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Rolf Torring 109 - Der schwarze Schrecken

Rolf Torring 109 - Der schwarze Schrecken

Titel: Rolf Torring 109 - Der schwarze Schrecken
Autoren: Hans Warren
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Kapitän. Unter diesen Umständen hätte er uns sein Schicksal sicher nicht erzählt. Damit hätte er sich ja nur verraten."  
      „Und nun wollen Sie zunächst auf Wellerts Plantage Erkundigungen einziehen, Herr Torring?"  
      „Ja, obwohl ich glaube, daß es wenig Sinn haben wird. Wir treten auf der Plantage als die neuen Besitzer auf. Hauptmann Larren hat mir alle nötigen Vollmachten dazu mitgegeben. Zunächst wenden wir uns an den Verwalter Kattros, dem wir erzählen, daß wir von Larren die Besitzung erworben haben. Wenn niemand auf der Plantage erfährt, wer wir in Wirklichkeit sind, wird es uns hoffentlich gelingen, auf der Plantage in Ruhe die nötigen Nachforschungen anzustellen."  
      „Und Ellen Londre?" fragte Hoffmann. „Wenn ich richtig unterrichtet bin, behauptete sie im Krankenhaus von Batavia noch immer, an dem verhängnisvollen Abend Wellert mit der jungen Dame gesehen zu haben."  
      „Das schon, aber aus Dankbarkeit dafür, daß wir sie vor der Verschleppung nach China bewahrt haben (siehe Band 105), versprach Fräulein Londre, uns in jeder Weise zu unterstützen. Wenn sie aus dem Hospital entlassen wird, will sie sogar heimlich hierherkommen, nach Pasir also. Von dort aus will sie uns auf der Plantage Nachricht geben."  
      Rolf wollte Pasir anlaufen, ehe wir der Plantage unseren ersten Besuch abstatteten, um sich bei den dortigen Behörden als den neuen Plantagenbesitzer vorzustellen. Dabei mußten wir wohl oder übel unsere richtigen Namen angeben. Rolf hoffte aber, daß er das nur dem maßgebenden Beamten mitzuteilen brauchte, der darüber im allgemeinen Interesse Stillschweigen bewahren würde.  
      Als wir gegen Abend im Hafen von Pasir eingetroffen waren und uns sofort zum Polizeigebäude begaben, trafen wir zum Glück den Polizeipräsidenten noch persönlich an. Nachdem sich Rolf unter anderem Namen hatte melden lassen, wurden wir nach kurzer Wartezeit in das Arbeitszimmer des Polizeipräsidenten geführt. Ich begleitete Rolf. Der Chef begrüßte uns gemessen und blickte erstaunt auf, als Rolf seinen und meinen richtigen Namen sagte. Dann rief er erfreut aus:  
      „Wirklich! Jetzt erkenne ich Sie! Ich habe schon viele Bilder von Ihnen in Zeitungen und Illustrierten gesehen. Sie kamen mir gleich so bekannt vor!"  
      Nachdem er uns kräftig die Hände geschüttelt hatte, bat er uns, Platz zu nehmen.  
      „Sie sind sicher in ganz bestimmter Absicht zu mir gekommen, meine Herren," sagte er, „daß Sie sich unter einem falschen Namen melden ließen. Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?"  
      Rolf berichtete ihm, daß wir von dem ehemaligen Hauptmann Larren die Plantage des zum Tode verurteilten und kurz vor der Hinrichtung entflohenen John Wellert käuflich erworben hätten. Er zeigte die darüber ausgefertigten Unterlagen. Aber der Polizeipräsident kniff das linke Auge zu und meinte schließlich:  
      „Aha! Sie wollen sich hier ständig niederlassen? Und was wird das unruhige Abenteurerblut in Ihren Adern dazu sagen? Sie können mir gegenüber ganz offen sein! Ich werde jedes Geheimnis treu bewahren. Hängt der Plantagenerwerb vielleicht mit John Wellert zusammen, den wir seit über fünf Jahren pflichtgemäß suchen und nicht finden können?"  
      Rolf nickte.  
      „Ja, Herr Präsident. Aber erzählen Sie das bitte keinem Menschen! Wir wollen auch auf der Plantage nicht mit unseren richtigen Namen auftreten, denn wir wollen versuchen, Licht in das Dunkel der Ereignisse zu bringen, die sich vor fünf Jahren in der Nähe der Plantage abspielten. Hauptmann Larren erzählte uns Einzelheiten, dabei mußten wir gleich an die auf Borneo noch lebenden Kopfjäger denken."  
     „ Dann kann ich Ihnen für Ihre Nachforschungen nur Glück wünschen, meine Herren Ich will Sie gern mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen."  
    Wir freuten uns darüber sehr und baten, niemandem unsere Anwesenheit und unsere richtigen Namen zu verraten, versprachen, sofort Nachricht zu geben, wenn wir etwas Wesentliches entdeckt hätten, und luden den Präsidenten ein, uns auf unserer Plantage einmal zu besuchen, was nicht auffallen würde, da der Präsident ja sicher öfter größere Inspektionsreisen unternehmen müßte. Der Polizeipräsident bedauerte, uns nicht seinen Freunden vorstellen zu können, aber Rolf meinte, dazu wäre immer noch Zeit, wenn wir die Sache Wellert zu einem guten Ende geführt hätten.  
      „Wir verlassen morgen den Hafen
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