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Rolf Torring 083 - Der rosa Diamant

Rolf Torring 083 - Der rosa Diamant

Titel: Rolf Torring 083 - Der rosa Diamant
Autoren: Hans Warren
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erfuhren von dem Telegramm Rudolf Hellwigs. Was das Auge Gottes ist, wissen wir nicht einmal."  
      Die beiden Europäer zögerten einen Augenblick, dann sagte der erste mit seiner kalten, unangenehmen Stimme:  
      „Ich kann mir nicht vorstellen, daß Sie aufs Geratewohl nach Kotah fuhren, nur weil ein Mädchen aus einem Büffelkarren entführt wurde. Sie müssen über das Auge Schiwas etwas wissen. Also, wollen Sie sprechen?"  
      „Wir wissen wirklich nichts!" beteuerte Rolf.  
      „Dann schauen Sie sich Ihren schwarzen Freund genau an! Vielleicht fällt es Ihnen dann wieder ein. Kennen Sie die Vorrichtung hier?"  
      Er hatte wieder einen versteckten Knopf an der Wand berührt. Im gleichen Augenblick zischte es durch die Luft. An einem dünnen Eisenstab hing ein kurzes, breites, halbgekrümmtes Hauschwert herab, das dicht über Pongo dahin schwang.  
      Es mußte sehr schwer sein, es pfiff ordentlich durch die Luft.  
      „Sehen Sie, meine Herren, jetzt senkt sich das Hauschwert langsam. Bei jeder Schwingung einen Millimeter. Achten Sie genau auf die Anzahl der Schwingungen. Bei der vierzigsten etwa wird die Spitze die Haut Ihres schwarzen Freundes berühren und zu ritzen beginnen. Sie schneidet sich bei jeder Schwingung tiefer in das Fleisch ein. Haben Sie uns noch nichts zu sagen?"  
      „Stures Volk!" zischte der zweite Europäer.  
      Entsetzt betrachtete ich das Schauspiel. Sollte Pongo wirklich so hingeschlachtet werden? Er war außerordentlich tapfer, sagte kein Wort und hielt die Augen offen.  
      „Was machen wir denn?" flüsterte ich aufgeregt Rolf zu.  
      „Ich weiß es auch nicht!" sagte Rolf. „Ich werde ein letztes Mal versuchen, die beiden zu überzeugen daß wir wirklich nichts wissen."  
     
     
     
     
      5. Kapitel Das Auge des Gottes  
     
      „Ich versichere Ihnen auf mein Ehrenwort," rief Rolf ernst, „daß wir nicht wissen, worum es sich handelt, daß wir auch das Auge des Schiwa gar nicht kennen. Wir können Ihnen nichts sagen, auch wenn Sie Pongo zu Tode quälen. Aber hüten Sie sich, ihm unschuldig etwas anzutun. Sie würden es schwer zu bereuen haben."  
      Der mit Ernst Angeredete lachte höhnisch auf "Sehr schön gesprochen, Herr Torring! Aber Sie werden gestatten, daß ich über Ihre Drohung lächle. Sie müssen sterben, weil Sie für uns zu gefährlich sind. Vorher aber sollen Sie uns genau sagen, was Sie über den Verbleib der Kostbarkeiten wissen. Haben Sie vielleicht das Auge im Koffer Elisabeth Hellwigs gefunden? Heraus mit der Sprache! Sehen Sie sich an, wie tief das Doppelpendel bereits gesunken ist.  
      Schaudernd sah ich, daß die scharfe Spitze des Hauschwertes nur noch wenige Millimeter von Pongos Brust entfernt war. Noch einige Schwingungen, dann mußte es seine Brust ritzen.  
      Auch das Pendel mit dem Dolch sank immer tiefer. Eine teuflische Art, einen Menschen unter seelischen und körperlichen Qualen langsam zu töten.  
      „Können wir Pongo gar nicht helfen?" rief ich. „Meine Herren, wir wissen wirklich nichts."  
      „Ich halte Sie beide für sehr gute Schauspieler," sagte der erste Sprecher wieder. „Damit hätten Sie Ihr Geld verdienen sollen. Dann wären Sie nie in solche Situationen gekommen. Vielleicht reden Sie noch, wenn das Schwert Ihren Freund zu zerschneiden beginnt. Wir haben mindestens so viel Zeit wie Sie.  
      Höchstens noch acht Schwingungen! Dann ist es so weit! Noch sechs Schwingungen! Soll Ihr Freund solche Qualen erleiden? Noch vier Sekunden! Kein Mensch hilft Ihnen. Wenn auch der Gepard entkommen ist! Noch vier Schwingungen, vier Sekunden! Es wird blutiger Ernst! Wo ist das Auge des Schiwa?"  
      Wie gebannt starrte ich auf das Pendel, das in den nächsten Sekunden Pongos Haut zerschneiden mußte. Die beiden Europäer, Abenteurer im schlimmsten Sinne des Wortes, hatten recht, hier konnte niemand helfen.  
      „Noch zwei Sekunden!" erklang die höhnische Stimme.  
      Da rief Rolf laut: "Kori!"  
      Der alte Inder hatte vorausgesagt, daß wir in eine schwere Gefahr kommen wurden, Pongo vor allem, daß wir ihn anrufen sollten, wenn wir seiner Hilfe bedürften. Ohne Besinnen rief auch ich:  
      „Kori, hilf!'  
      „Jetzt rufen sie den alten Inder!" grinste der Abenteurer Ernst. "Zu spät, meine Herren! Himmel! Was ist das?!"  
      Das Pendel schwang wieder auf Pongo zu. Es war schon so tief, daß es seine Haut auf der Brust zerschneiden mußte. Plötzlich machte es in der
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