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Rotes Haar - Herz in Gefahr!

Rotes Haar - Herz in Gefahr!

Titel: Rotes Haar - Herz in Gefahr!
Autoren: CAROLE MORTIMER
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existieren!“
    Aber Gideon tat es. Es war seine eigene Wahl. Weil er erleben musste, wie sehr seine Mutter gelitten hatte, nicht nur ihren Ehemann, sondern auch ihr Zuhause zu verlieren. Er wollte sich weder von Leuten noch von Orten abhängig machen, um nicht irgendwann Gefahr zu laufen, dasselbe Schicksal zu erleiden.
    In all den Jahren, seit er erwachsen war, hatte nichts seine Meinung ändern können. Dennoch störte es ihn, dass Joey ihn offensichtlich für einen Eisklotz hielt.
    „Du kannst wohl kaum behaupten, dass ich vor einer halben Stunde keine Gefühle gezeigt hätte“, erinnerte er sie steif.
    „Das waren keine Gefühle, Gideon. Es war eine körperliche Reaktion, wie sie eben zwischen einem nackten Mann und einer Frau stattfindet.“ Ihr Tonfall wirkte vollkommen gleichgültig. „Eine rein physische Reaktion.“
    Zischend holte er tief Luft. „Das soll also heißen, es hat dir nichts bedeutet, was wir miteinander hatten?“
    All ihre Abwehrmechanismen gerieten in Alarmbereitschaft. Es war schlimm genug, sich einzugestehen, in Gideon verliebt zu sein. Aber sie konnte ihm nie im Leben anvertrauen, was sie für ihn empfand. Hatte sie es denn nicht verdient, mit ein wenig Würde aus dieser Begegnung hervorzugehen?
    „Wir reden hier nicht über mich, Gideon“, sagte sie bestimmt. „Das werden wir auch nicht tun. Nicht jetzt und auch zukünftig nicht. Und nun will ich wirklich, dass du meine Wohnung verlässt.“
    Sie hielt seinem Blick stand, und Gideon hatte sich noch nie in seinem Leben so hilflos gefühlt. Er hatte keine Ahnung, was er tun oder sagen sollte. Trotzdem wollte er nicht gehen und alles unausgesprochen lassen.
    „Warum setzen wir uns nicht erst einmal zusammen hin und essen etwas? Gestern Abend hast du dich auch besser gefühlt, nachdem du etwas im Magen hattest.“
    „Ich möchte einfach nur allein sein. Ist das so schwer zu verstehen?“
    „So kann ich dich aber nicht allein lassen“, seufzte er. „Heute Morgen haben wir miteinander geschlafen.“
    „Nur rein technisch gesehen“, räumte sie ein. „Außerdem will ich über dieses Thema nicht sprechen.“
    „Du bist echt die Störrischste, Schwierigste …“ Er brach ab, weil sein Telefon auf dem Couchtisch zu klingeln begann. „Das ist möglicherweise die Polizei mit Neuigkeiten über Newman.“ Mit dem Handy in der Hand ging er an ihr vorbei in die Küche.
    Erst als sie allein war, konnte Joey wieder frei atmen. Wenn Liebe nicht erwidert wurde, war ein Gespräch nach gemeinsamen erotischen Begegnungen mehr als peinlich. Es war furchtbar. Gideon wusste nicht einmal, wie man einer Frau aufrichtige Liebe entgegenbrachte. Es war entsetzlich, sich ausgerechnet in so einen Mann zu verlieben.
    Ihre Knie zitterten, als sie sich an den Frühstückstisch setzte. Alle Bewegungen schienen nur in Zeitlupe abzulaufen, und die Realität fühlte sich nicht echt an. Ein Albtraum! Und in wenigen Minuten würde er ihr schon wieder gegenüberstehen.
    Gab es einen Regelkatalog für solche Situationen? Musste man höflich sein, wenn man so gut wie miteinander geschlafen hatte? Vermutlich nicht.
    „Das war nicht die Polizei, sondern meine Mutter“, verkündete Gideon, als er zurückkam.
    „Alles in Ordnung?“
    Er neigte den Kopf zur Seite. „Sie möchte, dass ich sofort nach Edinburgh komme.“
    Also wird er das ganze Wochenende über weg sein, dachte Joey erleichtert. Warum verspürte sie dann plötzlich dieses unangenehme Magendrücken?
    „Wie schön“, murmelte sie leise.
    „Wer weiß …“ Er runzelte die Stirn. „Sie meinte, sie muss etwas Wichtiges mit mir besprechen, unter vier Augen.“
    „Oh.“
    „Klingt beunruhigend, oder?“
    Sie hob die Schultern. „Vielleicht fühlt sie sich nur einsam, nachdem zwei ihrer Söhne relativ überraschend geheiratet haben?“
    Diese Möglichkeit überzeugte ihn offenbar nicht. „Sie hatte doch gar keine Zeit, einen von uns zu vermissen. Wann ist sie nach Edinburgh zurückgeflogen? Letzten Montag? Oder bin ich jetzt gleich wieder gefühlskalt?“, fragte er provokant, als er Joeys kritischem Blick begegnete.
    Mit dieser Charakterisierung habe ich offenbar einen wunden Punkt getroffen, überlegte Joey und bekam allmählich ein schlechtes Gewissen. Nur war es leider zu spät dafür. „Sei nicht albern. Klingt doch toll! Ein Wochenende in Edinburgh.“
    Seine Miene blieb düster. „Wenigstens einer von uns freut sich darüber.“
    „Was willst du damit sagen?“
    „Na, du kommst doch wohl
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