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Rolf Torring 125 - Der Unheimliche

Rolf Torring 125 - Der Unheimliche

Titel: Rolf Torring 125 - Der Unheimliche
Autoren: Hans Warren
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sich erstaunt aufrichtete.  
     
     
     
     
      5. Kapitel  
      Pongo im Duell  
     
      Zögernd kam Ling an uns heran und fragte leise:  
      „Woher kennen Sie Margolo? Welchen Befehl bringen Sie mir?"  
      „Wir sind Freunde Margolos. Der Befehl lautet: Laß uns sofort frei!"  
      „Das darf ich nicht!" rief der Chinese entsetzt. „Ich weiß ja auch nicht, ob Sie mir nicht etwas vorlügen."  
      „Greif mal in die Seitentasche meiner Hose," sagte Rolf zu Ling, „dann wirst du einen Ring finden, den du dir genau ansehen kannst. Wenn du daraufhin dem Befehl nicht folgst, wird dich Margolo schwer bestrafen."  
      Zögernd tat der Koch, was Rolf verlangt hatte. Mit dem Ring trat er vor die Höhle hinaus, um ihn im Mondschein zu betrachten. Kaum hatte er einen Blick darauf geworfen, kehrte er zurück und sagte leise:  
      „Es ist der Ring des Fürsten. Ich muß Margolo gehorchen. Was wird Ho Jung mit mir tun?"  
      „Gehört dein Herr nicht auch zu Margolo?" fragte Rolf.  
      „Nein," schüttelte Ling unwillig den Kopf. „Was tue ich nur?"  
      „Binde uns sofort los und verlasse mit deinem Maulesel schleunigst die Gegend! Wir haben unsere Wertsachen noch bei uns. Ich werde dir eine Entschädigung zahlen, mit der du jederzeit irgendwo ein neues Leben beginnen kannst. Dein Herr hat seine Rolle hier ausgespielt."  
      Erleichtert aufatmend zog der Chinese sein Messer und durchschnitt unsere Fesseln. Rolf händigte ihm eine für chinesische Begriffe recht hohe Summe baren Geldes aus.  
      „Nun verschwinde gleich, sage uns aber vorher noch, wann Ho Jung wiederkommt und wo wir ihn jetzt finden können!"  
      „Mein Herr wollte erst in sechs Tagen wieder hier eintreffen," antwortete Ling. „Wenn ihr ihn finden wollt, müsst ihr zum Drachensee. Oben auf der Bergkuppe gibt es ein Versteck, dort wird er sein. Das Versteck kennt aber nur mein Herr selbst."  
      Ling sattelte sein Maultier und ritt davon, und zwar nach der Seite, wo er Kirin nicht berühren würde.  
      „Schnell die Esel wieder gesattelt!" rief Rolf, als Ling verschwunden war. „Und dann zurück nach Kirin, unsere Sachen und Maha holen! Dann kehren wir zum Drachensee zurück, denn Ho Jung müssen wir unter allen Umständen fassen."  
      Im Hause Ho Jungs befand sich nur noch Fräulein Jung. Während ich mit Pongo in den Keller eindrang und Maha befreite, der sich unbändig freute, uns wiederzusehen, hatte Rolf eine lange Unterredung mit dem Mädchen. Er erzählte ihr alles, was vorgefallen war, und riet ihr, sofort nach unserem Wegritt zur Polizei zu gehen und alles zu melden. Auf dem Rückwege wollten wir sie wieder aufsuchen und mit ihr gemeinsam ihre Zukunft beraten.  
     
    ***
     
     
      Vier Tage ritten wir bis zum Drachensee. Kurz vorher hatten wir unsere Tiere und unser Gepäck in einer Höhle untergebracht und waren zu Fuß weitergewandert, um den See unbemerkt zu erreichen.  
      Die Bergkuppe des „Unheimlichen" lag einsam und verlassen da. Jetzt bei Tage würde er kaum erscheinen. Wir waren froh, daß wir sein Versteck kannten.  
      Am See rief Rolf laut. Bald darauf kam Professor Kennt angerudert, um uns abzuholen.  
      „Alles in Ordnung auf der Insel?" fragte Rolf.  
      „Aber ja" antwortete der Professor. „Ich hoffte zwar, daß es mir hier gelingen würde, den 'Unheimlichen' zu schnappen, aber er hat sich noch nicht sehen lassen. Statt dessen traf die Polizei aus Mukden ein und hat die Komplicen mitgenommen. Fu Jung allerdings lebt nicht mehr; er hat Gift genommen und ist sanft in ein besseres Jenseits hinüber geschlummert."  
      Rolf erzählte dem Professor, daß der „Unheimliche" ganz in unserer Nähe in einem nur ihm bekannten Versteck auf der Bergkuppe sei. Obwohl die Insel menschenleer war, fuhren wir hinüber. Die Polizei hatte den Inhalt des großen Schrankes mitgenommen und war auch in die Gänge des Bergwerks hinabgestiegen.  
      Auf der Insel durchsuchten wir noch einmal die Hütte des „Unheimlichen". Da fanden wir in einem Wandtresor, den wir bisher übersehen hatten, ein Schriftstück, das nur von der Hand Ho Jungs stammen konnte. Es war sein — Testament. Rolf steckte es zu sich, um es in Kirin der Polizei zu übergeben. Dann entwickelte er uns seinen Plan. Pongo sollte mit zwei Kähnen über den See rudern und den leeren am Ufer zurücklassen; so konnte uns der „Unheimliche" besuchen. Auf der Insel würden wir sicher mit ihm fertig werden.  
      Pongo
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