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Rolf Torring 109 - Der schwarze Schrecken

Rolf Torring 109 - Der schwarze Schrecken

Titel: Rolf Torring 109 - Der schwarze Schrecken
Autoren: Hans Warren
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Anwesenheit verraten konnte. Ich war deshalb gezwungen, ihm den Knebel wieder in den Mund zu schieben.  
      Pongo kehrte zurück und berichtete daß sein Suchen erfolglos gewesen sei. Der Mann müsse tiefer in den Urwald eingedrungen sein und Maha, der vielleicht auch betäubt worden war, mitgenommen haben. Rolf überlegte lange und entschloss sich auf meinen Vorschlag, doch lieber den Weg durch den Urwald zu wählen. Es konnte ja möglich sein, daß der Unbekannte und der „schwarze Schrecken" sich nach der Plantage Wellerts aufgemacht hatten, um dort neues Unheil anzurichten.  
      „Mann sehr vorsichtig und leise gewesen und durch Kraut geschützt gewesen sein, daß Pongo nichts gehört und Maha nichts gewittert hat," stellte unser schwarzer Freund fest.  
      Wir wollten den Rest der Nacht noch ruhen, jeweils zwei von uns aber sollten die Wache übernehmen. Rolf wachte mit Kattros, ich mit Pongo.  
      Kattros war bisher sehr schweigsam gewesen, als ob er über etwas angestrengt nachdächte. Kurz ehe wir uns niederlegten, bekannte uns Kattros noch, daß er auf eigene Faust habe versuchen wollen, Erika Mahlows Schicksal zu erforschen. Als er eingesehen habe, daß man allein eine solche Exkursion nicht wagen könne, sei es zu spät gewesen, da hätten ihn die Kopfjäger schon überrascht. Sie hätten ihn niedergeschlagen. Erst in ihrem Dorfe sei er wieder erwacht. Aus Anlaß des Festes sollte er mit geopfert werden, Windor aber habe vom Häuptling des Stammes verlangt, daß er sofort getötet werde.  
      „Sie sind ein wertvoller Zeuge gegen Windor, Herr Kattros," sagte Rolf, als der Verwalter seinen Bericht beendet hatte. „Aber worüber haben Sie denn die ganze Zeit so scharf nachgedacht?"  
      „Ich dachte an Erika Mahlow, meine Herren. Ich will Ihnen gestehen, daß ich mich damals in Erika verliebt habe. Ich überlegte mir, wo sie sein könnte, und bin zu der Überzeugung gekommen, daß . . ."  
      Weiter kam er nicht, denn in dem Augenblick war etwas auf uns zugeflogen gekommen, das unmittelbar vor Rolfs Füßen liegenblieb. Pongo war sofort aufgesprungen und in den Wald hineingelaufen. Rolf hob den Gegenstand vorsichtig auf und untersuchte ihn. Es war ein schmutziger Zeuglappen, in den etwas eingewickelt war. Mein Freund schlug die Hülle auseinander: zu unserem Erstaunen fiel — eine Perlenkette heraus.  
      Hastig griff Ellen Londre nach der Kette und rief erregt:  
      „Das ist ja Erikas Kette. Sie trug sie an dem Tag, als sie verschwand."  
      „Irren Sie sich da nicht, Fräulein Londre?" fragte Rolf sofort. „Es gibt viele solche Ketten, die einander sehr ähneln."  
      „Sehen Sie sich diese Perle an, sie hat einen kleinen schwarzen Fleck. Erika wollte sie immer herausnehmen und eine schönere dafür einsetzen lassen. Es ist bestimmt ihre Kette."  
      Windor, der etwas abseits lag, hatte sich bei Fräulein Londres Worten aufgerichtet und schaute erschrocken nach der Perlenkette. Rolf fragte ihn, ob er die Kette kenne. Da legte er sich wieder zurück und schwieg.  
      Nach einer Weile kam Pongo kopfschüttelnd zurück und sagte:  
      „Massers, Pongo nicht verstehen. Mann hier gestanden und Gegenstand geworfen, aber Pongo nichts finden können."  
      Wir halfen Pongo suchen, aber auch unsere Bemühungen blieben erfolglos. Schließlich legten wir uns wieder nieder. Rolf und Kattros hatten die erste Wache; so konnte ich mich beruhigt legen. Als ich geweckt wurde, berichtete Rolf, daß der „Spuk", wie mein Freund die Erscheinung getauft hatte, nicht wieder erschienen sei. Auch die zweite Wache, die Pongo und ich hielten, verlief ohne Zwischenfall. Fräulein Londre schlief neben uns, fest und ruhig, als ob sie in ihrem Bett in einem gepflegten Bungalow läge. Auch die nächsten Wachen brachten nichts Außergewöhnliches.  
      Zeitig am Morgen brachen wir zur Urwaldwanderung auf. Windor wollte uns erst Schwierigkeiten machen, fügte sich jedoch bald.  
      Daß Maha nicht bei uns war, empfanden wir als sehr schmerzlich. Hoffentlich stellte er sich wieder ein.  
      Wir marschierten den ganzen Tag. Eine Stunde vor Einbruch der Dunkelheit machte Pongo an einer geschützten Stelle ein Lager zurecht. Wir wollten wieder mit Doppelposten wachen.  
      Während der Wache, die ich mit Pongo teilte, war es mir, als ob ich ein verdächtiges Geräusch hörte. Da es sich aber nicht wiederholte, beruhigte ich mich schließlich.  
      Als wir nach zwei Stunden Rolf und Kattros
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