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Rolf Torring 129 - Unter Indianern

Rolf Torring 129 - Unter Indianern

Titel: Rolf Torring 129 - Unter Indianern
Autoren: Hans Warren
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Professor befreit haben. Ich vermute, daß er sein Spiel sofort verloren gibt und nicht einmal mehr nach Chicago zurückkehrt."  
      Bald hatten wir die Gefährten eingeholt. In raumgreifendem Trab ging es den Weg zurück, den wir gekommen waren. Ehe wir die zweite Schlucht erreichten, mußten wir ein Nachtlager aufschlagen. In der Dunkelheit hätten wir den Kammpfad doch nicht passieren können.  
      Von dem unsichtbaren Gegner waren wir noch nicht wieder belästigt worden. Daß er aber hier stecken mußte, darüber waren sich Rolf und ich klar.  
      Die Nacht verlief ruhig. Am Morgen brachen wir auf und gelangten ungehindert auch durch die zweite Schlucht  
      „Sollte ,er" wirklich nicht mehr in der Gegend sein?" meinte Rolf vor sich hin, als wir die Pferde — wie auf dem Marsch zum Indianergrab — über die gefährlichste Stelle des Weges führten.  
      Ich mußte ihm die Antwort auf die Frage schuldig bleiben.  
      Mittags erreichten wir die Höhle, in der wir die erste Nacht geschlafen hatten. Wieder brachten wir die Tiere im Hintergrunde der Höhle unter und setzten uns in die Nähe des Höhleneingangs, um unser Essen zu verzehren.  
      Als Pongo einmal, wie er es oft tat, die Höhle verließ, um die Umgebung auszukundschaften, krachte plötzlich ein Schuß. Pongo faßte mit der rechten Hand blitzschnell nach seinem linken Oberarm und eilte zu uns zurück. Glücklicherweise war die Kugel nicht durch den Arm hindurchgegangen, sondern hatte den Arm nur leicht gestreift.  
      „Jetzt meldet sich der 'Unsichtbare'!" sagte Rolf nicht ohne Ingrimm. „Er hat sich die Sache ganz nett ausgedacht. Wahrscheinlich ahnte er, daß wir wieder die gleiche Höhle aufsuchen würden. Nun will er uns hier festnageln."  
      „Wir müssen die Nacht abwarten, Rolf," meinte ich.  
      „Aber wir müssen zeitig aufbrechen, Hans, wenn der Höhleneingang noch nicht vom Mond beschienen wird."  
      „Pongo wissen, was tun können," mischte sich unser schwarzer Freund ins Gespräch. „Pongo bei Anbruch der Nacht nach links schleichen, auf Höhe klettern und Mann oben fangen"  
      Das hörte sich so einfach an, als handele es sich dabei um einen kleinen Spaziergang. Wir wußten, welches Risiko Pongo damit auf sich nahm, aber Rolf antwortete:  
      „Ich habe gesehen, daß man links der Höhle auf die Höhe klettern kann, Pongo, aber ist es nicht besser, wenn ich selber hinaufsteige? Ich kann mich mit der Pistole verteidigen, und der Kerl da oben scheint nicht schlecht zu schießen!"  
      „Massers keine Angst um Pongo haben! Pongo schon machen!" beruhigte uns der schwarze Riese mit den schon sprichwörtlich gewordenen Worten.  
      Damit war die Sache für ihn abgetan. Wir konnten uns in Ruhe lagern und die Nacht abwarten. Um uns vor einem unverhofften Überfall zu schützen, blieb einer von uns immer am Höhleneingang stehen und bewachte den Pfad vor der Höhle.  
      Am Nachmittag erzählten Professor Membro und seine Tochter von dem Leben, das sie in Chicago führten, von ein paar Forschungsreisen, die sie zusammen unternommen hatten, und natürlich wieder von den Indianern, die nun einmal des Professors Steckenpferd waren. So kam der Abend rasch heran, und als es ganz finster geworden war, schickte sich Pongo an, den gefährlichen Weg zu gehen. Auf allen vieren am Boden kriechend entfernte er sich aus der Höhle.  
      Nach einer knappen Stunde hörten wir oben auf der Höhe einen erstaunten Ausruf und einen Schuß. Dann war wieder alles ruhig.  
      Was war oben auf der Höhe geschehen?  
      Plötzlich hörten wir von oben eine laute Stimme, die uns gut bekannt war. Pongo rief:  
      „Massers! Massers, Mann jetzt nicht mehr hier! Massers Höhle verlassen können, Pongo oben aufpassen!"  
      Wir traten rasch aus der Höhle heraus. Rolf fragte zur Höhe empor, ob Pongo den „Unsichtbaren" gesehen habe.  
      „Pongo Mann gesehen und fast ergreifen können, dann aber sehr schnell verschwunden. Pongo ihn nicht mehr gefunden, jetzt hier achtgeben!"  
      Der Abstieg von hier war nicht schwierig. Wir bestiegen deshalb die Pferde und ritten weiter. Pongo würde nachkommen, wenn uns von der Höhe keine Gefahr mehr drohen konnte. Pongos Mustang lief allein hinter uns her, wir brauchten uns um das Tier nicht weiter zu kümmern. Die Pferde hatten sich im Laufe der Zeit so aneinander gewöhnt, daß keins zurückblieb, wenn die andern davon trabten.  
      Ohne Zwischenfall kamen wir auf der Ebene
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