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Rolf Torring 096 - Ein furchtbares Geheimnis

Rolf Torring 096 - Ein furchtbares Geheimnis

Titel: Rolf Torring 096 - Ein furchtbares Geheimnis
Autoren: Hans Warren
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Sorgen, da ich immer Angst haben muß, daß sie mich eines Tages aus Konkurrenzneid verraten könnten. Ich muß Sie also töten, meine Herren, aber — wie gesagt — schonungsvoll und auf die humanste Art.  
      Ich zeige Ihnen jetzt noch, was ich sonst bisher vollbracht habe, damit Sie wirklich das Bewußtsein mit ins Jenseits nehmen können, nicht umsonst gestorben zu sein. Vielleicht sind Sie zwei der letzten Menschen, die die große Reise ins Unbekannte antreten."  
      Doktor Thassa führte uns alles vor, was er bisher verbrochen hatte.  
      Ich sage mit Absicht „verbrochen hatte", denn seine Experimente waren die Taten eines Wahnsinnigen.  
      Um ihn bei guter Stimmung zu erhalten, taten wir so, als ob wir ihn bewunderten. Das war nicht schwer, denn wir konnten uns weder bewegen noch sprechen. Im Innern sannen wir beide darüber nach, wie wir am schnellsten frei werden könnten.  
      Über eine Stunde lang führte uns Doktor Thassa schon seine Experimente vor. Fieberhaft warteten wir darauf, daß die Wirkung der Injektion aufhören würde. Mit Absicht waren Rolf und ich zurück gezuckt, als Doktor Thassa die Spritze ansetzte. Dadurch war etwas von dem Serum nicht in die Blutbahn gekommen, sondern über die Haut gelaufen. Der Doktor hatte in seiner „Begeisterung" nicht darauf geachtet. Wir hofften nun, daß wir vor Ablauf der angesagten zwei Stunden im Besitz unserer Körperkräfte sein würden.  
      Schon verspürte ich ein eigenartiges Kribbeln im ganzen Körper. Allmählich fühlte ich, wie die Kräfte zurückkehrten. Aber ich durfte noch nicht aufspringen, um Doktor Thassa niederzuboxen, da ich mich auf meine Muskeln noch nicht völlig verlassen zu können glaubte.  
      Als der Arzt uns wieder einmal den Rücken zuwandte, sah ich zu Rolf hinüber. Er nickte mir zu. Doktor Thassa hielt uns gerade einen längeren Vortrag und betonte dabei immer wieder, daß ihn seine Erfolge bald zum berühmtesten Arzt der Erde machen würden.  
      Ohne den Kopf zu bewegen, sah ich mich nach einer Waffe um. Auf dem Tisch lag ein marmorner Briefbeschwerer. Der schien für meinen Plan gerade recht. Ich wartete nur noch, bis Doktor Thassa uns wieder den Rücken zuwandte, dann schnellte ich hoch. Gleichzeitig sprang Rolf auf. Er kam mir zuvor, hatte einen am Tisch angelehnten Hammer ergriffen und ließ ihn an den Kopf des Doktors fallen, nur ganz leicht, aber doch so, daß er umsank.  
      Wir hoben ihn auf und fesselten ihn sitzend in einem Sessel.  
      „Eine halbe Stunde wird die Betäubung anhalten, Hans. Wir wollen inzwischen das Haus untersuchen. Vielleicht finden wir noch Opfer, die wir retten können."  
      »Die Tochter des Gesandten, Rolf?"  
      „Nein, ich glaube nicht, daß sie sich hier befindet Laß uns trotzdem suchen!"  
      Bei unseren Nachforschungen fanden wir im Keller eine Anzahl gut versorgter Tiere, Ratten, Meerschweinchen, Mäuse und ein paar kleinere Hunde, die Doktor Thassa wohl als Versuchsobjekte dienten, und auch den jungen Inder, der vom Tiger geschlagen war. Er lag verwundet ohne Besinnung am Boden. Wir wuschen seine Wunden aus, verbanden ihn und brachten ihn wieder zum Bewußtsein. Er bestätigte unsere Vermutung, daß er sich durch die hohe Belohnung hätte verlocken lassen, nach der Tochter des Gesandten zu suchen. Viele Leute in Kathmandu glaubten, daß Doktor Thassa sie entführt habe.  
      Seit er vom Tiger niedergeschlagen worden sei, habe er die Besinnung noch nicht wiedererlangt gehabt. Bald verließen ihn die Kräfte wieder, er sank um und wurde ohnmächtig. Wir hatten ihn gut verbunden, so daß im Augenblick keine Gefahr für ihn bestand. Der große Blutverlust hatte ihn allerdings stark geschwächt  
      „Wer ist der Helfer Doktor Thassas?" fragte ich.  
      „Das weiß ich auch noch nicht, Hans. Vielleicht kommt er bald. Wir wollen wieder ins Laboratorium zurück, Doktor Thassa ist vielleicht schon zur Besinnung gekommen."  
      Als wir den Raum mit den Oberlichtfenstern betraten, begann Doktor Thassa gerade, sich zu bewegen. Einige Minuten später öffnete er die Augen und sah uns verblüfft an. Dann schien ihm die Erinnerung zurückzukehren. Trotz seiner Fesseln bäumte er sich wild auf und schrie uns an.  
      Was sollten wir mit ihm anfangen? Nach Kathmandu konnten wir ihn nicht transportieren, also mußte einer von uns hierbleiben, der andere mußte zur Stadt zurück, um die Polizei zu benachrichtigen.  
      Rolf schien meine Gedanken erraten
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