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Romanze im spanischen Schloss

Romanze im spanischen Schloss

Titel: Romanze im spanischen Schloss
Autoren: Rebecca Winters
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zurzeit in einem Krankenhaus in Madrid. Um es vorwegzunehmen, Ihrer Schwester geht es relativ gut, aber sie ist vor einigen Stunden bei einem Autounfall in der Nähe von Toledo leicht verletzt worden. Ich bin der einzige Zeuge. Ein Glassplitter ist ihr ins rechte Auge gedrungen und wird in diesen Minuten herausoperiert.“
    „Oh nein, wie schrecklich!“, rief der Mann entsetzt aus.
    „Der behandelnde Arzt Dr. Filartigua ist eine Koryphäe auf seinem Gebiet. Das wollte ich Ihnen zu Ihrer Beruhigung mitteilen.“
    „Danke für Ihre Mühe. Dass ausgerechnet ihr das passieren musste nach allem, was sie durchgemacht hat, finde ich allerdings erschütternd.“ David Bowens Stimme klang gequält.
    „Gibt es irgendetwas, was der Arzt wissen sollte?“, fragte Remi.
    „Ihr Mann ist vor einem Jahr in New York bei einem Unfall mit einem Lastwagen ums Leben gekommen. Ich habe sie eindringlich gebeten, eine Zeit lang bei uns zu bleiben, doch pflichtbewusst, wie sie ist, hat sie sich sofort wieder in die Arbeit gestürzt. Ihren Job als Reiseleiterin nimmt sie sehr ernst. Es ist eine anstrengende Tätigkeit. Seit dem Tod ihres Ehepartners bemüht sie sich, so gut wie möglich zu funktionieren. Dass dies jetzt geschehen musste …“ David verstummte.
    Unter den Umständen würde Jillian Gray sich bestimmt über den Besuch ihres Bruders freuen, dessen war Remi sich sicher. „Wann können Sie nach Madrid kommen? Ich hole Sie am Flughafen ab und fahre Sie zum Krankenhaus.“
    „Das dürfte schwierig werden. In einem Monat erwartet meine Frau unser drittes Kind, es sind jedoch Probleme aufgetreten. Wenn sich ihr Gesundheitszustand verschlechtert, will der Arzt das Kind per Kaiserschnitt holen. Deshalb möchte ich sie nicht allein lassen. Um Jilly nicht zu beunruhigen, haben wir ihr verschwiegen, wie schlecht es meiner Frau geht. Sie hat sich selbst ein Baby gewünscht, doch leider ist ihr Mann Kyle viel zu früh gestorben. Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, was ich machen soll. Hat sie darum gebeten, mich zu informieren?“
    Remi räusperte sich, denn die Sache ging ihm sehr nahe. „Nein, noch nicht.“
    „Mir ist klar, dass sie mich braucht, was sie jedoch niemals zugeben würde.“
    Wie tapfer sie war, hatte Remi selbst erlebt. Auf seine Frage hin hatte sie erklärt, er brauche niemanden zu benachrichtigen. Offenbar bemühten sich beide, Bruder und Schwester, einander zu beschützen und Aufregungen voneinander fernzuhalten. Was für eine komplizierte Situation! Frustriert fuhr er sich mit den Fingern durchs Haar. „Ich werde mich um Ihre Schwester kümmern, bis sie alles hinter sich hat.“
    „Das kann ich nicht von Ihnen verlangen …“
    „Ich biete es Ihnen an, denn ich war an dem Unfall nicht ganz unbeteiligt.“ Remi schilderte ihm den Hergang.
    „Es war wirklich nicht Ihre Schuld“, entgegnete David Bowen dann. „An Ihrer Stelle hätte ich auch keine Vollbremsung gemacht, das ist bei hoher Geschwindigkeit viel zu gefährlich. Glücklicherweise sind wenigstens Sie unverletzt geblieben und konnten meiner Schwester helfen.“
    „Das hätte jeder andere vorbeikommende Autofahrer auch getan.“
    „Jedenfalls bin ich Ihnen sehr dankbar, Mr. Goyo. Darf ich Sie um einen Gefallen bitten? Rufen Sie mich an, sobald meine Schwester aus der Narkose aufwacht, egal, wie spät es ist. Ich möchte unbedingt mit ihr reden. Als Erstes werde ich mich jetzt mit meiner Frau und dem Arzt unterhalten. Wenn er es für unbedenklich hält, setze ich mich in die nächste Maschine nach Madrid und fliege am selben Tag zurück.“
    „Wir werden sehen. Unterdessen passe ich gut auf Ihre Schwester auf.“
    „Ich weiß nicht, wie ich Ihnen dafür danken soll. Ich lasse mir aber bestimmt etwas einfallen. Verraten Sie mir bitte noch Ihre Telefonnummer.“
    Remi nannte sie und fügte hinzu: „Ich bin sicher, Sie würden an meiner Stelle genauso handeln.“
    „Ja, das stimmt“, antwortete der Mann voller Überzeugung.
    „Dann machen Sie sich keine Gedanken. Wir hören wieder voneinander.“ Remi beendete das Gespräch und schob das Handy in die Hosentasche. Er war viel zu beunruhigt, um untätig herumzusitzen, und verließ den Warteraum. Auf dem Flur kam ihm Dr. Filartigua entgegen.
    „Wie schwer ist die Verletzung?“, erkundigte sich Remi sofort.
    „Ziemlich schwer.“
    Die Nachricht traf Remi wie ein Schlag. „Wird sie auf dem Auge wieder sehen können?“
    „Das kann man jetzt noch nicht sagen. Ich habe den Splitter entfernt und dabei
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