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Rolf Torring 109 - Der schwarze Schrecken

Rolf Torring 109 - Der schwarze Schrecken

Titel: Rolf Torring 109 - Der schwarze Schrecken
Autoren: Hans Warren
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Pongo ins Zimmer getreten und hielt dem Holländer die Pistole vor. Pongo begann, unterstützt von Kattros, Windor zu fesseln. Als das geschehen war, lief ich auf die Lichtung und rief nach Rolf. Kurze Zeit später standen alle in dem Zimmer, in dem der gefesselte Windor am Boden lag. Der Polizeipräsident wollte ein Verhör anstellen, während er gefesselt war, aber Windor schwieg beharrlich. In Deutschland darf übrigens auch der „schwerste Junge" von der Polizei oder vom Untersuchungsrichter nur dann vernommen werden, wenn man ihm die Fesseln abgenommen hat. Das war hier bei Windor zu gefährlich.  
      Als der kleine Schwarze ins Zimmer geführt wurde und Windor ihn sah, schrie er ihn an, nannte ihn einen Verräter und sprach Drohungen gegen ihn aus.  
      Zu unserem Erstaunen beherrschte der von Maha verwundete Eingeborene das Englische so weit, daß er gebrochen erzählen konnte:  
      „Tuans, der Mann hat uns Mädchenköpfe versprochen, wenn wir ihm Gold brächten. Wir haben ihm Gold gegeben, aber er hat nicht Wort gehalten und uns nur einen Mädchenkopf gebracht. Das andere Mädchen hält er hier in der Hütte gefangen. Wir haben deshalb viel Streit gehabt. Er hat auch den jungen Mann dort —" der Kleine zeigte auf Kattros „— nachts überfallen und uns ausgeliefert, damit wir ihn töten sollten. Ich habe vor fünf Jahren aus der Plantage ein Hemd des Besitzers der Pflanzung geholt, etwas Tierblut darauf geträufelt und dann wieder hingelegt, ebenso das Messer des Herrn. Der Holländer hat uns jetzt aufgefordert, Sie zu fangen und zu vernichten. Pilok muß jetzt sterben, da die weißen Männer es wollen, aber Pilok hat keine Angst, er wird mit Recht 'schwarzer Schrecken' genannt. Wenn Pilok stirbt, stirbt dieser Mann auch!"  
      Jetzt konnte Windor nichts mehr retten. Es lag klar auf der Hand, daß der kleine Eingeborene die Wahrheit sagte.  
      In einem Nebenraum, dessen Fenster vergittert waren, fanden wir Erika Mahlow, die hier über fünf Jahre lang als Gefangene gelebt hatte.  
      Windor brachten wir auf unserer Jacht nach Pasir. Der „schwarze Schrecken" hatte seinem Leben schon ein Ende gesetzt, als wir nach der Suche nach Erika Mahlow in den Raum zurückkehrten, in dem die Gefangenen lagen. In einem unbewachten Augenblick hatte er Gift genommen. Er ist in das Reich seiner Väter nach seiner Überzeugung unschuldig eingegangen.  
      Vor dem Untersuchungsrichter in Pasir legte Windor ein volles Geständnis ab, aus dem Wellerts Unschuld klar hervorging. Durch einen Beauftragten des Polizeipräsidenten wurde Ryptra-Wellert von Sumatra zurückgeholt und konnte seine Plantage selbst wieder übernehmen. Seine Nachbarn nahmen das Schimpfwort „der weiße Kopfjäger" mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück. Alle bemühten sich, wieder in ein gutnachbarliches Verhältnis mit ihm zu kommen.  
      Kattros erhielt von dem Plantagenbesitzer Mahlow die ausgesetzte Belohnung und seine Erika dazu. Wellert nahm seinen Verwalter als Kompagnon auf und vergrößerte das Besitztum um mehr als das Doppelte.  
     
      Nach acht Tagen erst nahmen wir herzlichen Abschied von allen Menschen, die wir auf Wellerts Plantage kennen gelernt hatten, und fuhren mit unserer Jacht weiter. Ein eigenartiges Erlebnis zwang uns zu einem Abstecher nach einer einsamen Insel. Ich habe es erzählt in  
      Band 110:  
      „Der Herr von Pomaran".  
     
     
     
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