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Romanze im spanischen Schloss

Romanze im spanischen Schloss

Titel: Romanze im spanischen Schloss
Autoren: Rebecca Winters
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alles Mögliche von ihr wissen und belegten sie mit Beschlag. Das war ein gutes Zeichen. Schließlich stiegen alle wieder in den Bus ein, und Paco übernahm die Führung. Jillian blickte hinter dem Fahrzeug her, das zu den Olivenhainen fuhr. Sie spürte deutlich, dass etwas nicht stimmte. Seit Telly sie geküsst hatte, wirkte Remi verschlossen und abweisend. War er etwa eifersüchtig? Das konnte sie sich kaum vorstellen, denn es würde bedeuten, dass er etwas für sie empfand oder in sie verliebt war. Dann aber hätte er sie bestimmt gebeten, für immer bei ihm zu bleiben. Er hatte jedoch nie etwas Derartiges geäußert.
    „Kannst du mir verzeihen, dass du heute im Mittelpunkt des Interesses gestanden hast?“, scherzte sie, um die Mauer zu durchbrechen, die er um sich her errichtet hatte.
    „Es gibt nichts zu verzeihen“, antwortete er steif. „Ich muss jetzt weg. Sobald die Touristen verschwunden sind, komme ich zurück.“ Nachdem er das gesagt hatte, drehte er sich um und ging zu seinem Auto.
    „Wohin fährst du?“, rief sie.
    „Ist das wichtig?“, gab er über die Schulter zurück.
    „Du bist wütend.“ Ohne nachzudenken, lief sie hinter ihm her und setzte sich fast gleichzeitig mit ihm in den Wagen. „Nun erzähl schon, was ist los?“
    „Steig aus, Jillian!“
    Sie ließ sich jedoch nicht einschüchtern. Irgendetwas ging in ihm vor, und sie wollte herausfinden, was es war. „Wenn du mich loswerden willst, musst du mich eigenhändig hinausbefördern. Ich warne dich allerdings, denn ich werde schreien und um mich schlagen.“
    Mit fahrigen Bewegungen startete er den Wagen, fuhr durch das große Tor und bog dann auf die Autobahn nach Süden ab.
    „Remi“, begann Jillian nach längerem Schweigen, „ich habe wirklich geglaubt, es sei dir egal, mit deinem Titel vorgestellt zu werden.“
    „Vergiss das!“, stieß er zornig hervor. „Es geht um etwas viel Wichtigeres.“
    Ihr wurde das Herz schwer. „Waren es zu viele Menschen auf einmal? Bereust du, dass du dich darauf eingelassen hast?“
    Schweigend presste er die Lippen zusammen, und sie wünschte zu wissen, was er dachte.
    „Bitte, Remi, was ist los?“
    Als er weiterhin beharrlich schwieg, fing sie an zu begreifen. Es war etwas geschehen, was viel tiefer ging als alles Bisherige. Es musste etwas mit ihrer Unterhaltung mit Telly zu tun haben.
    Plötzlich erinnerte sie sich an das Gespräch mit Maria. „Sie hätten seine Miene sehen sollen, als er Sie nicht finden konnte, und ich kann dazu nur sagen, dass er hinter seiner Frau nicht hergefahren ist, als sie ihn verlassen hat“, hatte Maria gesagt.
    Was hatte die Haushälterin ihr an dem Abend klarmachen wollen? Regte sich Remi vielleicht darüber auf, dass sie sich entschlossen hatte, im Dezember wieder zu arbeiten? Hatte er gehofft, sie würde noch länger bei ihm bleiben?
    Arges ist die nächste Ausfahrt, überlegte sie, und dann hatte sie eine Idee.
    „Ich habe fürchterliche Kopfschmerzen, Remi. Kannst du irgendwo anhalten und mir Tabletten besorgen?“
    Er sah sie beunruhigt an, ehe er die Geschwindigkeit drosselte, zurückschaltete und von der Autobahn abfuhr. In Arges entdeckte er in einer Seitenstraße eine Apotheke und hielt an. Wenig später kam er mit Schmerztabletten und einer Flasche Mineralwasser zurück.
    „Danke.“ Sie nahm zwei Pillen.
    „Haben die Beschwerden etwas mit der Augenverletzung zu tun?“ Die Betroffenheit, die in seiner Stimme schwang, machte Jillian Mut.
    „Nein, absolut nicht.“ Sie sah ihn durchdringend an. „Du hast mir an dem Abend, als ich dir die Haare im Badezimmer gewaschen habe, versprochen, dass ich alles von dir haben könnte. Vielleicht erinnerst du dich, dass ich gesagt habe, ich würde nach der Eröffnungsfeier darauf zurückkommen.“
    Sie spürte, dass er aufmerksam zuhörte, und fuhr fort: „Wenn du also jetzt die Wahrheit hören willst: Ich möchte deine Frau werden und dich immer lieben.“
    „Jillian …“
    Es klang so gequält, dass sie wusste, woran sie war. „Es stimmt wirklich, mein Liebling. Als Telly mich vorhin so bedrängt hat, hoffte ich, du würdest einschreiten und ihm unmissverständlich klarmachen, dass du mich nicht mehr gehen lässt. Ich könnte es nicht ertragen, jemals wieder ohne dich zu sein.“
    Plötzlich zögerte er nicht mehr, sondern nahm Jillian in die Arme und presste sie an sich. „Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, dir heute Abend einen Heiratsantrag zu machen. Doch als du deinen Kollegen gegenüber
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