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Rolf Torring 126 - Der See-Teufel

Rolf Torring 126 - Der See-Teufel

Titel: Rolf Torring 126 - Der See-Teufel
Autoren: Hans Warren
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ermordet. Ich kannte den Mörder jedoch und wollte ihn aus bestimmten Gründen nicht preisgeben. Ich zog mich hierher in die Einsamkeit zurück."  
      Wir waren selten so erstaunt wie über die lange Rede, die uns ein angeblich Stummer hielt. Aber jetzt blieb keine Zeit, lange über das gewiß harte und schwere Schicksal des Mannes, den wir den „Seeteufel" genannt hatten, nachzudenken.  
      „Machen Sie uns von den Fesseln los" rief Rolf dem Manne zu, der jetzt unsere Rettung werden konnte.  
      Aber es war schon zu spät. Die Tür wurde aufgerissen. Lord Caves erschien mit seinen Helfern. Sie schleppten Klone und Doktor Korten mit sich. Auch die beiden waren gebunden. Und als der Lord sah, daß Troll bereits aus der Betäubung erwacht war, wurde auch er schnell gebunden. ,  
      „Die Goldader haben wir gefunden" erklärte Lord Caves triumphierend und fügte hinzu: "Morgen werden wir über Ihr Schicksal beraten."  
      Man ließ uns während der Nacht in der Hütte. Zwei unserer Gegner bewachten uns stets, so daß wir nicht einmal den Versuch machen konnten, uns zu befreien.  
      Wir saßen ziemlich eng beieinander. Der Chinese Tschung ließ seine Blicke nicht einen Augenblick lang von uns.  
      Der Lord und seine Helfer hatten die Vorratskammer der Hütte bald entdeckt, damit auch das Fass Wein, das sich darin befand. Sie begannen zu zechen. Auch unsere Wächter tranken.  
      Sprechen konnten Rolf und ich nicht miteinander, aber es gelang uns, noch ein Stück weiter aneinanderzurücken, so daß wir mit den Ellenbogen "telegrafieren" konnten.  
      „Der Lord hält Klone wohl für Professor Kennt," teilte ich Rolf mit.  
      „Wenn er Pongo überwältigt hätte, würde er wohl damit geprahlt haben," gab mir Rolf zu verstehen.  
      Mehr konnten wir uns einstweilen nicht mitteilen.  
     
     
     
     
      5. Kapitel Ein harter Kampf  
     
      Je mehr die Komplicen des Lords tranken, um so stärker wurde in ihnen das Bedürfnis, sich zu setzen. Aber es waren nicht genug Sitzgelegenheiten da. Uns hatte man ja sitzend an die vorhandenen Sessel und an den Tisch gebunden.  
      Plötzlich band man uns vom Tische los und legte Rolf und mich mit Klone und Troll zusammen in eine Ecke des Raumes. Die Banditen nahmen am Tische Platz und zechten lärmend weiter.  
      Durch die räumliche Veränderung war es mir möglich, mich dicht an Rolf heranzuwälzen. Ich drehte ihm den Rücken zu und spürte bald, wie er begann, meine Fesseln zu lockern. Bald schon konnte ich eine Hand vorsichtig aus der Schlinge ziehen, wenig später die zweite. Die sparsamen Bewegungen, die ich dabei machen mußte, hatten der Lord und seine Männer nicht beachtet. Nach einer Weile drehte Rolf sich langsam um. Mißtrauisch blickte Tschung zu uns herüber.  
      Ich rührte mich nicht und fing erst nach einer ganzen Weile an, Rolfs kleines Messer, das er im Gurt versteckt hatte, zu suchen. Ich fand es leicht und hielt bald die geöffnete Klinge in der Hand. Jetzt war es eine Kleinigkeit, Rolfs Fesseln zu durchschneiden.  
      Schwieriger war es, auch unsere Fußfesseln zu lösen, aber auch das gelang nach redlicher Mühe, als der Lord einen seiner Leute aufforderte, im Keller der Hütte neuen Vorrat zu holen. Die wenigen Augenblicke eines kleinen Durcheinanders nutzte Rolf, der sein Messer wieder an sich genommen hatte, aus, erst seine, dann meine Fußfesseln zu durchschneiden. Endlich durchschnitt er auch Klones Handfesseln, dann drückte er ihm das kleine Messer in die Hand, damit der Amerikaner in einem günstigen Augenblick seine Fußfesseln durchschneiden und Troll befreien konnte.  
      Der Mann, der in den Keller geschickt worden war, hatte die nach dem Hüttenraum führende Treppe noch nicht wieder erstiegen. Wir warteten nur noch wenige Sekunden, damit sich Klone und Troll noch etwas erholen konnten, dann sprangen wir auf. Der „Seeteufel" eilte mit zwei Sätzen auf den Lord zu und entriss ihm seine beiden Pistolen, die er sofort auf die Helfer des Lords richtete.  
      Auch wir hatten schnell gehandelt. Zwei der Komplicen hatten wir im ersten Schreck, der die Banditen überkam, entwaffnet, der dritte allerdings war schneller gewesen als wir, hatte sich in eine Ecke des Raumes zurückgezogen und riß die Pistole in die Höhe.  
      Wir mußten Deckung nehmen und konnten uns nicht mehr um die Entwaffneten kümmern. Töten wollten wir den Kerl nicht, der von der Ecke aus jetzt auf uns feuerte. Wir versuchten nur, ihm
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