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Rose Harbor und der Traum von Glueck

Rose Harbor und der Traum von Glueck

Titel: Rose Harbor und der Traum von Glueck
Autoren: Debbie Macomber
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«
    » Ich habe ja auch eine Traumfrau geheiratet. «
    Abby lachte. » Allerdings, das hast du. «
    » Und wie steht es zwischen dir und Steve? « , erkundigte sich ihr Bruder, ohne seine Neugier im Geringsten zu kaschieren.
    » Bestens. «
    » Du weißt ja wohl, dass du ihm damals das Herz gebrochen hast? «
    » Hör auf damit. «
    » Steve war ganz verrückt nach dir. «
    Es tat gut, das zu hören.
    » Warum ist er nicht verheiratet? « , fragte sie.
    » Das wäre er wohl gern. Aber erst hat er einen Vertrag als Computerspezialist mit der Army abgeschlossen und wurde nach Afghanistan geschickt, und seit er in den Staaten zurück ist, steckt er bis über beide Ohren in Arbeit. Außerdem ist Steve ausgesprochen heikel. «
    » Heikel? «
    Das klang nicht unbedingt vielversprechend.
    » Er ist nicht bereit, sich mit der Zweitbesten zufriedenzugeben. Einer der Gründe, warum er noch solo ist. Das haben wir gemeinsam – beide legen wir die Messlatte ziemlich hoch. «
    Abbys Blick folgte dem ihres Bruders, der nach seiner Frau Ausschau hielt. Seine Augen leuchteten liebevoll auf, und in diesem Moment begriff Abby, was er meinte. Ihr Bruder war bereit gewesen, auf die Richtige zu warten. Auf Victoria. Und dann hatte seine Entscheidung festgestanden.
    » Werde glücklich, Roger « , flüsterte sie.
    » Das werde ich. «
    » Und beglücke Mom und Dad schnellstmöglich mit Enkeln, ja? «
    » Ich werde mein Bestes tun « , frotzelte er.
    Ein paar Minuten später tauschten sie erneut die Partner, und für den Rest des Abends wich Steve nicht mehr von Abbys Seite. Er tanzte mit ihr und half ihr beim Servieren der Hochzeitstorte, ihre Aufgabe an diesem Abend. Dass sie früh ging, davon war bald keine Rede mehr. Erst als das Brautpaar das Fest schon längst verlassen hatte und sich die Gäste nach und nach ebenfalls auf den Heimweg machten, dachte sie an Aufbruch.
    Sie umarmte ihre Mutter und ihren Vater zum Abschied. » Diesmal sehen wir uns leider so schnell nicht mehr « , meinte sie.
    » Bist du sicher, dass du noch fahren willst? « , sorgte sich Linda
    » Kein Problem, Mom « , versicherte Abby, und es fiel ihr auf, dass diese Frage zum ersten Mal keine schmerzlichen Erinnerungen mehr wachrief.
    » Ich fahre ihr hinterher « , erbot sich Steve. » Vorsichtshalber. «
    » Oh danke, Steve, das beruhigt mich sehr. « Abbys Mutter beugte sich vor und küsste ihn auf die Wange.
    Erst wollte Abby ablehnen, doch dann ließ sie es geschehen. Nicht zuletzt deshalb, um sich von Steve allein und ohne Zeugen verabschieden zu können. Nachdem sie das Rose Harbor Inn erreicht hatten, stiegen sie beide aus, und Steve begleitete sie bis zur Veranda.
    » Ich mache mich jetzt wohl auf den Weg « , sagte er.
    » Danke für den wundervollen Abend « , erwiderte Abby aufrichtig und aus vollem Herzen. » Ich wollte schon vor Stunden gehen, denn ich fliege morgen in aller Herrgottsfrühe zurück. «
    Steve trat einen Schritt zurück. » Ich auch. Könnte es sein, dass wir dieselbe Maschine gebucht haben? «
    » Ich fliege nach West Palm Beach. «
    Steves Augen leuchteten auf. » Ich auch. «
    » Mein Flug geht um halb neun von Seattle. «
    » Meiner auch « , bestätigte er.
    » Dann sitzen wir im selben Flieger. «
    Sein Lächeln wurde breiter. » So sieht es aus. «
    » Schicksal « , meinte sie.
    Steve schüttelte den Kopf. » Ich ziehe es vor, von göttlicher Fügung zu reden « , sagte er und senkte seine Lippen auf die ihren.
    Abby schlang die Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuss. Vielleicht lag es an Rogers Hochzeit. Oder an der Nacht, die kalt, klar und frisch war. Was auch immer es sein mochte, Abby fühlte sich, als habe sich ihr die ganze Welt geöffnet und würde ein Übermaß an Glück für sie bereithalten.
    Als sie sich voneinander lösten, sah Steve sie lange an. » Dann sehen wir uns morgen? «
    » Morgen « , echote sie.
    Steve schaute auf seine Uhr. » In sieben Stunden. Wir treffen uns am Gate. «
    » Ich werde da sein. «
    Nicht mehr lange und sie würde ihn wiedersehen, dachte Abby. Die Zeit konnte für sie gar nicht schnell genug vergehen.

35
    J osh wartete im Beerdigungsinstitut auf Michelle. Er saß auf einem Stuhl im Empfangsbereich und bemühte sich, seine Gedanken auf die Zukunft zu richten, anstatt sich rückwärtsgewandt mit seinem Stiefvater zu beschäftigen. Er war froh, dass sie letztendlich doch noch Frieden geschlossen hatten – das war mehr, als er sich von diesem Besuch versprochen hatte.
    Michelle.
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