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Rotes Haar - Herz in Gefahr!

Rotes Haar - Herz in Gefahr!

Titel: Rotes Haar - Herz in Gefahr!
Autoren: CAROLE MORTIMER
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gesagt?“, erkundigte sich Molly bei ihrem Gast.
    Augenblicklich tat es Joey leid, dass Gideons Mutter schuldlos zwischen die Fronten geriet. „Ich sollte vielleicht erwähnen, dass wir beide kein Paar sind“, erklärte sie nachdrücklich.
    „Seid ihr nicht?“ Gideons Mutter wirkte aufrichtig enttäuscht. „Aber warum denn nicht?“, setzte sie gleich hinterher. „Mir scheint, du bist genau die richtige Frau, um meinen Sohn von seiner Selbstgefälligkeit zu befreien.“
    Ohne es zu wollen, lachte Joey laut auf. „Oh, ich rüttele schon ganz schön an dem Käfig, den er um sich herum aufgebaut hat.“
    „Darf ich dann vorschlagen, du rüttelst weiter, bis das Schloss gesprengt ist?“, fragte die ältere Dame hoffnungsvoll.
    „Bis das passiert, bin ich wohl alt und grau.“ Außerdem wollte sie Gideon nach ihrer Reise auch gar nicht mehr wiedersehen!
    Impulsiv machte Molly einen Schritt vorwärts und griff nach Joeys Arm. „Ich liebe alle meine Söhne gleichermaßen, Joey. Und ich bin davon überzeugt, dass Lucan und Jordan mit ihren Hochzeiten eine hervorragende Wahl getroffen haben. Diese Ehen werden halten, da bin ich sicher. Aber um Gideon mache ich mir ernsthaft Sorgen. Er war so ein süßer kleiner Bursche, musst du wissen.“
    Das konnte Joey sich lebhaft vorstellen. Oh ja, das konnte sie. Sie sah ihn regelrecht vor sich mit dem weizenblonden Haar und den leuchtenden Augen. Es war ein schönes Gefühl, zu wissen, dass er in liebevoller Obhut aufgewachsen war.
    „Er stand Alexander am nächsten. Meinem Exmann“, erläuterte Molly überflüssigerweise, denn Joey war längst in die Familiengeschichte der St. Claires eingeweiht. „Als die Ehe dann schiefging …“ Traurig schüttelte sie den Kopf. „Die Jungs waren alle am Boden zerstört, aber Gideon traf es am härtesten. Es hat ihm den Glauben an die Liebe geraubt, fürchte ich.“
    Soweit Joey es beurteilen konnte, war Liebe nicht das einzige Gefühl, das Gideon nicht zulassen konnte. „Trotzdem liegst du leider falsch, was uns betrifft Molly. Wir führen keine Beziehung miteinander.“
    „Gib ihn nicht so leicht auf, Liebes!“, riet ihr die andere Frau leise, da in diesem Moment Gideons Schritte auf der Treppe zu hören waren. „Dass er dich mit hierher gebracht hat, ist ziemlich bezeichnend, musst du wissen.“
    Aber Joey schüttelte energisch den Kopf. „Dafür gibt es einen guten Grund, und der ist ein anderer, als du …“ Sie brach ab, als Gideon mit verschlossenem Gesicht den Raum betrat.
    Er ging zum Kamin und rieb sich die Hände.
    „Hättet ihr etwas dagegen, wenn ich auf den Tee verzichte und gleich nach oben gehe?“, wandte sich Joey spontan an ihre Gastgeberin. „Ich habe letzte Nacht nicht besonders gut geschlafen und bin deswegen ziemlich müde und erschöpft.“
    So wollte sie Mutter und Sohn Gelegenheit geben, in Ruhe miteinander zu reden.
    „Natürlich“, stimmte Molly zu. „Gideon, würdest du bitte …?“
    „Ich finde mich schon zurecht“, unterbrach Joey hastig und floh aus dem Zimmer, ehe Gideon sich einschalten konnte.
    „War doch gar nicht so schlimm, oder?“ Aufmunternd lächelte Joey Gideon zu.
    Es war Sonntagnachmittag, und sie standen vor ihrem Apartmenthaus in London.
    Verständnislos blickte er sie an. „Was meinst du?“
    „Ich fand Angus Murray gestern Abend beim Dinner ausgesprochen sympathisch“, fuhr sie unbeirrt fort. „Und ganz offensichtlich verehrt er deine Mutter.“ Sie zwinkerte vertraulich.
    Zu Gideons Überraschung hatte seine Mutter ihm mitgeteilt, sie würde demnächst Lord Murray heiraten, einen Mann, den sie ein Jahr zuvor kennengelernt hatte.
    Angus Murray besaß einen Landsitz in der Nähe von Inverness, und die Hochzeit sollte im Sommer stattfinden. Danach wollte Molly zu ihm in die Highlands ziehen.
    Joey und Gideon lernten den älteren Mann persönlich kennen, als er zum Dinner in Mollys Landhaus kam. Er war ein raubeiniger, uriger Schotte mit viel Humor. Verwitwet und etwa Mitte sechzig. Und er strahlte Molly den ganzen Abend über aus stahlblauen Augen verliebt an.
    Allmählich dämmerte Gideon, dass Joey davon ausging, er hätte ein Problem mit der neuen Beziehung seiner Mutter. Dabei lag sie damit völlig falsch. Er freute sich riesig darüber, dass seine Mutter nach all den Jahren der Einsamkeit endlich jemanden gefunden hatte, den sie lieben konnte, und der diese Liebe doppelt erwiderte. Die beiden wollten den Rest ihres Lebens miteinander verbringen, und etwas
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