickte Kate auf den Garten hinaus. „Ich finde, man sollte die Gartenmauer wieder aufbauen, findest du nicht? Ein Garten, der von einer Mauer umgeben ist, ist so geheimnisvoll, und Cherry würde es sicher gefallen. Oder bin ich jetzt vermessen?” fragte sie direkt.
    „Auf keinen Fall”, widersprach Silas leise. „Du kannst mit dem Haus und allem Drum und Dran tun, was du willst.”
    „Dich eingeschlossen?”
    „Mich eingeschlossen.”
    Vier Tage später fuhren Silas und Kate mit Cherry, die furchtbar aufgeregt war, zum Tierheim, um Meg abzuholen.
    „Sie wird mir gehören und bei uns auf dem Hof leben”, sagte Cherry zu der diensthabenden Frau, während Silas die notwendigen Formalitäten erledigte. Danach konnten sie Meg mitnehmen.
    Am Vormittag hatten Kate und Silas in aller Stille in der kleinen Pfarrkirche geheiratet – nur im Beisein von Kates Eltern sowie Silas’ Schwester und deren Familie. Da Cherry die Neuigkeit, daß Silas ihr Vater war, erstaunlich gelassen, fast gleichgültig aufgenommen hatte, machte Kate sich ein wenig Sorgen.
    Nun würden sie alle drei – oder vier, wenn man Meg mitzählte – in Silas’ Haus auf dem Institutsgelände wohnen, bis sein Vertrag in knapp drei Monaten auslief.
    So hatten sie genug Zeit, den Hof bewohnbar zu machen. Kates Vater hatte sich sehr gefreut, als er erfahren hatte, daß sie ganz in der Nähe wohnen würden. In dem für ihn typischen schroffen Tonfall hatte er erklärt, Silas sei ganz in Ordnung für jemanden, der nicht in den Dales geboren war. Aus seinem Mund war das ein großes Kompliment.
    Drei Tage später,
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