Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rote Lilien

Rote Lilien

Titel: Rote Lilien
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Wahnsinn verletzt hatte. Sein Blut bildete eine rote Wolke zwischen ihm und Amelia und trieb auf die schmutzig braunen Knochen zu.
    Das ist dein Blut in mir. Das Blut der Connors genauso wie das Blut der Harpers.
    Amelia an James, James an Robert, Robert an Rosalind und Rosalind an mich.
    Deshalb habe ich dich gefunden. Lass mich gehen. Lass mich dich nach Hause bringen. Du brauchst nicht mehr allein zu sein.
    Als sich der Druck an seiner Kehle löste, schwamm er mit letzter Kraft nach oben. Er konnte sie immer noch sehen, und fragte sich, ob das Tränen auf ihren Wangen waren.
    Ich komme zurück und hole dich. Das schwöre ich.
    Als er mit kräftigen Beinschlägen nach oben schwamm, glaubte er sie singen zu hören. Die süߟe Stimme seiner Kindheit. Er blickte zurück und sah, dass der Strahl seiner Lampe vom Grund des Teichs in einem flachen Winkel zurückgeworfen wurde und auf sie fiel. Und sah, wie sie verschwand. Sobald er oben war, riss er sich das Mundstück herunter und sog in tiefen Zügen die Luft ein, die in seiner wunden Kehle brannte. Das Sonnenlicht schien ihm in die Augen und blendete ihn, und durch das Rauschen in seinen Ohren hörte er Stimmen, die seinen Namen riefen.
    Harper sah Hayley, die am Rand des Teichs stand und eine Hand auf ihren Bauch presste. An ihrem Handgelenk glitzerten Rubinherze wie die Hoffnung. Er schwamm durch die Lilien auf sie zu, weg vom Tod, hin zum Leben. Nachdem Logan und Mitch ihn aus dem Wasser gezogen hatten, lag er keuchend auf dem Rücken da und sah Hayley in die Augen. »Ich habe sie gefunden.«

Epilog
    Die Sonne schien durch die Blätter der Platanen und Eichen und warf hübsche Muster aus Licht und Schatten auf das Grün des Rasens. Auf den ߟsten saßen Vögel, die die milde Luft mit ihrem Gesang erfüllten. Grabsteine ragten auf, aus weiߟem Marmor und grauem Granit, aufgestellt, um der Toten zu gedenken. Auf einigen lagen Blumen, deren verwelkte Blüten sich in der leichten Brise bewegten. Ein Gruߟ an die, die bereits gegangen waren. Harper stand zwischen seiner Mutter und Hayley und hielt ihre Hände, während der Sarg in die Erde gesenkt wurde. »Ich bin nicht traurig«, sagte Hayley. »Nicht mehr. Das hier fühlt sich richtig an. Richtig und barmherzig.«
    »Sie hat sich das Recht verdient, hier zu sein. Neben ihrem Sohn.« Roz sah auf die Gräber und die Namen auf den Grabsteinen. Reginald und Beatrice, Reginald und Elizabeth. Und dort drüben lagen ihre Eltern. Ihre Onkel und Tanten, ihre Cousins, alle Glieder in der langen Kette der Harpers. »Im Frühling«, sagte sie, »werden wir einen Grabstein für sie aufstellen lassen. Amelia Ellen Connor.«
    »Das hast du eigentlich schon getan.« Mitch küsste ihr Haar. »Du hast ihr die Rassel ihres Sohnes und ein Bild von ihm in den Sarg gelegt. Hayley hat Recht. Es ist barmherzig.«
    »Ohne sie wäre ich jetzt nicht hier. Ohne sie wären Harper, Austin und Mason nicht hier. Und die Kinder, die sie haben werden, auch nicht. Sie hat sich ihren Platz hier verdient.«
    »Was auch immer sie getan hat, sie hat etwas Besseres verdient als das, was sie ihr angetan haben.« Stella seufzte.
    »Ich bin stolz darauf, dass ich ein Teil davon gewesen bin. Dass ich mitgeholfen habe, ihr ihren Namen und, wie ich hoffe, ihren Frieden zu geben.« Sie lächelte Logan an, dann ging ihr Blick zu den anderen. »Wir alle sind ein Teil davon gewesen.«
    »Man hat sie einfach in den Teich geworfen.« Logan strich Stella über den Rücken. »Und alles nur, um das Ansehen der Familie zu bewahren.«
    »Aber wir haben sie gefunden«, fügte David hinzu. »Roz, es war gut, dass du deinen Einfluss genutzt hast, um sie hier begraben zu lassen.«
    »Der Name Harper hat immer noch so viel Gewicht, dass sich einige Bürokraten davon beeindrucken lassen. Um ehrlich zu sein, ich wollte unbedingt, dass sie hier begraben wird, fast ebenso sehr, wie ich gewollt hatte, dass sie aus meinem Haus verschwindet, weg von denen, die ich liebe.«
    Sie legte Harper die Hand auf die Wange. »Mein tapferer Junge. Das hat sie vor allem dir zu verdanken.«
    »Der Meinung bin ich nicht«, widersprach er. »Du bist zurückgegangen.« Hayley presste die Lippen zusammen. »Obwohl sie versucht hat, dich umzubringen, bist du noch einmal zurückgegangen und hast geholfen, sie aus dem Teich zu holen.«
    »Ich hatte es ihr versprochen. Ashbys halten ihr Wort genauso wie die Harpers. Und ich bin beides.« Er nahm eine Hand voll Erde, hielt sie über das Grab und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher