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Romeo & Julian (German Edition)

Romeo & Julian (German Edition)

Titel: Romeo & Julian (German Edition)
Autoren: Chrissie
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erträglicher geworden. Wir kauften uns ein Eis und
machten uns auf in Richtung Petite France, um die kleinen Straßen und Gässchen
zu erkunden.
     
    Auf
einer Bank neben dem Kanal ruhten wir uns am Nachmittag ein bisschen aus. Hätte
ich gewusst, welche Anziehungskraft diese Bank auf die Touristen hat, hätte ich
mich bestimmt woanders hingesetzt. Folgendes geschah: so geschafft vom Herumlaufen
war Julian nämlich gar nicht. Er zog mich zu sich heran und wollte ein bisschen
rumknutschen. Ich habe mich immer schon gerne von ihm verführen lassen. Und so
saßen wir dann da, engumschlungen und verliebt wie am ersten Tag. Leider haben
wir den herannahenden Ausflugsdampfer zu spät bemerkt. Bestimmt 100 Leute die
auf dem Deck waren haben uns angegafft, als ob wir die Attraktion des Tages
wären – nach dem Motto: alles im Ausflugspreis inbegriffen!
    Einerseits
witzig, andererseits nervig. Da kann ich die Filmstars verstehen, wenn sie
manchmal einfach alleine und ungestört sein wollen. Julian hatte aber irgendwie
Blut geleckt. Er fing ganz langsam an, seine blaue 501 Knopf für Knopf zu
öffnen (der Dampfer war natürlich schon vorbei und wir waren wieder
einigermaßen unter uns). Dann zog er sein lila T-Shirt hoch, so dass man seinen
Bauchnabel samt knackigem Waschbrettbauch sehen konnte und knöpfte ganz genüsslich
an seiner Jeans weiter.
    Langsam
kam was kommen musste, nämlich: seine niedliche, weiße Calvin Klein sports-brief-Unterhose
kam zum Vorschein. Und so saß er dann da, mit weit ausgestreckten und
gespreizten Beinen. "Hör auf damit", zischte ich. "Was sollen
die Leute denken". Er dachte nicht daran aufzuhören. Gut so. Sah das
vielleicht lecker aus, richtig einladend. Und alles gehört mir, dachte ich so
für mich.
Bei mir regte sich schon einiges. Mein Freund konnte mich doch immer wieder
aufs Neue überraschen.
     
    Was
wir hier leider nicht tun konnten, haben wir abends auf einem einsamen
Waldparkplatz im Hochschwarzwald auf der Rückbank des Wagens nachgeholt.
    Die
Sonne ging gerade über Frankreich unter und warf ihre goldenen Strahlen durch
die Tannenzweige auf unsere nackten Körper.
     
    Vive
La France !

 
    Abschied nehmen
     
    Ein
Ausflug stand am Wochenende auf dem Programm. Julian, der hoffnungslose
Romantiker, wollte endlich einmal wieder die beiden Königsschlösser
Neuschwanstein und Hohenschwangau im Allgäu bewundern, die er zuletzt als
kleines Kind gesehen hatte. Kein Problem, denn für sowas bin ich ja immer zu
haben.
    "Wusstest
Du eigentlich, dass dieser König Ludwig auch schwul gewesen sein soll?",
fragte ich Julian am Vorabend, als wir es uns gerade auf der Couch bequem
gemacht hatten.
    "Na
ja, wenn ich es mir recht überlege... schlecht ausgesehen hat er ja nicht
gerade...mpf".
    Weiter
kam mein Schatz nicht, denn urplötzlich hatte er den Teddy im Gesicht, den wir
letztes Jahr auf dem Jahrmarkt gewonnen hatten.
    "Ich
dachte schon, dieses hässliche Ding ist zu gar nichts nütze," sagte ich
zufrieden und lehnte mich entspannt in meinem Sessel zurück.
     
    Der
Tag darauf schien vielversprechend zu werden. Blauer Himmel, schön warm. Na ja,
wenn Engel reisen eben.
    Julian
war der absolute King im Kartenlesen und deshalb auch ein sehr guter Beifahrer,
weshalb wir das Märchenschloss auch in kürzester Zeit und ohne Umwege
erreichten. Dann ging es allerdings los: ein Reisebus nach dem anderen zwängte
sich auf den sündhaft teuren, kleinen Parkplatz. Und überall Massen von
Japanern - soweit das Auge reicht.
    "Schau
mal, da sind sogar die Hinweisschilder auf japanisch" stammelte Julian
fassungslos.
    "Tja,
in den letzten Jahren hat sich hier wohl einiges getan. Wir hätten wohl gestern
besser noch mal Yen tauschen sollen. Ah, dort drüben ist ein freier
Parkplatz".
    Ich
habe mich gefragt, ob Japaner anders einparken als die Deutschen, als mich ein
Japaner während dieser Tätigkeit fotografierte. Klick!
     
    Wir
spazierten zuerst zum Alpsee, der unmittelbar zu den Schlössern sehr romantisch
zwischen Wald und den Bergen liegt. An einer zum See gut zugänglichen, aber
dennoch versteckten Stelle machten wir es uns auf einem alten Baumstamm
gemütlich.
    "Ob
das Wasser kalt ist?", fragte mich Julian.
    "Ich
wette, dass es sogar eiskalt ist", erwiderte ich. "Schließlich liegt
da oben auf den Bergen noch Schnee und ein Teil des Schmelzwassers fließt mit
Sicherheit auch in den See hier. Aber warum probierst du es nicht einfach
aus?"
    "Na
Dich möchte ich sehen, wenn ich mich jetzt hier
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