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Rolf Torring 078 - Die Macht des Gottes

Rolf Torring 078 - Die Macht des Gottes

Titel: Rolf Torring 078 - Die Macht des Gottes
Autoren: Hans Warren
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bringen, Herr Colonel?"  
      „Wenn Sie ihn wirklich als persönlichen Assistenten haben wollen, kann das seine erste Dienstleistung sein," sagte Cormick nach kurzem Zögern. „Aber ich möchte Sie nochmals warnen, Herr Torring. Ich möchte Mitchell nicht schlecht machen, aber ich glaube, er ist mit Vorsicht zu genießen. Ich spreche dabei nicht nach meinem persönlichen Gefühl, sondern auf Grund der Personalakten, die ich über ihn erhalten habe."  
      „Und ich urteile nur nach meinem Gefühl, Herr Colonel," sagte Rolf lächelnd. „Wenn es Ihnen also recht ist, brechen wir jetzt auf."  
      „Leutnant Jerry ist abends stets mein Gast," sagte Colonel Cormick fast zögernd. „Stört es Sie, wenn er erscheint?"  
      „Absolut nicht," sagte Rolf sofort. Nach kurzem Nachdenken fuhr er fort: „Ich glaube übrigens, daß er sich für heute entschuldigen wird. Er wollte selbst dem Rätselwesen nachspüren, das er für einen Tiger hält."  
      „Dann wird er sich wahrscheinlich irren," sagte der Colonel. „Ich bin ein alter Großwildjäger und habe in meinem Leben viele Tiger geschossen. Ich habe auch schon mehrere Menschen gesehen, die von Tigern angefallen waren. Die Unglücklichen, die hier ums Leben gekommen oder gräßlich verstümmelt worden sind, hat ein anderes Raubtier auf dem Gewissen. Ein Tiger schlägt nicht solche Wunden! Wenn es nicht doch ein Mensch ist! Aber das kann ich mir wiederum auch nicht denken!"  
      „Wir werden sehen, was dahinter steckt," meinte Rolf betont gleichmütig.  
      Mein Freund erhob sich. Wir folgten seinem Beispiel. Der Colonel betätigte einen Klingelknopf auf seinem Schreibtisch. Sekunden später trat Leutnant Jerry aus dem Nebenzimmer ein.  
      „Herr Colonel befehlen?" fragte er, ohne uns zu beachten.  
      „Ich fahre jetzt nach Hause," erklärte Cormick. „Die Herren sind meine Gäste während ihres Aufenthaltes in Gaya. Mitchell wird ihnen auf besonderen Wunsch des Herrn Torring zugeteilt. Sein Posten muß vorübergehend anders besetzt werden. Ich darf Sie doch heute abend wie immer erwarten?"  
      „Ich muß um Verzeihung bitten, Herr Colonel," sagte Jerry, „für heute abend hatte ich bereits anders disponiert."  
      „Schade," sagte der Colonel kopfschüttelnd, indem er Rolf einen verwunderten Blick zuwarf. „Lassen Sie bitte meinen Wagen vorfahren!"  
      Jerry verließ das Zimmer. Cormick sagte:  
      „Sie können großartig kombinieren, Herr Torring. Will er also doch selbst dem Rätselwesen auf den Leib gehen, nur weil Sie jetzt hier erschienen sind. Er ist ein ehrgeiziger Bursche. Ich bin neugierig, wer zuerst Erfolg hat."  
     
     
     
      2. Kapitel  
      Unbekannte Feinde  
     
      Offenbar hielt der Colonel auf seinen Adjutanten sehr große Stücke. Den Grund sollten wir noch im Laufe des Abends erfahren.  
      Wir gingen hinunter. Vor der Pförtnerloge trafen wir den Leutnant, der Cormick stramm meldete, daß der Wagen vorgefahren sei. Der Colonel dankte. Rolf wandte sich an den Pförtner und sagte:  
      „Herr Mitchell, auf meinen Wunsch hat Herr Colonel Sie während der Dauer unseres Aufenthaltes in Gaya uns persönlich zugeteilt. Den Posten des Pförtners übernimmt so lange ein anderer Beamter. Sie sind nur uns unterstellt. Ich hoffe, daß wir die Sache hier bald erledigt haben, dann werden wir uns mit Ihrer Angelegenheit befassen. Vielleicht gelingt es uns, trotz der Länge der Zeit, die seither vergangen ist, Klarheit zu schaffen. Hier ist der Aufbewahrungsschein über unser Gepäck und unsere Waffen. Schaffen Sie die Sachen bitte in den Bungalow des Herrn Colonels! Vielleicht können wir schon heute nacht etwas gegen das rätselhafte Wesen unternehmen."  
      „Besten Dank, Herr Torring," rief Mitchell freudestrahlend, „das werde ich Ihnen nicht vergessen!"  
      „Dann helfen Sie uns kräftig," meinte Rolf, „so können Sie sich am besten revanchieren. Wir sehen uns dann im Bungalow des Herrn Colonels."  
      Der große Wagen Cormicks trug uns schnell durch die Stadt. Nach einer Viertelstunde Fahrt hielten wir vor einem mächtigen Bronzetor, das von zwei Polizisten bewacht wurde, die eilfertig die schweren Torflügel aufrissen, als der Colonel Bescheid sagte.  
      Der Wagen fuhr in den Garten hinein.  
      Der Bungalow war in dem üblichen praktischen Stil britischer Tropenhäuser gehalten, machte aber durch seine Farbenfreudigkeit und eine große Menge blühender Blumen einen geradezu idyllischen
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