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Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Titel: Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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darstellen, wenn sie sich nicht auf der Stelle aus dem Staub machte.
    » Na, na«, tönte Stakes und ließ sein Messer in Mencheres’ Schenkel stecken. » Seht mal, Leute. Dessert.«
    Die Frau spannte mit einem Klicken den Hahn. » Ich schieße«, drohte sie. » Ihr nehmt jetzt alle die Messer runter und schert euch weg von ihm. Die Polizei ist schon unterwegs…«
    Ihre Stimme brach, als Stakes von Mencheres abwich. Bisher hatte der Körper des Ghuls den größten Teil von Mencheres’ Verletzungen verdeckt, aber als sie ihn endlich ganz sehen konnte, stutzte sie.
    Die Ghule griffen an.
    Mencheres wusste, dass er es geschehen lassen sollte. Einfach am Stahlträger gefesselt stehen bleiben, den Hilflosen markieren und die Frau den Ghulen überlassen. Immerhin hatte er hier etwas zu erledigen, und die Rettung einer leichtsinnigen Sterblichen gehörte nicht dazu.
    Aber in dem einen Augenblick, den die Ghule brauchten, um die Frau zu erreichen, kam Mencheres noch ein Gedanke und verdrängte alle Rationalität in ihm. Sie hatte ihn retten wollen. Das durfte er sie nicht mit dem Leben bezahlen lassen.
    Mit einem Schlag brach seine Macht sich Bahn und traf die Ghule mit Wucht. Die blutigen Stricke, die Mencheres fesselten, lösten sich tanzend wie Schlangen, während Mencheres den sechs Ghulen mit einem weiteren Energiestoß zuleibe rückte. So stark wie sonst war er nicht, aber die grellen Schreie der Körperfresser endeten genauso abrupt wie ihr Angriff auf die Frau. Als alle Stricke sich gelöst hatten und Mencheres auf die Frau zutrat, rührte sich kein einziger Ghul mehr.
    Mit einem Fußtritt beförderte Mencheres Stakes von dem Körper der Frau herunter, auf die er gefallen war. Sie keuchte, Blut lief ihr als dünnes Rinnsal aus dem Mund und ergoss sich aus ihrer klaffenden Bauchwunde. Sein Zögern hatte fatale Folgen gehabt. Der Ghul hatte sie tödlich verwundet, bevor Mencheres ihn aufgehalten hatte. Bald würde die Frau verblutet sein.
    Sie starrte zu ihm auf, ihr Gesicht wirkte gequält, doch als sie den Blick auf ihren Bauch senkte, breitete sich angstvolles Verstehen darin aus.
    » Tina«, flüsterte sie. Dann verdrehte sie die blassgrünen Augen und wurde bewusstlos.
    Diesmal zögerte Mencheres nicht; er schlitzte sich mit den Fängen das Handgelenk auf und hielt ihr die Wunde an die Lippen. Kein Blut floss. Natürlich, die Ghule hatten ihn ausbluten lassen. Sofort hob er die Frau hoch und trug sie zu dem Stahlträger, an den er vor so kurzer Zeit noch gefesselt gewesen war. Dort nahm Mencheres etwas von seinem Blut vom Boden auf und ließ es der Fremden in den Mund laufen. Ihr Puls war inzwischen unregelmäßig, aber er achtete nicht darauf und zwang sie zu schlucken.
    Sirenengeheul näherte sich. Die Polizeistreife war fast da, genau wie die Frau gesagt hatte. Mencheres nahm noch eine Handvoll Blut und rieb es in ihre Bauchwunde. Das Blut der Frau mischte sich mit seinem, aber nur kurz. Dann hörte die Wunde auf zu bluten, die Ränder schlossen sich, als die regenerierende Wirkung seines Blutes einsetzte.
    Das Schlagen zweier Autotüren war zu hören. Mencheres ließ die Fremde auf dem blutigen Fußboden zurück und näherte sich den Ghulen. Sie konnten nur die Augen bewegen, während er auf sie herunterstarrte.
    » Hättet ihr mich gleich getötet, hättet ihr vielleicht noch ein paar Tage zu leben gehabt«, bemerkte Mencheres kühl. Dann holte er zu einem kurzen, kontrollierten energetischen Schlag aus. Ein ploppendes Geräusch ertönte, und im nächsten Augenblick rollten sechs abgetrennte Köpfe von den Körpern der Ghule weg.
    Fußtritte näherten sich dem Lagerhaus. Mencheres hielt kurz inne und sah zu der Frau hinüber. Sie hatte das Bewusstsein wiedererlangt und starrte ihn an, ihre hellen Augen wirkten vor Schock und Entsetzen wie gebannt.
    Sie hatte seine Reißzähne gesehen. Den Mord an den Ghulen. Sie wusste zu viel, er konnte sie nicht einfach hierlassen.
    » Polizei«, hörte er eine Stimme. » Irgendjemand verletzt…?«
    Mencheres griff sich die Frau und sauste durch ein eingeschlagenes Fenster davon, bevor die Beamten entsetzt das Gemetzel begutachten konnten, das sie erwartete.

2
    Kira wusste, dass sie weder träumte noch halluzinierte oder verrückt geworden war. Und das war ja das Schlimme. Es bedeutete, dass alles, was sie gesehen hatte, Wirklichkeit war, was wiederum bedeutete, dass ihr Entführer kein Mensch war. So unglaublich es schien, es war die einzig logische Erklärung.

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