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Rolf Torring 113 - Die Macht der Priester

Rolf Torring 113 - Die Macht der Priester

Titel: Rolf Torring 113 - Die Macht der Priester
Autoren: Hans Warren
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mitging. War das überhaupt Pongo, der da auf der Mauer stand?  
      Ich schaute noch einmal ganz genau hin. Doch, es konnte niemand anders als Pongo sein. Jetzt drehte er sich zu uns um und winkte. Erleichtert atmete ich auf und beschleunigte den Schritt.  
      Als wir die Mauer erreicht hatten, stieg Rolf zuerst hinauf. Viele Fugen und Felsvorsprünge boten genügend Halt. Schon in Sekunden war er oben und sprach mit Pongo. Dann winkte er uns. Balling und ich kletterten gleichzeitig hinauf. Maha hatte ich befohlen, sich an der Mauer still niederzulegen.  
      »Hier ist tatsächlich niemand," meinte Rolf, als wir neben ihm auf der Mauer standen. „Pongo hat sich davon überzeugt. Auch der weiße Elefant, das Heiligtum der Feuerpriester, ist nicht mehr hier."  
      »Massers, Pongo nicht sagen, daß Priester nicht hier. Pongo nicht wissen, ob Priester im Tempel."  
      Weshalb zog es uns eigentlich so in den Tempel, in dem wir einmal fast das Leben eingebüßt hätten? Ich wußte keine Antwort, aber merkwürdig blieb die Tatsache auf jeden Fall. Zu den Gefährten sprach ich nicht darüber. Sie hatten ihr Augenmerk dem Tempel zugewandt.  
      »Du träumst ja, Hans" rüttelte Rolf mich auf.  
      Ich war, in Gedanken versunken, auf der Mauer stehengeblieben, als die Freunde sich anschickten, weiterzugehen.  
      Wir wollten nicht über den Vorhof des Tempels, wo sich die „Gefängnisse" befanden, in denen auch wir damals untergebracht gewesen waren. Rolf wollte versuchen, die schwere Tür, die von der Mauer in den Turm führte, zu öffnen. Wir hatten das notwendigste Handwerkszeug bei uns.  
      Langsam kamen wir der schweren Bronzetür näher. Pongo hatte sie zuerst erreicht und rüttelte daran. Sie war nicht verschlossen, sondern ließ sich verhältnismäßig leicht aufziehen. Pongo tat es, natürlich sehr vorsichtig. Wir blickten in einen dunklen Gang, der wie der drohende Rachen eines Ungeheuers vor uns lag.  
      Rolf schaltete die Taschenlampe ein und ließ den Lichtschein in den Gang fallen. Nichts war zu sehen. Wir wollten den Gang gerade betreten, als Pongo uns sanft zurückhielt und sagte:  
      „Massers, hier vor kurzem Menschen. Pongo deutlich Fußabdrücke erkennen."  
      Jetzt sahen wir sie auch. Sie waren noch ganz frisch.  
      Wir schauten einander an. Endlich meinte Rolf:  
      „Es wird sich um einen Posten handeln, der hier nach dem Rechten gesehen hat."  
      „Massers, Mann schwere Last getragen. Muß dadurch vergessen haben, Tür zu schließen."  
      Pongo mochte recht haben. Es hatte keinen Sinn, hier noch länger stehenzubleiben. Wie gingen weiter; ich schaltete wie Rolf meine Lampe ein und leuchtete ab und zu hinter uns, um zu verhüten, daß wir von rückwärts überfallen würden. Die Pistolen hielten wir schußbereit in der Rechten.  
      Der Gang senkte sich etwas. Als wir ihn ein Stück entlanggegangen waren, hörten wir hinter uns ein Krachen, das uns herumfahren ließ. Die schwere Tür war zugeschlagen worden. Pongo eilte sofort den Gang zurück und warf sich gegen die Tür. Aber sie mußte von außen versperrt worden sein, denn auch unter Anwendung aller Kraft konnte er sie nicht aufwuchten.  
      Wir waren jetzt Gefangene der Feuerpriester! „Wie in einem verwunschenen Schloß!" lachte Balling ganz leise. „Ich bin dafür, daß wir weiter vordringen, anstatt uns um die verschlossene Tür zu kümmern."  
      Rolf nickte und sagte:  
      „Wir müssen uns nur in acht nehmen, daß wir von den Priestern nicht unversehens überwältigt werden."  
      Als wir weitergingen, kamen wir an eine Treppe, die abwärts führte. Auf den Stufen erkannten wir wieder deutlich die Spuren eines Mannes.  
      „Gehen wir den Fußabdrücken nach" meinte Rolf. „Da kommen wir sicher am ehesten ans Ziel. Aber zwei Meter Abstand von Mann zu Mann halten. Falls sich hier eine Falle befindet, geraten wir nicht alle vier gleichzeitig hinein!"  
      Schritt für Schritt stiegen wir die Stufen hinab. Im Grunde wunderte ich mich, daß die Priester bis jetzt gegen uns noch nichts unternommen hatten. Das mußte einen besonderen Zweck haben. Meine Nerven waren aufs äußerste gespannt.  
      Am Ende der Treppe befand sich wieder eine Tür, massiv und aus Bronze wie die Tür oben. Auch sie war offen. Sollten wir das Schloß untauglich machen, damit wir nicht auch hier dasselbe erlebten wie oben?  
      Rolf schüttelte den Kopf, als ich ihm den Vorschlag machte, und deutete nach
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