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Rolf Torring 109 - Der schwarze Schrecken

Rolf Torring 109 - Der schwarze Schrecken

Titel: Rolf Torring 109 - Der schwarze Schrecken
Autoren: Hans Warren
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und schleppten Kattros heraus, der schwer gefesselt war. Als der Verwalter Windor neben dem Thron des Häuptlings sitzen sah, blitzte Haß in Kattros' Augen auf, er rief zu Windor empor:  
      „Ein Schuft sind Sie. Windor! Jetzt sehe ich ganz klar. Sie haben damals vor mehr als fünf Jahren die beiden jungen Damen verschleppt und dem Stamme hier ausgeliefert! Herr Wellert ist unschuldig. Wenn ich noch freikommen sollte, werde ich gegen Sie aussagen! Dann Gnade Ihnen Gott!"  
      Windor lachte laut und höhnisch auf.  
      „Wer sollte Sie jetzt noch befreien?! Bereiten Sie sich lieber auf die wenigen Minuten vor, die Sie noch auf dieser Erde zu leben haben!"  
      „Es ist gar nicht unmöglich, daß Ich jetzt noch freikomme," wehrte sich Kattros gegen die Ankündigung, daß auch er wie die beiden Verwundeten zum Opfertod geschleppt werden sollte. "Die beiden Herren, die die Besitzung des Herrn Wellert übernommen haben, sind nicht sein Bruder und ein Herr Nerraw, sondern — die Herren Torring und Warren."  
      Als unsere Namen genannt wurden, war Windor ein Stück vom Thronsessel fort und auf Kattros zugesprungen.  
      „Was sagen Sie da?" rief er überrascht, und man merkte aus dem Tonfall seiner Stimme heraus, daß ihn so etwas wie Furcht beschlich.  
      „Der Neger, der Sie so sanft aufs Pferd gesetzt hat, Herr Windor, war Pongo, der schwarze Freund der Herren Torring und Warren."  
      Windor eilte zum Thronsessel zurück. Eifrig begann er mit dem Häuptling in der Eingeborenensprache zu reden. Der Häuptling schüttelte mehrmals den Kopf und zuckte die Schultern hoch. Schließlich rief er einigen seiner Stammesbrüder einen Befehl zu. Ein paar junge Leute erhoben sich sofort und gingen auf Kattros zu, den sie hochhoben und in die Hütte zurücktrugen, aus der er gebracht worden war.  
      Jetzt schien für uns der Augenblick gekommen, den Verwalter zu befreien. Zwar mußten wir zwei andere Hütten passieren, ehe wir zu der Hütte kamen, in die Kattros gebracht worden war, aber niemand achtete auf die Hütten, da alle Einwohner um den Häuptling geschart waren.  
      Rolf flüsterte Pongo ein paar Worte zu. Der schwarze Riese verschwand von der Palisade.  
      Inzwischen hatten die Frauen des Stammes in Tonschüsseln die Speisen herangeschleppt die sie zubereitet hatten. Die jüngeren Mädchen brachten Krüge, in denen sich Wein oder ein anderes berauschendes Getränk zu befinden schien. Ein allgemeines Schmausen und Trinken begann. Die beiden Verwundeten wurden von älteren Männern in die größere Hütte zurückgebracht; freundlich redete vor allem ein ganz alter Mann mit einem grauen Bart auf sie ein.  
      Nach einer Weile kehrte Pongo zurück und berichtete, daß er ein großes Loch in die Palisade im Rücken der Gefangenenhütte geschnitten hätte durch das wir bequem hindurch kriechen könnten. Wir schlichen dorthin. Rolf kroch als erster hindurch und winkte uns, ihm zu folgen, als er sich innerhalb der Umzäunung nach allen Seiten umgesehen hatte.  
      Die Hütten schienen verlassen zu sein. Trotzdem blickten wir erst in zwei hinein, um uns davon zu überzeugen, daß alle Stammesmitglieder um den Häuptling versammelt waren und ob nicht doch alte oder kranke Leute zurückgeblieben wären. Aber selbst die Kinder waren von den Frauen zum Festplatz mitgenommen worden. Wir konnten also in Ruhe die Hütten absuchen. Wir wollten in möglichst viele hineinschauen, denn wenn Erika Mahlow noch am Leben sein sollte, war es durchaus möglich, daß sie hier gefangengehalten wurde.  
      Als wir die Rückfront der Gefangenenhütte erreicht hatten, schnitten wir ein großes Loch in die Bambuswand hinein, da wir nicht von vorn durch den nach dem Festplatz gelegenen Eingang hineingehen wollten, weil die nach dem Mittelpunkt der Ansiedlung liegende Seite vom Schein der jetzt zahlreich brennenden Feuer hell erleuchtet wurde.  
      Kattros in der Hütte verhielt sich ganz ruhig, obwohl er die leisen Geräusche hören mußte, die wir an der Bambuswand verursachten. Als die Öffnung groß genug war, schlüpfte Rolf in die Hütte hinein, während Pongo und ich die zechende und schlemmende Gesellschaft auf dem Festplatz im Auge behielten.  
      Nach einer Weile kam Rolf zurück, Sekunden später stand auch Kattros vor uns, der mir und Pongo stumm die Hand drückte.  
      Erika Mahlow hatten wir bis jetzt noch nicht gefunden, aber Rolf wollte schnell noch der Hütte des Häuptlings und der Windors
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