Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 099 - Das Piratenschiff

Rolf Torring 099 - Das Piratenschiff

Titel: Rolf Torring 099 - Das Piratenschiff
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
Aufklärungen über die Jacht geben, aber Rolf winkte ab und erkundigte sich, ob alles zur Ausfahrt bereit sei.  
      „Wir können sofort auslaufen, Herr Torring. Ich habe genügend Proviant an Bord genommen und auf Ihren Wunsch das Maschinengewehr wieder einbauen lassen."  
      Ich horchte auf. Ein Maschinengewehr? Dann konnte es gefährlich werden. Auch Balling schaute Rolf fragend an, der aber schwieg noch immer. Er erkundigte sich nach einigen weiteren Anordnungen, die er vorgeschlagen hatte. Alles war zu seiner Zufriedenheit erledigt worden. So konnte die Fahrt beginnen.  
      Malgren führte uns über den Hof seines Grundstücks. In einem engen Kanal, der bis zu den Werkstätten der Bootsbauerei vorgetrieben war, lag die Motorjacht. Ich sah sofort, daß ich ein seetüchtiges Boot vor mir hatte, das jedem Wetter trotzen konnte und auch einen Sturm aushalten würde.  
      Wir brachten unser Gepäck in den Kabinen unter. In einer Kajüte trafen wir schon Pongo mit Maha.  
      Rolf flüsterte Pongo ein paar Worte zu. Der schwarze Riese nickte.  
      Wenige Minuten später setzte sich die Jacht in Bewegung und glitt geräuschlos in die Hafengewässer hinein. Malgren hatte die Positionslaternen nicht angesteckt. Niemand konnte bemerken, daß wir den Hafen von Rangoon verließen.  
      Rangoon liegt nicht am offenen Meer. Wir mußten über eine Stunde fahren, bis wir den Golf von Martaban erreichten.  
      Jetzt erst ließ Malgren die Laternen anzünden. Die Geschwindigkeit wurde erhöht. Die Jacht warf eine hohe Bugwelle vor sich auf und schoß pfeilschnell durchs Wasser.  
      Nach meiner Schätzung mußten es bis Singapore etwa zweitausend Kilometer sein, also ein sehr weiter Weg. Wenn die Jacht so seetüchtig war, wie sie aussah, konnten wir, falls wir keine Ruhepausen einlegten, unser Ziel in zwei Tagen erreichen.  
      Ein Matrose, der gleichzeitig das Amt des Smutje verwaltete, setzte uns in der Heckkabine einen kräftigen Abendimbiß vor. Wir ließen es uns schmecken. Nachdem später das Geschirr abgeräumt war und wir allein waren, begann Rolf endlich seinen Bericht:  
      „Ihr wart dabei, als ich in der Hütte des Inders, von dem Lord James Sullbareck sich das Gift holte, um seinen Vetter langsam zu töten (siehe Band 98: „Indische Märchen"), einige Briefe, die ich fand, an mich nahm. Während du, Hans, dir mit Balling die Stadt Rangoon ansahst, habe ich zu Hause die Briefe eingehend studiert und dabei interessante Dinge entdeckt.  
      Der alte Inder trieb einen schwunghaften Handel mit seinen Mixturen und seinen — Giften, die er aus Kräutern und Pflanzensäften herstellte. Er lieferte seine Ware nach allen möglichen Städten. Ich empfinde es jetzt fast als eine Unterlassungssünde daß wir ihn laufen ließen. Ich habe inzwischen der Polizei in Manipur einen Wink gegeben, glaube aber kaum, daß der Inder sich dort noch einmal sehen lassen wird.  
      In einem der Briefe bestellte ein ,Gs' aus Singapore wieder eine Flasche 'Elixier'. Sie sei dem Boten gleich mitzugeben. Ferner stand in dem Brief daß der Inder in Rangoon zwei Flaschen ,E 3' abzuliefern habe, und zwar im Hause des Herrn Malgren, der die Weiterbeförderung übernehmen würde.  
      Ich kann euch die Briefe leider nicht zeigen, da sie mir auf unerklärliche Weise in Rangoon abhanden gekommen sind. Wahrscheinlich sind sie gestohlen worden. Wie und wo, weiß ich nicht, nehme aber an, auf einem meiner Spaziergänge. Zu spät habe ich den Diebstahl entdeckt.  
      Bei Herrn Malgren erfuhr ich, daß tatsächlich vor etwa drei Monaten bei ihm ein kleines Päckchen abgegeben Wurde, das der Bote eines gewissen ,Gs' abholen sollte. Herr Malgren kannte keinen Mann dieses Namens, hat aber das Paket in Empfang genommen, da er manchmal für Leute, die auf See sind, etwas aufbewahrt. Er dachte sich nichts Schlimmes dabei.  
      Fünf Tage später erschien ein Bote und bat um das für ,Gs' abgegebene Paket, das ihm auch ausgehändigt wurde. Der Bote war Matrose; Herr Malgren ging zum Hafen, um sich die Schiffe anzusehen, die eingelaufen waren. Dabei stieß er auf einen Dampfer mit zwei hohen Masten. Das wäre an sich nicht weiter auffällig gewesen, aber Malgren sah sofort, daß die Schornsteine Attrappen (täuschend ähnliche Nachbildungen) waren.  
      Ferner beobachtete er, daß der bewußte Matrose sich zu dem Dampfer rudern ließ, der drei Stunden später den Hafen verließ.  
      Dazu kam, daß ich in der Zeitung, die ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher