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Rolf Torring 099 - Das Piratenschiff

Rolf Torring 099 - Das Piratenschiff

Titel: Rolf Torring 099 - Das Piratenschiff
Autoren: Hans Warren
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aufnehmen können."  
      „Das habe ich nicht vergessen, Herr Balling. Ich vermute jedoch, daß die Seeräuber unser Schiff für eine Fahrt untauglich gemacht haben."  
      „An Bord sind Polizisten," antwortete Balling.  
      Ich hatte trotzdem Bedenken und sagte:  
      „Außerdem möchte ich nicht allein ausfahren. Ein Kampf auf See kann hart werden und uns viele Gegner entgegenstellen, denen wir allein nicht gewachsen sein könnten."  
      „Ich werde mit dem Polizeipräsidenten sprechen," schlug Lord Abednego vor. „Ich kenne ihn gut. Fahren Sie zu Ihrer Jacht voraus! Ich bin in spätestens einer halben Stunde bei Ihnen und hoffe, Ihnen gute Nachrichten mitzubringen."  
      Mit bestem Dank verabschiedeten wir uns einstweilen von Lord Abednego und fuhren zum Hafen. Unsere Jacht war vollständig in Ordnung. Eine Untersuchung ergab, daß auch niemand den Versuch unternommen hatte, sich ihr heimlich zu nähern.  
      Wir entließen die drei Polizisten und riefen unsere fünf Matrosen an Deck zusammen. Da auch Balling meiner Meinung war, teilten wir ihnen jetzt mit, worum es ging. Zum Schluß ermahnte ich sie, recht aufmerksam zu sein.  
      Wir bewaffneten die Leute, die für das Unternehmen Feuer und Flamme waren, und teilten den Dienst genau ein.  
      Pünktlich traf Lord Abednego bei uns ein und teilte uns mit, daß wir auslaufen könnten. Ein Polizeikutter würde uns heimlich folgen, ein schnelles Schiff, das sehr seetüchtig sei. Es würde uns im geeigneten Augenblick tatkräftig Hilfe bringen können. Die Polizisten wären in Zivil, um nicht aufzufallen, aber alle gut bewaffnet, auch ein Maschinengewehr sei an Bord.  
      Noch länger im Hafen zu bleiben, war zwecklos. Nachdem wir uns bei Lord Abednego bedankt hatten, gab ich das Zeichen zum Auslaufen.  
      Balling stand neben mir auf der Brücke, als wir den Hafen verließen, während Pongo in die Kajüte gegangen war, um nach Maha zu sehen.  
      Der verfolgte Dampfer hatte als Reiseziel Batavia auf Java angegeben. Wir fuhren in der entgegengesetzten Richtung, also den Weg zurück, den wir gekommen waren, wieder durch die Straße von Malakka.  
      Inzwischen war es Abend und Nacht geworden Der Lord hatte uns ein Blatt Papier gebracht, auf dem Lichtzeichen vermerkt waren, durch die wir uns mit dem uns folgenden Polizeikutter verständigen konnten. Der Polizeikutter folgte uns in einem Abstand von etwa tausend Metern.  
      Gerade als wir in die Malakkastraße einbogen, kam uns ein schnelles Motorboot entgegen, das einen weiten Bogen um uns schlug. Sollte das Motorboot die Rennjacht Lu Hangs sein?  
      Balling zuckte mit den Schultern, als ich ihm meine Vermutung mitteilte. Ich gab Befehl zu schnellerer Fahrt.  
      Plötzlich trat Pongo zu uns, der lautlos an Deck erschienen war. Er führte Maha am Halsband und kam wie eine Katze auf die Brücke geklettert.  
      „Massers, dort Motorboot uns folgen! Maha unruhig, muß Feind sein!"  
      Wir ließen uns aus der Kajüte Malgrens die Nachtgläser holen, mit denen wir das Motorboot vielleicht erkennen konnten.  
      „Boot schnell näherkommen," sagte Pongo wieder. „Will mit uns sprechen."  
      Pongo hatte recht, ich sah es jetzt auch. Ich ließ die Motoren etwas drosseln und erwartete voller Spannung, was der Besitzer des Motorbootes von uns wollte.  
      Als der Matrose mit den Nachtgläsern, die er aus Malgrens Kajüte geholt hatte, zu uns trat, fuhr das Motorboot schon auf gleicher Höhe in einiger Entfernung und rief uns an.  
      Ich ließ stoppen. Langsam kam das Motorboot seitlich an unsere Jacht heran. Ein reichgekleideter Chinese schien allein in dem Rennboot zu sein und fragte höflich, ob er einige Minuten zu uns an Deck kommen dürfte.  
      Ich bat darum. Ein Fallreep wurde hinuntergelassen, auf dem der Chinese zu uns emporkletterte. Sein Boot hatte er unten an unserer Jacht befestigt.  
      „Ich heiße Lu Hang. Habe ich die Ehre, Herrn Warren vor mir zu sehen?" fragte er.  
      Ich stellte mich vor, dazu Balling, bat den Chinesen, in die Kajüte hinunterzukommen, und ging voraus.  
      Als wir in den bequemen Sesseln Platz genommen hatten, begann Lu Hang:  
      „Ich hörte, daß Sie auf dieser Jacht nach Singapore gekommen sind, Sie und Ihr Freund, Herr Torring. Zu meinem Leidwesen erfuhr ich später, daß Ihr Freund verschwunden ist. Ich erkannte im Vorbeifahren Ihre Jacht und komme, um Ihnen eine wichtige Mitteilung zu machen. Ich habe heute
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