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Rotes Pferd mit schwarzer Mähne

Rotes Pferd mit schwarzer Mähne

Titel: Rotes Pferd mit schwarzer Mähne
Autoren: Walter Farley
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Georg hoffte, mit der Enthüllung warten zu können, bis Jimmy wieder völlig gesund war. In den Stall würde er zunächst nicht kommen, aber wie sollte es möglich sein, alle Zeitungen und Magazine, die über Feuerteufel berichteten, von ihm fernzuhalten?
    «Haben wir tatsächlich genug übrigbehalten, Georg, um Feuerteufel in der nächsten Saison starten zu können?» fing Jimmy wieder an.
    Georg nickte. «Überlaß das alles mir», sagte er.
    Genug übrigbehalten? 4000 Dollar hatten sie auf einem Bankkonto deponiert! Und das, nachdem sämtliche Rechnungen bezahlt worden waren und sie sogar Feuerteufels ganze Ausrüstung für die nächste Rennsaison erneuert hatten.
    Und das war noch nicht einmal alles! Onkel Wilmer hatte geschrieben, daß von weit und breit die Leute angereist gekommen wären, um Queen zu sehen. Um die Neugierigen abzuhalten, hatte er für die Besichtigung einen Dollar Gebühr erhoben. Aber es hatte nichts genützt. So hatte er eine hübsche Summe eingesammelt.
    Ebenso mußten sie Jimmy verschweigen, daß ihnen ein reicher Mann aus New York 100 000 Dollar für Feuerteufel geboten hatte. Nachdem Tom und Georg ihn abgewiesen hatten, machte die Geschichte in jeder Sportzeitung des Landes Schlagzeilen.
    Plötzlich wandte sich Jimmy an Tom: «Weißt du, was ich für die kommende Saison plane?»
    «Nein Jimmy, was denn?» fragte Tom beklommen.
    «Ich bin nämlich nicht so dumm, eine sieggewohnte Partnerschaft auseinanderzureißen, wie du und Feuerteufel sie bilden! Der Arzt hat gesagt, ich dürfe die Provinzrennen wieder besuchen. Dich werde ich alles lehren, was ich weiß, und bei den Rennen werde ich dir und Feuerteufel Zusehen. Das wird das Schönste sein, das ich mir wünschen kann.»
    «Tatsächlich, Jimmy?» fragte Tom aufgeregt. «Du willst wirklich, daß ich für immer Feuerteufels Fahrer bleibe?»
    «Jawohl, das ist mein Ernst!»
    «Tom und dein Pferd bilden eine sieggewohnte Partnerschaft, das stimmt wahrhaftig!» stimmte Georg zu.
    Jimmy nickte weise. «Ich weiß es längst.» Er schwieg eine Weile, ehe er fortfuhr: «Wie ist es eigentlich Miß Elsie mit ihrer schwarzen Stute ergangen?»
    Georg antwortete viel schneller, als Tom erwartet hatte: «Sie hat in Reading einen Rekord von 2:03 aufgestellt.»
    «Nein!» rief Jimmy laut vor Erstaunen. «Dann hat sie ja den Weltrekord für Zweijährige gebrochen!»
    «Das hat sie getan», antwortete Georg ruhig.
    «Die Stute ist tatsächlich das Traumpferd, auf das sie zehn Jahre lang gewartet hat!» Jimmy war nachdenklich geworden. Tom starrte zum Fenster hinaus in der Hoffnung, Jimmy würde nicht weiterfragen. Bis jetzt hatte Georg nicht zu lügen brauchen.
    Toms dringlicher Wunsch, Jimmy möge von dem Thema abkommen, wurde nicht erfüllt. Er erkundigte sich nach Feuerteufels schnellster Zeit auf den Provinzbahnen, sagte, er wäre bestimmt schneller gewesen, wenn Tom ihn gefordert hätte, und sinnierte weiter: «Wer weiß, ob er Princess Guy nicht sehr zu schaffen gemacht hätte, wenn sie einmal aufeinandergestoßen wären!»
    Sie hatten unterdessen Pittsburg längst hinter sich gelassen und befanden sich nur noch wenige Kilometer von der Stadt Coronet entfernt. Als sie sich der Weggabelung näherten, von der aus eine Fahrstraße durch die Felder auf die Rennbahn zulief, befahl Jimmy barsch: «Fahre dort entlang, Georg! Ich will einen Blick auf ihn werfen!»
    Tom verschlug es den Atem, und Georgs Fingerknöchel wurden weiß, weil er das Steuerrad so fest umklammerte. «Frau Davis hat wahrscheinlich dein Abendessen für dich bereit», sagte Georg.
    «Frau Davis arbeitet für mich und kann warten!» gab Jimmy leicht verärgert zurück.
    Georg fuhr unbeirrt geradeaus weiter. «Es ist schon zu spät, ich möchte nach Hause und Tom gleichfalls!»
    «Und wer füttert das Pferd und gibt ihm frisches Stroh?» schnaubte Jimmy. «Das ist ja wohl eure nächstliegende Aufgabe! Und ich wünsche heute abend dabei zu sein, basta!»
    Tom sah mit Schrecken, daß Jimmys Gesicht rot angelaufen war, und wollte ihn um jeden Preis besänftigen. «Natürlich», sagte er, «du kannst dich davon überzeugen, daß Feuerteufel nichts abgeht, und dann nach Hause fahren und dich ausruhen!» Tom begegnete Georgs überraschtem Blick. «Es ist spät», fuhr Tom fort, «Miß Elsie oder die anderen werden nicht mehr dasein und Jimmy belästigen.»
    «Niemand wird mich belästigen!» rief Jimmy ärgerlich. «Ihr zwei behandelt mich, als wäre ich ein kleines Kind!»
    Georg bremste und
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