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Rolf Torring 109 - Der schwarze Schrecken

Rolf Torring 109 - Der schwarze Schrecken

Titel: Rolf Torring 109 - Der schwarze Schrecken
Autoren: Hans Warren
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Als der Morgen anbrach, legten wir uns schlafen. Einer von uns hielt immer Wache. Um Proviant brauchten wir uns keine Sorgen mehr zu machen, da wir unsere Rucksäcke wieder hatten. Als ich am Nachmittag neu gestärkt erwachte, waren die Kameraden schon munter, Pongo hatte bereits das kalte Mittagessen vorbereitet. Wir alle, auch Ellen Londre, ließen uns das einfache Mahl gut schmecken.  
      Leise beratschlagten wir, wo wir Erika Mahlow suchen könnten. Da Rolf im Dorf weder sie noch ihren Schädel gefunden hatte, bestand die Möglichkeit, daß sie zu einem anderen Stamm weiter verschleppt oder vielleicht verkauft worden war. Pongo hatte sich inzwischen noch einmal zum Dorfe der Eingeborenen geschlichen und berichtete bei seiner Rückkehr, daß das Dorf mit Ausnahme der Frauen und Kinder verlassen daliege, es würde also leicht sein, es noch einmal gründlich zu durchsuchen. Aber Rolf wollte im Augenblick davon nichts wissen, da eine Durchsuchung des Dorfes den Eingeborenen verraten hätte, daß wir noch in der Nähe waren.  
      Zwei Tage warteten wir in unserem Versteck. Die Eingeborenen waren noch nicht zurückgekehrt, ein Zeichen, daß sie eine weite Strecke flußabwärts gefahren waren. Erst als am Ende des zweiten Tages der Abend hernieder sank, hörten wir die Kopfjäger zurückkommen; Pongo schlich zum Landeplatz, um sie zu beobachten. Als er zurückkam, berichtete er, daß sie sehr niedergeschlagen wären. Als die Nacht weiter vorschritt, blieben am Ufer, wie Pongo abermals feststellte, nur drei Wachen zurück, alle anderen zogen zum Dorfe.  
      „Heute nacht abfahren," schlug Pongo vor. „Wächter sehr müde, bald einschlafen."  
      Ein drittes Mal entfernte sich Pongo, um den Schlaf der Wächter zu beobachten. Rolf hatte ihn gewarnt, die Posten durch Boxschläge bewusstlos zu machen, da das unsere Nähe verraten hätte. Pongo nickte nur. Bis zu seiner Rückkehr machten wir die Kanus startbereit und schoben sie mit den Spitzen in die überhängenden Zweige hinein, so daß wir sofort abfahren konnten, wenn Pongo wieder bei uns war. Über eine Stunde mußten wir auf ihn warten.  
      Wortlos bestieg er, als er wiederkam, sein Kanu und brachte es mit unhörbaren Ruderschlagen in die Mitte des Flusses, wo die Strömung am stärksten war. An der kleinen Uferlichtung vorbei ließen wir uns treiben, um die Posten, die tatsächlich fest schliefen, nicht zu wecken. Pongo hatte also mit seiner Vorhersage recht gehabt. Erst als wir mindestens fünfhundert Meter von der kleinen Lichtung entfernt waren, begannen wir wieder zu rudern. In flotter Fahrt ging es den Fluß hinunter.  
      „Abfahrt gut gewählt!" rief Pongo uns leise zu. „Eingeborene werden gleich abgelöst. Neue Wache erst aufpassen, ehe schlafen."  
      „Konntest du feststellen, Pongo, ob alle Kanus zurück waren?" fragte Rolf.  
      Pongo schüttelte den Kopf.  
      „Kanus jetzt gut versteckt, Pongo erst lange suchen müssen."  
      „Dann müssen wir damit rechnen," folgerte Rolf, „daß sich noch Eingeborene auf dem Fluß befinden. Am besten wird es sein, wir halten uns stets in der Mitte des Flusses."  
     
     
     
     
      4. Kapitel  
      Der Spuk im Urwald  
     
      Wir paddelten die ganze Nacht hindurch und suchten erst bei Tagesanbruch eine geschützte Uferstelle auf. Tagsüber wollten wir schlafen. Rolf hielt es für richtig, den Pasir-Fluß bis Pasir hinunterzufahren, um dort die Gefangenen gleich der Polizei zu übergeben. Wenn wir den Nebenfluss, auf dem wir uns noch befanden, hinter uns hatten und in den Pasir-Fluß eingebogen waren, konnten uns die Kopfjäger kaum noch etwas anhaben, da der Pasir-Fluß belebter war.  
      Nach Einbruch der Nacht setzten wir die Fahrt fort und erreichten gegen Mitternacht die kleine Landzunge, auf der wir das Kanu erbeutet hatten. Wir legten am Ufer an, da Pongo sich überzeugen sollte, ob die auf das Baumlager gebrachten Gefangenen geflohen waren. Sie waren nicht mehr da. Ob sie sofort den Weg zum Dorf der Stammesbrüder angetreten hatten, wußten wir natürlich nicht.  
      Wir waren gerade dabei, die Kanus wieder startklar zu machen, als wir unterhalb unserer Landestelle ein kleines Kanu erblickten, dessen Insassen den Fluß hinauf gerudert kamen. Vier Eingeborene waren es, die das Ufer scharf beobachteten.  
      Wir zogen unsere beiden Kanus schnell an Land und versteckten in dichtem Buschwerk die Gefangenen, die zu bewachen Pongo übernahm.  
      Rolf, Kattros, Fräulein
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