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Rotes Pferd mit schwarzer Mähne

Rotes Pferd mit schwarzer Mähne

Titel: Rotes Pferd mit schwarzer Mähne
Autoren: Walter Farley
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Sulky zu ihrer Rechten und wich keinen Zentimeter. Sie war in einer glänzenden Position so nahe am Innenzaun, aber noch näher daranzwingen ließ sie sich nicht!
    Die Pferde beschleunigten ihr Tempo hinter den Startschranken. Die Zuschauer auf der Tribüne sprangen beim Hämmern der Hufe auf die Füße. Die besten Zweijährigen des Landes kamen unter die Lampen der Startlinie. «Los!» schrie der Starter.
    Tom hielt sein Pferd unmittelbar hinter Miß Elsie. In einer Reihe schossen die neun vorderen Pferde vor. Jeder Fahrer in diesem Feld hatte sich entschlossen, gleich zu Beginn dieses Rennens die Führung zu erringen.
    Toms Herz beruhigte sich. Ihm blieb nichts anderes übrig, als Feuerteufels Nase dicht an Miß Elsies Rücken zu halten und verzweifelt zu hoffen, daß ihre schwarze Stute als erste in den Bogen gehen würde. Er war bereit, dann unmittelbar hinter ihr in die erste Reihe vorzustoßen.
    Plötzlich zerbrach die geschlossene Reihe vorn. Nur Silver Knight und Luncefords Kastanienbrauner hielten mit Princess Guy, die übrigen fielen zurück und liefen nun neben Tom.
    Die vorderen drei kamen nebeneinander in den Bogen, Rad an Rad, Kopf an Kopf.
    Tom behielt seinen Platz hinter Miß Elsie, aber neben ihm liefen drei andere — und hinter ihm kam jetzt die dritte Reihe Pferde.
    Keines von den zehn wurde langsamer. Tom wußte, daß das Tempo für den Anfang des Rennens viel zu schnell war.
    Die Fahrer neben Tom versuchten, ihn an den Zaun zu drängen, aber er wich nicht.
    Aus dem Bogen hinaus gelangten sie in die Gerade. Princess Guy trabte mit müheloser Leichtigkeit, ihre zierlichen Hufe berührten kaum den Boden, sie flog förmlich dahin. Feuerteufel trabte schneller denn je, um dicht zu folgen. Wahrscheinlich würde die Stute jetzt dem Grauschimmel mit den schweren Hufen und dem langbeinigen Kastanienbraunen davonziehen. Sobald der Graue und der Braune zurückfielen, würde Feuerteufel sich nach vorn in die Lücke schieben, um an Princess Guy vorbeizugehen.
    Toms Rechnung ging nicht auf! Die ganze Länge der Zielgeraden entlang vermochten Silver Knight und Luncefords Victory Boy mit der Stute Schritt zu halten. Kein Fahrer gab ihm die Bahn frei, sogar die neben Feuerteufel Trabenden ermüdeten nicht!
    Sie gingen um den hinteren Bogen zum zweitenmal in die hintere Gerade. Unentwegt rasten die Sulkys nebeneinander dahin. Miß Elsie und Tom waren im Vorteil. Dank ihrer Position am Innenzaun sparten sie Boden. Nun mußte bald etwas geschehen, denn die Ermüdung würde sich bemerkbar machen. Tom war nicht einmal sicher, ob Feuerteufel die notwendige Reserve besaß. Das würde sich erst herausstellen, wenn er sein Pferd forderte, eine äußerste Anstrengung zu machen.
    Als sie an den wie verrückt schreienden Zuschauern auf der Tribüne vorüberkamen, gab Miß Elsie ihrer Stute etwas mehr Leine, und jetzt schien Princess Guy tatsächlich zu fliegen. Aber Silver Knight hatte auch noch Kraftreserven. Er schoß mit der Stute davon.
    Toms Hände bewegten die Leinen, er spornte Feuerteufel an. Und er erkannte, daß kein anderes Pferd dem seinen ebenbürtig war. Er konnte die gewaltige Kraft fühlen, die aufgesparte Kraft... Es war wundervoll, zu erkennen, daß Feuerteufel noch reichlich Reserven hatte! Der Rappfuchs zog mit Princess Guy und Silver Knight davon, die übrigen blieben mehr und mehr zurück.
    Als sie am Zielrichterturm vorbeifegten, hörte Tom den Ansager der Menge Zurufen: «Halbzeit: Genau eine Minute!» Noch nie waren Zweijährige eine solche Zeit gelaufen!
    Miß Elsie ließ Princess Guy jetzt aus voller Kraft traben. Nur zwei vom Feld der Zehn waren übriggeblieben, ihre Herausforderung anzunehmen. Aber es gelang ihr nicht, den Grauschimmel abzuhängen. Auch er besaß noch Reserven und hielt mit der Stute mit. Tom sah, wie sich O’Neil kurz nach ihm umdrehte, als sie in die hintere Gerade gingen. Er wünschte inbrünstig, daß O’Neil jetzt zurückfallen möchte, damit er Feuerteufel nach vorn nehmen und Princess Guy herausfordern konnte. Denn jetzt wurde es Zeit für seinen Vorstoß. Auf dieser Geraden mußte es sein!
    Noch immer trabte Feuerteufel mit der Nase dicht an Miß Elsies Nacken. Plötzlich merkte Tom, daß sie ihr Tempo steigerte, um einen Vorsprung zu gewinnen! Sie holte das Letzte aus ihrem Pferd heraus.
    Tom forderte von Feuerteufel mehr Schnelligkeit, und wieder reagierten die herrlich kraftstrotzenden Muskeln vor ihm sofort. Der Rappfuchs stieß seine Nase wieder nahe an Miß
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