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Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Titel: Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)
Autoren: Jeaniene Frost
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Menschen konnten keine Verletzungen überleben, wie sie sie bei ihrem Blick auf den an den Stahlträger Gefesselten gesehen hatte. Menschen hatten auch keine Reißzähne und grün leuchtende Augen. Und sie konnten auch niemandem den Kopf abreißen, ohne ihn auch nur anzufassen.
    So gern sie sich eingeredet hätte, durch das erlittene Trauma einer Sinnestäuschung erlegen zu sein, stand doch fest, dass Menschen nicht fliegen konnten. Aber ihr Entführer war aus dem Lagerhaus davongeflogen und dann, mit ihr im Arm, als wäre sie leicht wie eine Feder, in mehreren spektakulären Sätzen von Dach zu Dach gesprungen.
    Da Kira unter Höhenangst litt, hatten Benommenheit, Schock, Blutverlust und Schwindel schließlich ihren Tribut gefordert, und sie war während der Flucht ohnmächtig geworden. Nun befand sie sich allem Anschein nach in einem ganz gewöhnlichen Schlafzimmer, nach wie vor in ihren zerrissenen, blutverschmierten Klamotten und mit auf wundersame Weise verheilter Bauchwunde, während ihr Entführer ihr in einem Sessel gegenübersaß.
    » Fürchte dich nicht, du bist in Sicherheit«, waren die ersten Worte, die er in seinem seltsamem Akzent an sie richtete.
    Allein Kiras Überlebensinstinkt hielt sie davon ab, » Schwachsinn« zu murmeln. Sie blickte an sich herab, aber natürlich war ihre Pistole nirgends zu sehen. Nicht dass sie ihr gegen ihn und die Kreaturen im Lagerhaus irgendetwas genutzt hätte.
    » Wo bin ich?«, wollte Kira wissen, während sie unter der Decke, die irgendjemand– er?– über sie gebreitet hatte, hervorkroch.
    » An einem sicheren Ort«, antwortete ihr Entführer, woraufhin Kira im Geist erneut ein spöttisches Schnauben ausstieß. Klar doch. Sie war so sicher wie ein Fallschirmspringer mit kaputtem Schirm.
    » Wie seltsam«, murmelte der Mann im nächsten Augenblick. » Ich kann deine Angst riechen, aber kein Wort davon hören.«
    Kira hatte sich gerade aus dem Bett aufrappeln wollen, da hielt sie inne. Ein eisiger Adrenalinstoß durchfuhr sie, als sie ihren Entführer zum ersten Mal genauer in Augenschein nahm.
    Langes schwarzes Haar fiel ihm bis über die Brust, war aber an einigen Stellen auf Schulterlänge abgeschnitten. Auf den ersten Blick wirkten seine Gesichtszüge orientalisch, aber seine helle Haut ließ sie vermuten, dass er noch andere Vorfahren hatte. Sein breiter Mund war zu einem schiefen Lächeln verzogen, und seine schwarzen Brauen beschatteten ebenso schwarze Augen. Wo war der unirdische grüne Glanz, den sie zuvor darin gesehen hatte? Das Alter des Mannes schätzte sie auf Mitte zwanzig, da er um die Augen herum noch keine Fältchen hatte. Sein Hals war zwar noch blutverschmiert, aber anscheinend hatte er Hemd und Hose gewechselt. Wären das Blut und die ungleich geschnittenen Haare nicht gewesen, hätte Kira ihn für einen jungen, zuvorkommenden Geschäftsmann halten können.
    Aber in der Morgendämmerung hatte sie ihn halb zerstückelt gesehen, auch wenn von den Verletzungen jetzt nichts mehr zu sehen war. Noch ein Beweis dafür, dass er kein Mensch sein konnte.
    Warum sich mit Höflichkeiten abmühen?, überlegte Kira. Sie wussten beide, dass sie vermutlich getötet würde, damit sie das, was sie beobachtet hatte, nicht weitererzählen konnte.
    » Faszinierend«, sagte der Mann fast wie zu sich selbst. » Ich kann kein Wort von dem hören, was du denkst.«
    Kira fuhr sich unwillkürlich mit den Händen an den Kopf, als könnte sie mit physischer Kraft verhindern, dass er ihre Gedanken las. Seine zum schiefen Lächeln verzogenen Lippen zuckten.
    » Normalerweise würde dir das nichts nützen, aber wie gesagt, ich kann deine Gedanken nicht hören.«
    » Was bist du?«, entfuhr es ihr. Ein Außerirdischer? Sie hatte doch gewusst, dass die Regierung log, was diese Roswell-Geschichte anging…
    » Nichts, was dir Kopfzerbrechen bereiten müsste, Tina«, antwortete er schulterzuckend. » Bald wirst du…«
    » Warum hast du mich Tina genannt?«, unterbrach Kira ihn in panischem Flüsterton.
    » Vielleicht brauche ich einfach noch ein bisschen Blut«, murmelte der Fremde.
    » Finger weg von meiner Schwester«, fauchte Kira und erhob sich. Was für eine Kreatur er auch war, vor der Polizei hatte er Reißaus genommen. Was bedeutete, dass er sich vor der in Acht nehmen musste, und falls er etwas mit Tina im Schilde führte, würde er sich vor Kira auch in Acht nehmen müssen.
    Er streckte die Hand aus. » Du missverstehst mich. Du hast › Tina ‹ gesagt, bevor du
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