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Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Titel: Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)
Autoren: Jeaniene Frost
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Leitung.
    » Danke«, murmelte Kira und legte auf. Sie hatte getan, was sie konnte. Hoffentlich half es dem Unbekannten, der so gepeinigt geklungen hatte.
    Als sie dann aber auf die Tür ihres Apartmenthauses zuging, zögerte sie. Ihr Instinkt sagte ihr, dass sie kehrtmachen und zum Lagerhaus zurückkehren sollte. Der Streifenwagen würde erst in fünf bis zehn Minuten eintreffen. Was, wenn dem verletzten Unbekannten nicht mehr so viel Zeit blieb?
    » Versuche nie, den Helden zu spielen, Kind. Überlass das der Polente.«
    Die mahnenden Worte ihres Chefs klangen Kira noch im Ohr. Statt ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen, machten sie sie allerdings wütend. Wäre ihr Exmann nicht gewesen, hätte sie jetzt auch zur » Polente« gehört. Sie hatte die Polizeiakademie mit Bravour durchlaufen, einen fertigen Abschluss in der Tasche und befand sich zwei Straßen vom Tatort entfernt, nicht mehrere Minuten wie die Polizeistreife.
    Macks tiefe und kratzige Stimme hallte ihr als Nächstes in den Ohren: Rette ein Leben. Das war das Motto ihres Mentors gewesen. Hätte Mack ähnlich gedacht wie ihr Chef, wäre Kira jetzt womöglich tot und begraben und würde nicht auf dem Gehweg stehen und sich fragen, ob sie einem Notleidenden helfen sollte oder nicht.
    Mack hätte nicht gezögert, Polente hin oder her. Wem wollte sie lieber ähnlich sein? Ihrem alten Freund Mack oder ihrem abgebrühten Boss Frank?
    Kira machte auf dem Absatz kehrt und lief auf die Lagerhäuser und den Schrei zu.
    Mencheres stieß ein langgezogenes Stöhnen aus, als sich das Silbermesser in seine Brust bohrte. Als die Ghule angefangenen hatten, ihn zu traktieren, hatte er keinen Mucks von sich gegeben, und sie hatten die Klingen nur umso langsamer durch sein Fleisch gezogen, sein Schweigen als Provokation aufgefasst. Also keuchte und stöhnte er, schrie sogar auf. Es half; sie wurden immer eifriger, die Schnitte tiefer.
    Bald würde er sich entscheiden müssen. Wollte er seine Energie einsetzen, um zu verbergen, dass er ein Meistervampir war, oder um sich vor dem schlimmsten Schmerz zu schützen? Er hatte bereits so viel Blut verloren, dass beides ihm nicht mehr möglich sein würde. Besaßen die Angreifer allerdings einen Funken Verstand, würden sie das Weite suchen, wenn klar war, was in ihm schlummerte. Nein, das konnte er nicht riskieren. Er wählte also den Schmerz.
    Mencheres ließ den geistigen Schutzwall zusammenbrechen, den er zwischen sich und den mit gnadenloser Zielsicherheit eingesetzten Messern errichtet hatte. Sofort hatte er das Gefühl, sein Körper würde in Flammen stehen– eine Reaktion auf die silbernen Klingen, die ihn aufschlitzten.
    Nun, da die geistige Barriere zwischen ihm und dem Schmerz aufgehoben war, stellte sich ein neues Problem. Jede neue Schnitt- oder Stichwunde löste einen Energiestrudel in ihm aus, der nach Rache schrie. Mencheres unterdrückte ihn, konzentrierte sich darauf, seine Machtaura einzudämmen, und versuchte seine eigenen Mordgelüste zu verdrängen, obwohl die Energie in ihm unbedingt freigesetzt werden wollte.
    » Stakes«, sagte Mencheres, den Ghul bei dem Namen nennend, den die anderen benutzt hatten. » Bist du unerfahren oder ist das schon alles, was du draufhast?«
    Der Ghul fauchte angesichts der Beleidigung und hackte Mencheres eine tiefe Wunde in den Schenkel. Ein zweiter Ghul griff sich Mencheres’ hüftlanges schwarzes Haar und säbelte ein Büschel davon auf Schulterhöhe ab.
    Wieder spürte Mencheres Zorn in sich aufsteigen; dunkel und todbringend wollte er mit seiner Macht verschmelzen und Form annehmen. Er unterdrückte ihn in dem Wissen, dass schon ein einziger Augenblick des Kontrollverlustes seinerseits den Tod der Ghule zur Folge haben würde. Und noch hatten sie ihren Zweck nicht erfüllt.
    » Messer runter und Finger weg von ihm«, keuchte jemand.
    Nicht weniger überrascht als die Ghule sah Mencheres in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. War er so mit sich selbst beschäftigt gewesen– genau wie die Ghule–, dass ein Mensch sich ihnen unbemerkt hatte nähern können?
    Der Beweis stand in klassischer Schusshaltung am anderen Raumende und hatte die Pistole auf die Mencheres umringenden Ghule gerichtet. Es war eine Frau. Ihre Augen waren weit aufgerissen, das Gesicht bleich, aber ihre Waffe hielt sie mit sicherem Griff.
    Das hatte ihm gerade noch gefehlt.
    » Gehen Sie«, befahl Mencheres. Ihr warmer, sterblicher Leib würde für die Körperfresser eine zu große Versuchung
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