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Rueckkehr nach Abbeydale

Rueckkehr nach Abbeydale

Titel: Rueckkehr nach Abbeydale
Autoren: Penny Jordan
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verblüfft, daß sie sich auf den nächstbesten Stuhl sinken ließ.
    „Wissen Sie …” begann sie matt.
    Susie ließ sie aber nicht ausreden. „Nein, jetzt hören Sie mir zu. Vor elf Jahren haben Sie meinen Bruder einfach so verlassen und die Verlobung mit ihm gelöst – der Himmel weiß, warum! Damals haben Sie ihn buchstäblich zugrunde gerichtet, und nun tun Sie es wieder. Okay, damals waren Sie erst achtzehn, und mit achtzehn hat wohl jeder das Recht, eine Dummheit zu begehen, aber ich dachte, daß Sie mittlerweile …” Sie verstummte und fuhr schließlich fort: „Meine Güte, merken Sie denn nicht, wie sehr er Sie liebt und wie unglücklich Sie ihn machen?
    Wie können Sie bloß so gefühllos sein und ihn zurückweisen, nur weil er keine Kinder zeugen kann? Sie haben doch schon ein Kind. Wenn Sie so scharf darauf sind, eine große Familie zu haben, wie Silas offenbar glaubt, ist es dann nicht ein bißchen zu spät, noch mehr Kinder zu bekommen? Kümmert es Sie denn gar nicht, was Sie ihm antun?” fragte sie außer sich vor Wut.
    Kate war aschfahl geworden und blickte sie gequält an. Als sie versuchte aufzustehen, drehte sich alles um sie, so daß sie fast wieder auf den Stuhl gesunken wäre.
    „Was soll das heißen, Silas kann keine Kinder zeugen?” flüsterte sie.
    „Das wissen Sie verdammt gut. Als er in Äthiopien krank geworden ist …” Susie verstummte und sah sie entsetzt an. „Du meine Güte, Sie haben es nicht gewußt, stimmt’s?”
    Kate schüttelte den Kopf. Die Tränen traten ihr in die Augen, und etwas zusammenhanglos fragte sie: „Wie kommen Sie darauf, daß er mich liebt?”
    Susie lächelte schwach. „Ich weiß es. Er hat es mir gestern gesagt. Er hat nie aufgehört, Sie zu lieben, Kate. Als Sie die Verlobung gelöst haben, hat er gesagt, er müßte Ihre Entscheidung akzeptieren und könnte es nicht riskieren, Sie wiederzusehen, weil er Sie sonst vermutlich zwingen würde, zu ihm zurückzukehren … Nachdem er seinen Doktor gemacht hatte, ist er nach Äthopien gegangen, um dort für eine Hilfsorganisation zu arbeiten. Ich glaube, er war anderthalb Jahre dort, als ich erfahren habe, daß er krank war. Er war von dem Messer eines Stammesangehörigen verwundet worden. Eine Zeitlang dachten wir, er könnte sterben. Zu allem Überfluß hat er sich auch noch eine Krankheit zugezogen – keine schwere, aber da es Komplikationen gab, hat es fast ein Jahr gedauert, bis er wieder gesund wurde. Danach … Na ja, es bedeutete das Ende seiner Arbeit dort, weil das gesundheitliche Risiko zu groß gewesen wäre. Seine Ärzte teilten ihm mit, daß er nie in der Lage sein würde, ein Kind zu zeugen.
    Zu dem Zeitpunkt schien es ihm nichts auszumachen. Als ich mit ihm darüber gesprochen habe, hat er jedenfalls gesagt, es spiele keine Rolle, weil er vermutlich sowieso nicht heiraten würde. Er hat Sie nämlich immer noch geliebt. Ich habe Sie dafür gehaßt”, gestand sie und lächelte dann ironisch. „Sie können sich bestimmt vorstellen, wie mir zumute war, als ich Silas neulich angerufen habe und Sie am Apparat waren. Ich konnte es kaum glauben! Zum Glück hatten wir einen Abstecher in diese Gegend geplant. Ich dachte, Sie beide wären wieder zusammengekommen und würden noch einmal von vorn anfangen.
    Als ich Silas gestern gefragt habe, wie es für Sie wäre, in der Nähe Ihrer Eltern zu wohnen, hat er mir erzählt, Sie würden nicht zu ihm ziehen. Er hat es damit begründet, daß es Ihnen gegenüber nicht fair wäre, weil Sie einen anderen Mann lieben und sich außerdem noch mehr Kinder wünschen würden …”
    „Er hat mir erzählt, er würde nach Äthopien zurückkehren. Er hat gesagt, er will keine Frau und keine Kinder”, flüsterte Kate.
    Eine Weile schauten sie sich schweigend an. Schließlich platzte Kate heraus: „Natürlich hätte ich gern noch mehr Kinder, aber wie kommt er darauf, daß es mir wichtiger wäre als er? Ihm muß doch klar sein, daß ich ihn liebe. Was wäre denn, wenn ich keine Kinder bekommen könnte? Wie konnte er bloß denken …”
    „Er hat mir erzählt, daß Sie Ihre Tochter über alles lieben.” Susie kam auf sie zu und nahm ihre Hände in ihre. „Es tut mir so leid. Ich hatte keine Ahnung, daß Sie nichts davon wissen. Armer Silas! Wahrscheinlich war er zu stolz, um es Ihnen zu sagen. Er weiß nicht einmal, daß Sie ihn lieben. Ist Ihnen das klar?”
    Weil ich erklärt habe, ich würde Cherrys Vater lieben, dachte Kate. Ihr schwirrte
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