Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 109 - Der schwarze Schrecken

Rolf Torring 109 - Der schwarze Schrecken

Titel: Rolf Torring 109 - Der schwarze Schrecken
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
lassen. Zwei Tage später war sie auf der Pflanzung; Hoffmann hatte es so geschickt eingerichtet, daß die Jacht während der Dunkelheit in den kleinen Hafen einlief. So hatte niemand etwas von Fräulein Londres Ankunft bemerkt, die wir vorläufig geheim halten wollten.  
      Kattros konnten wir vertrauen, er wußte von ihrer Ankunft und hatte sie begrüßt.  
      Am Morgen war er allein in den Urwald gegangen, um Arbeiter zu kontrollieren. Gegen Mittag wollte er zurück sein, aber es wurde Abend, und Kattros war noch immer nicht da. Wir wurden unruhig und ließen durch ein paar Vorarbeiter Nachforschungen nach seinem Verbleib anstellen.  
      Seit Mittag hatte ihn niemand mehr gesehen. Hatte er sich durch die hohe Belohnung, die Mahlow für die Wiederfindung seiner Tochter ausgesetzt hatte, verleiten lassen, allein tiefer in den Urwald einzudringen?  
      Aber er kannte doch die Gefahren! Schließlich lebte er bereits länger als fünf Jahre auf der Pflanzung Wellerts!  
      Wir beschlossen, am nächsten Tage selbst nach Kattros zu suchen. Kapitän Hoffmann sollte während unserer Abwesenheit die Plantage führen.  
      Ellen Londre, die ein nettes Zimmer im Bungalow bewohnte, aus dem sie sich bisher noch nicht entfernt hatte, wollte uns durchaus begleiten, aber Rolf schlug es ihr ab. Leider hatten wir nicht mit der eigensinnigen Energie der jungen Dame gerechnet, die sie schwer büßen sollte.  
      Am nächsten Morgen zogen wir mit Pongo und Maha aus, um auf die Spur von Kattros zu kommen. Wir wählten die Richtung nach der Stelle des Urwaldes, wo er mittags noch gesehen worden war. Dort nahm Maha die Fährte ohne weiteres auf, er führte uns in immer dichter werdenden Urwald. Maha bog auf einen Wildpfad ein, den Kattros benutzt haben mußte, denn unser Gepard hatte noch immer die Nase an der Erde und trabte in zügigem Tempo den Weg entlang.  
      So ging es bis zum Abend. Die Dunkelheit zwang uns, die Suche zu unterbrechen. Pongo richtete ein Lager her, wir losten die Wachen aus. Ich legte mich sofort nieder und schlief gleich ein. Pongo weckte mich zur zweiten Wache.  
      Urwaldnächte! Wie herrlich wären sie, wenn man sie ohne Gefahr genießen könntet Ich träumte mit offenen Augen in die Dunkelheit hinein, dabei entging mir jedoch kein Geräusch. Plötzlich hörte ich in geringer Entfernung einen unterdrückten Laut, gleich darauf folgte ein Schuß.  
      Sofort waren Rolf und Pongo wach und lauschten wie ich. Der Schuß konnte höchstens in zweihundert Meter Entfernung abgefeuert worden sein. Wir wollten uns gerade aufmachen, um nach dem Schützen zu suchen, als ein zweiter Schuß durch den Wald hallte, dem ein gellender Schrei, den nur ein weibliches Wesen ausgestoßen haben konnte, folgte.  
      Pongo lief uns voran, so rasch der Urwald und die Dunkelheit es erlaubten. Wir folgten. Längst mußten wir die Stelle erreicht haben, wo die Schüsse gefallen waren, aber wir sahen niemanden. Maha rannte wie wild umher und suchte den Boden ab. Plötzlich zog er heftig an der Leine und führte Pongo den Wildpfad weiter, den wir gekommen waren, tiefer in den Urwald hinein. Unsere reichlich mit Proviant versehenen Rucksäcke hatten wir am Lagerplatz zurückgelassen und riefen Pongo zu, daß wir sie holen wollten. Wir fanden den Lagerplatz rasch, aber nicht mehr unsere Rucksäcke. Wo waren sie geblieben? In der Dunkelheit konnten wir unmöglich feststellen, wer sie entwendet haben konnte.  
      „Wir müssen schnell Pongo folgen, Hans," meinte Rolf. „Jeden Augenblick können wir hier in einen Hinterhalt geraten. Gut, daß wir die Gewehre umgehängt hatten, als wir den Schüssen folgten. Wenn wir sie hier gelassen hätten, wären sie sicher auch verschwunden."  
      Nach kurzer Zeit hatten wir Pongo eingeholt. Der Riese stand vor einem großen Busch, durch den hindurch die Spur ging. Konnten wir es wagen, in der Dunkelheit zu folgen? Als ich mich dem Gebüsch nähern wollte, wehrte er ab und sagte leise:  
      „Hier viel Feinde, die wissen, daß wir Kattros suchen. Auch weiße Frau aus Bungalow hier gewesen und gefangen worden."  
      Rolf pfiff durch die Zähne. Ellen Londre sollte hier gewesen sein? Das war doch kaum denkbar!  
      „Weiße Frau sehr mutig," sagte Pongo, „ist Massers gefolgt."  
      „Vielleicht hat sie unser Lager umschlichen und wollte uns vorauseilen," äußerte sich Rolf.  
      „Du könntest recht haben, Rolf, sie trug Sporthosen und hatte die Revolvertaschen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher