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Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Titel: Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)
Autoren: Jeaniene Frost
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Beide begleiteten ihn schon weitaus länger, als die Ghule ahnten.
    Sein Blick ging zum noch dunklen Himmel, und kurz fragte er sich, ob im Jenseits die Sonne schien. Bevor der Tag anbrach, würden er oder die Ghule es wissen.
    Kira lief die Ashland Avenue entlang. Noch zwei Straßen bis zu ihrer Wohnung. Ein plötzlicher Windstoß blies ihr das Haar ins Gesicht. Chicago trug nicht ohne Grund den Beinamen Windy City. Sie strich sich ein paar der vorwitzigen Strähnen hinter die Ohren und hievte ihren schweren Rucksack auf die andere Schulter. So oft, wie sie ihn schon zur Arbeit und wieder nach Hause geschleppt hatte, hätte man meinen sollen, er wäre ihr inzwischen weniger schwer erschienen. Wenigstens stellte ihr Chef ihr für Observierungen den Firmenwagen zur Verfügung, und andere Leute, die im West Loop wohnten und arbeiteten, hatten auch kein Auto. Nur mussten die nicht so viele Fotoapparate, Camcorder, Ferngläser und andere zur Observierung notwendige Gerätschaften mit sich herumschleppen.
    Immerhin hatte sie eine erfolgreiche Nacht hinter sich. Die Observation der untreuen Ehefrau ihres Klienten hatte Früchte in Form von mehreren belastenden Beweisfotos getragen, die Kira ins Büro gebracht hatte, bevor sie mit der Green Line nach Hause gefahren war. Heute konnte sie schlafen, so lange sie wollte, und selbst ihr pingeliger Chef würde nichts zu beanstanden haben.
    Als Privatdetektivin achtete sie immer auf alles, was um sie herum geschah, aber als sie um die nächste Ecke bog, wurde sie noch aufmerksamer. Am Tag bereitete ihr die Strecke, auf der sie gerade unterwegs war, keine Probleme, jetzt aber war ihr unbehaglich zumute. Sie war froh, dass die Sonne allmählich aufging. Die Zeile verfallener Lagerhäuser hätte inzwischen eigentlich gar nicht mehr da sein sollen, aber die anhaltende Rezession hatte Abriss und Wiederaufbau verzögert. Die unansehnlichen Gebäude garantierten jedoch, dass die Mieten in dem Apartmenthaus, in dem sie wohnte, sehr viel niedriger waren, als sie es sein würden, wenn erst einmal schicke neue Apartments den verlassenen, graffitibesprühten Schandfleck ersetzten. Allerdings musste sie stets auf der Hut sein. Überfälle waren in dieser Gegend an der Tagesordnung.
    Sie hatte das letzte Gebäude schon fast hinter sich gelassen, als ein heiseres Lachen sie herumfahren ließ. Es war aus einem der Lagerhäuser gekommen und klang eher bedrohlich als belustigt. Geh weiter, befahl sich Kira. Du bist fast daheim.
    Wieder erschallte das fiese Lachen, diesmal war ihm ein gequälter Schrei vorausgegangen. Kira blieb stehen und lauschte angestrengt. Später am Tag hätte der Lärm von Menschen und Autos jeden Laut aus den Lagerhäusern übertönt; da aber alles noch schlief, hörte sie als Nächstes etwas, das wie ein lautes Stöhnen klang. Wer immer es ausgestoßen hatte, war in Not, und als dann wieder dreckiges Gelächter erklang, wusste Kira, dass beides zusammenhing.
    Sie ließ den Rucksack von den Schultern gleiten, um ihr Handy herauszuholen, während sie schnellen Schritts die Sicherheit ihres Apartmenthauses anstrebte.
    » Neun eins eins, Sie haben einen Notfall?«, meldete sich eine Stimme, nachdem Kira die Nummer eingetippt hatte.
    » Ich möchte einen Code 37 melden«, antwortete Kira.
    » Wie bitte?«
    » Schwere Körperverletzung«, erklärte Kira, überrascht, dass die Vermittlung den Polizeicode nicht kannte. Sie gab die Adresse des Lagerhauses durch. » Klingt, als käme es aus dem Erdgeschoss«, fügte sie noch hinzu.
    » Einen Augenblick, bitte. Ich verbinde sie mit dem zuständigen Revier«, kam die Antwort. Kurze Zeit später wurde sie erneut gefragt, um was für einen Notfall es sich handelte.
    » Ich möchte einen Fall von schwerer Körperverletzung melden«, erklärte Kira und bemühte diesmal gar nicht erst den Polizeicode. Noch einmal gab sie Adresse und Begleitumstände durch, frustriert, alles zum zweiten Mal vortragen zu müssen.
    » Sie haben den Vorfall aber nicht persönlich beobachtet?«, wurde sie gefragt.
    » Nein, reingegangen bin ich nicht«, gab Kira barsch zurück. Sie war inzwischen stehen geblieben, weil sie fast daheim war.
    » Aha«, antworte die inzwischen gelangweilt klingende Stimme. » Ihr Name, bitte.«
    » Ich möchte lieber anonym bleiben«, sagte Kira nach einer Pause. Bei der Polizei gab es eine Akte über sie, und die war nicht ganz lupenrein.
    » Wir schicken einen Streifenwagen vorbei«, vermeldete die Person am anderen Ende der
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