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Rolf Torring 129 - Unter Indianern

Rolf Torring 129 - Unter Indianern

Titel: Rolf Torring 129 - Unter Indianern
Autoren: Hans Warren
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schaffte es nicht. Erst als Rolf und ich mit zupackten, glückte es.  
     
     
     
     
      4. Kapitel Wieder gefangen!  
     
      Mit schußbereiten Pistolen drangen wir durch den Gang bis zur Grabkammer vor, die wir rasch untersuchten. Wir fanden keine Abzweigung außer dem einen Gang, der zu unserem „Gefängnis" führte. Wo war der alte Indianer geblieben?  
      Pongo lieh sich meine Taschenlampe aus und suchte, den Boden genau nach Spuren ab. Endlich deutete er auf den Sockel, auf dem der Indianerhäuptling postiert war, und sagte:  
      „Massers, alter Indianer hier verschwunden. Pongo dies sehen aus Spuren am Boden. Hat Frau bei sich."  
      Den Sockel hatten wir bisher noch nicht genau untersucht. Rolf beleuchtete ihn von allen Seiten, versuchte, ihn von der Stelle zu rücken und daran herum zuschieben, auch ihn zu heben. Alle Versuche misslangen. Pongo war seiner Sache ganz sicher; er zeigte uns ein paar Merkmale am Boden, die seine Behauptung beweiskräftig bestätigten.  
      Wir bemühten uns gemeinsam, den Sockel beiseite zu rücken. Wieder vergebens. Ermüdet setzte ich mich auf ihn, um ein paar Augenblicke auszuruhen.  
      Aber was war das? Meine Müdigkeit wurde unnatürlich rasch größer. Ein Verdacht stieg in mir auf. Ich wollte aufspringen, aber die Beine versagten mir bereits den Dienst. Zu Füßen der Häuptlingsmumie sank ich um. Mein letzter Gedanke war: „Wieder überlistet!"  
     
    ***
     
     
      Als ich erwachte, war Finsternis um mich. Ich war stark gefesselt. Nur mit Mühe konnte ich mich auf die Seite wälzen. Dabei stieß ich an einen anderen Körper, der sich nicht rührte. Waren die Gefährten auch hier? Ich rief halblaut ihre Namen. Niemand antwortete. Mir blieb nichts anderes übrig, als still zu warten.  
      Ich überlegte: da wir uns alle in der Grabkammer befunden hatten, als das Betäubungsgas in den Raum eingelassen worden war, mußten wir auch alle eingeschlafen sein. Wahrscheinlich lagen alle auch hier im Raum.  
      Wie lange Zeit vergangen war, kann ich heute nicht mehr sagen; mir schien sie endlos. Endlich meldete sich eine leise Stimme: Rolf.  
      Er schlug mir vor, zu versuchen, mich bis zu ihm zu rollen, er wolle mir auf halbem Wege entgegenkommen.  
      „Ist denn Pongo hier?" fragte mein Freund zum Schluss.  
      „Pongo auch hier sein," antwortete der schwarze Riese selbst, der inzwischen ebenfalls erwacht war. „Pongo auch dummes Zeug geatmet und eingeschlafen."  
      Ein paar Sekunden war es still im Raum, dann fuhr Pongo fort:  
      „Massers nur zu Pongo kommen. Pongo Massers freimachen."  
      Wir lagen so, daß Pongo sich links und Rolf rechts von mir befand. Ich hatte bei meinem ersten Versuch Pongo berührt und wälzte mich nun zu ihm, um ihm die auf dem Rücken gebundenen Hände hinzuhalten. Aber die Fesselung war so kunstvoll angelegt, daß selbst der schwarze Riese sie nur mit Mühe und nach längerer Zeit lockern konnte. Schließlich gelang es ihm doch! Ich hatte die Hände frei! Jetzt konnte ich meine Fußfesseln selbst lösen.  
      Nach einer halben Stunde waren alle frei.  
      Wir massierten uns die steif gewordenen Glieder, ehe wir uns erhoben. Dann suchten wir im finsteren Raum umher. Ein schwerer Felsblock diente auch hier als Tür. Wir versuchten gar nicht erst, die „Tür" zu öffnen, denn wir sagten uns, das würde nicht viel Sinn haben, wenn uns der alte Indianer wieder eine „Ladung Schlafpulver" — wie der Professor sich ausdrückte — verabreichte. Uns blieb nur ein Weg, hier zu entkommen: wir mußten den Indianer überlisten!  
      Er durfte nicht merken, daß wir nicht mehr gefesselt waren, wenn er uns das Essen brachte.  
      Erika Membro übrigens befand sich nicht in dem Raum, der uns als Gefängnis diente. Sicher hatte der Indianer sie aus bestimmten Gründen anderswo untergebracht  
      Unsere Geduld wurde hart auf die Probe gestellt. Gegen Morgen erst sollte es ja nach des Professors Angaben Essen geben.  
      Ich tastete mich verschiedentlich im dunklen Raume umher und stieß dabei einmal gegen etwas, das sich als Korb mit Esswaren entpuppte. Was sollten wir damit, da wir nach Meinung des Indianers doch alle gefesselt waren? Da wir aber Hunger hatten, langten wir zu, ohne zu bedenken, daß uns der leere Korb jederzeit verraten würde.  
      „Wir sind hier in einem fast kreisrunden Raum," sagte Rolf, der gleich mir einige „Rundgänge" gemacht hatte. „Ob das eine Naturhöhle ist? Oder ob die
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