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Rolf Torring 116 - Der Schwarze von Hongkong

Rolf Torring 116 - Der Schwarze von Hongkong

Titel: Rolf Torring 116 - Der Schwarze von Hongkong
Autoren: Hans Warren
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Nachmittage noch etwas zu erledigen. Vielleicht hängt das sogar auch mit dem Schwarzen, den man sucht, zusammen. Das wissen wir noch nicht."  
      Bis zum Nachmittage blieben wir noch bei Doktor Blacker. An Gesprächsstoff war kein Mangel. Dann verabschiedeten wir uns, um den Sohn des Fischers aufzusuchen.  
     
     
     
      2. Kapitel  
      Pongo wird verhaftet  
     
      Der Sohn des Fischers war zu Hause. Er murmelte nur eine kurze Begrüßung und führte uns an das Gestade des Meeres, wo uns niemand belauschen konnte.  
      „Ich weiß, was Sie von mir wollen, meine Herren," begann er dort. „Ich habe auch Vertrauen zu Ihnen, weil Sie von der Polizei kommen. Was ich beobachtet habe, hängt wahrscheinlich mit dem ,Schwarzen von Hongkong' zusammen, von dem Sie bestimmt schon gehört haben."  
      Rolf bejahte, und der junge Fischer erzählte uns folgende Geschichte.  
      Eines Nachts hatte der Fischer, als er draußen auf dem Meere war, gesehen, wie eine Luxusjacht hinter einer Insel verschwand und nicht wieder zum Vorschein kam. Aus Neugierde war er hingerudert und hatte die Insel umrundet. Gerade als er um die Westspitze biegen wollte, kam die Jacht zurück. Der Fischer konnte sich im Buschwerk am Ufer der kleinen Insel verbergen. Die Jacht kam ziemlich schnell an ihm vorbei. Auf Deck stand eine hohe, kräftige Gestalt, die der Fischerssohn für den „Schwarzen von Hongkong" hielt. Ganz genau konnte er allerdings nicht sagen, ob der Mann Neger oder Chinese gewesen war, da die Nacht verhältnismäßig dunkel war. Er hatte die Beobachtung der Polizei mitgeteilt, die ihm Stillschweigen geboten hatte.  
      Rolf ließ sich die Lage der kleinen Insel beschreiben und erkundigte sich, ob der junge Fischer die Jacht später einmal wiedergesehen habe.  
      „Ich sah sie noch zweimal, bin aber nie wieder zu der Insel gefahren, da ich mit dem Schwarzen nichts zu tun haben wollte. Die Polizei paßte auf meine Wahrnehmungen hin zwei Tage lang bei der Insel auf, erreichte aber nichts, denn in der Zeit erschien die Jacht nicht."  
      Mit Worten und einem guten Trinkgeld dankte Rolf dem jungen Fischer, der uns versprechen mußte, gegenüber allen Menschen zu schweigen und selbst der Polizei nichts von unserer Unterredung zu erzählen.  
      John, der auf uns wartete, saß in einer kleinen Wirtschaft. Er hatte ein Gespräch mit einem jungen Chinesen angeknüpft. Als wir ein Stück vom Ufer entfernt waren — John ruderte uns „heimwärts" —, fragte Rolf unsern Steuermann, ob er dem Chinesen erzählt habe, auf welchem Schiff und bei wem er Heuer habe.  
      Der Steuermann nickte und bekannte, unsere Namen genannt zu haben.  
      „Das dürfen Sie in Zukunft nicht mehr tun," warnte ihn Rolf. „Ich glaube nämlich, daß der Chinese nicht aus privatem Interesse gefragt hat. Wissen Sie, wo er beschäftigt oder in Stellung ist?"  
      „Er bekleidet eine Dienststellung bei einem Engländer namens Melton, der ganz in der Nähe wohnen soll."  
      Es war verdächtig, daß gerade ein Diener Meltons John ausgefragt hatte. Aber was wußten wir im Grunde schon von Melton?! Durften wir ihn irgendwelcher dunkler Geschäfte verdächtigen, nur weil er mit seinen Nachbarn keinen Verkehr pflegte?!  
      Rolf meinte plötzlich:  
      „Vielleicht können wir später Melton einmal besuchen."  
      Die Äußerung bewies mir, daß seine Gedanken die ganze Zeit über bei dem Engländer und dem jungen Chinesen gewesen waren und auch er die Unterhaltung Johns mit dem Schlitzäugigen mindestens als eigenartig ansah.  
      „Ich glaube nicht, daß uns Melton empfangen würde," antwortete ich meinem Freunde.  
      „Dort am Kai scheint was los zu sein," bemerkte John mit einer entsprechenden Handbewegung.  
      Wir blickten in die von unserem Steuermann bezeichnete Richtung. Tatsächlich! Da drängten sich die Menschen. Hoffentlich hatte Pongo keine Dummheiten gemacht, denn die Menschenansammlung hielt sich ganz in der Nähe unserer Jacht auf.  
      Im Eilschritt trafen eben mehrere Polizisten bei dem Menschenhaufen ein.  
      Wir hatten unsere Jacht schnell erreicht und kletterten von der Seeseite her rasch an Deck. Hoffmann war in großer Erregung.  
      „Meine Herren," empfing uns unser Kapitän, „da muß sich doch Pongo an einer Luke gezeigt und irgendein Mensch am Ufer muß es beobachtet haben. Jetzt heißt es, daß sich auf der Jacht der ,Schwarze von Hongkong' befände. Wir hatten die größte Mühe, die
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