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Rotes Haar - Herz in Gefahr!

Rotes Haar - Herz in Gefahr!

Titel: Rotes Haar - Herz in Gefahr!
Autoren: CAROLE MORTIMER
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Ahnung, wie sie es bis zum Badezimmer schaffen sollte, ohne in hysterisches Schluchzen auszubrechen. Tränenblind tastete sie nach der Klinke und schloss die Tür hinter sich ab. Dann ließ sie sich erschöpft zu Boden sinken.
    Ich habe mich wirklich in ihn verliebt, dachte sie fassungslos. In Gideon St. Claire, einen absolut aussichtslosen Fall!
    Es hätte niemals so weit kommen dürfen. Letzte Nacht war es nicht allein sexuelle Lust, sondern das berauschende Gefühl frisch erwachter Liebe gewesen, die ihr den Schlaf geraubt hatte. Und sie hatte es bedingungslos zugelassen.
    Nach all der Zeit waren sie endlich miteinander im Bett gelandet, und dann die Katastrophe, nur weil sie noch nie mit jemandem geschlafen hatte. Wenn Joey geahnt hätte, wie viel Probleme ihre Unschuld mit sich bringen würde, hätte sie diese wichtige Erfahrung schon vor Jahren gemacht.
    Sie und Stephanie waren in einer liebevollen Familie aufgewachsen, und die perfekte Beziehung ihrer Eltern hatte sich in Kopf und Herz der beiden Schwestern manifestiert. Keine von ihnen war jemals bereit gewesen, sich auf halbe Sachen einzulassen. Dazu gehörte auch, nicht mit einem Mann ins Bett zu steigen, den man nicht liebte.
    Und nun war Joey klar geworden, dass sie Gideon wirklich liebte. Nur leider erwiderte er diese Gefühle nicht, und damit war diese Beziehung zum Scheitern verurteilt. Es erschien ihr plötzlich unmöglich, ihm nach diesem erotischen Fiasko auch nur in die Augen schauen zu können.
    Ein kleiner Trost war seine strikte Weigerung, sich emotionalen Problemen zu stellen. Vielleicht bewahrte sie das davor, ihm erklären zu müssen, warum sie ausgerechnet ihn zum ersten Liebhaber ihres Lebens erkoren hatte.
    Er war immer noch da. Das war Joeys erster Gedanke, als sie das Badezimmer eine halbe Stunde später wieder verließ. Außerdem roch es durch den ganzen Flur nach Toast und Kaffee.
    Offensichtlich hatte er ihre Bitte, die Wohnung zu verlassen, nicht besonders ernst genommen. Trotzdem brauchte sie Zeit für sich allein, wenigstens über das Wochenende. Montagmorgen wäre sie eventuell in der Lage, Gideon wieder gegenüberzutreten.
    Jetzt zwang er sie mit seiner Sturheit und Eigenmächtigkeit dazu, ihm viel eher zu begegnen, als ihr lieb war.
    Mit durchgedrückten Schultern ging sie in ihr Schlafzimmer, um sich anzuziehen. Bewusst wählte sie ihre ältesten Jeans und ein hellgrünes, verwaschenes Sweatshirt, das ihr wenigstens zwei Nummern zu groß war. Zwar kämmte sie sich die nassen Haare, verzichtete aber auf jegliches Make-up, bevor sie sich auf den Weg in die Küche machte.
    In der Tür blieb sie stehen und starrte auf den gedeckten Tisch. Kaffee und Tee standen in Thermoskannen bereit, und in einem kleinen Körbchen lagen frisch aufgebackene Brötchen und Croissants.
    „Was machst du da?“, erkundigte sie sich spitz.
    Zu ihrer großen Erleichterung schien Gideon sich ebenso unsicher zu fühlen wie sie. „Ich habe Frühstück für uns beide vorbereitet“, erklärte er knapp und stellte den Aufschnitt aus dem Kühlschrank neben die Brötchen. „Und ich habe dir auch Tee gemacht, weil ich doch weiß, dass du keinen Kaffee trinkst.“
    „Vorhin hast du hinreichend bewiesen, dass du gar nichts über mich weißt.“ Joey biss die Zähne so fest aufeinander, dass ihr der Kiefer wehtat. Ihre Fingernägel gruben sich tief in die Handflächen.
    In seinen Augen blitzte es auf. „Das stimmt wohl“, presste er hervor und atmete tief ein. „Aber ich will mich nicht mehr mit dir streiten, Joey.“
    „Oh, dafür werden wir auch gar keine Zeit haben, weil du jetzt bitte sofort gehst.“ Ihre ganze Erscheinung drückte Entschlossenheit aus. „Ich habe dir Gelegenheit gegeben, einfach zu verschwinden, solange ich unter der Dusche bin. Aber jetzt muss ich dich rausschmeißen.“
    Sein Geduldsfaden war inzwischen gefährlich dünn, doch es brachte nichts, die Nerven zu verlieren. Irgendwie mussten sie beide diese vertrackte Situation in den Griff bekommen. „Ich will die Dinge zwischen uns aber nicht so stehen lassen“, erklärte er ruhig. „Begreifst du denn nicht, dass ich unbedingt verstehen möchte, warum du …“
    „Wie willst du als gefühlskalter Mensch irgendetwas verstehen, was mein Leben betrifft?“, fuhr sie ihn an. „Dein Apartment ist unpersönlicher eingerichtet als ein Hotelzimmer. Dein Büro sieht aus, als würde niemand dort arbeiten. Und in deinem Privatleben lässt du keine Gefühle zu. Niemand kann auf diese Weise
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