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Rolf Torring 075 - Der alte Schatz

Rolf Torring 075 - Der alte Schatz

Titel: Rolf Torring 075 - Der alte Schatz
Autoren: Hans Warren
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Anrufer hatte ja gesagt, daß er sich noch einmal melden würde. Allerdings hatte ich diese Art nicht erwartet."  
      „Jetzt weiß ich es," sagte der Professor plötzlich. „Den Mann habe ich in Jagdalpur einmal gesehen. Ich stieß mit ihm heftig zusammen, als ich nach dem Mittagessen mein Restaurant verließ. Das ist schon etwa zwei Wochen her."  
      „Nicht wahr, Herr Professor, nach dem Zusammenstoß vermißten Sie den Brief Ihrer Mutter?"  
      „Weiß Gott, ja!" rief Jarvis erstaunt. „Das stimmt! Als ich wieder im Amt war, wollte ich ihn noch einmal durchlesen, fand aber meine Brieftasche nicht mehr."  
      „Fein kombiniert!" sagte Longhand bewundernd. „Der Taschendieb fand den Brief, und der Anführer der feinen Gesellschaft, die sich da zusammengefunden hat, beschloß, den Schatz selbst zu heben. Ich muß sagen, daß die Leute aufs Ganze gehen. Der Professor sollte ausgeschaltet werden, denn er hatte den Brief gelesen. Er war der Erbe und konnte störend wirken. Diese Frechheit! Daß der Mordversuch ausgerechnet in meinem Garten stattfand, soll schwer gesühnt werden."  
      Er warf dem Gefangenen einen kalten, drohenden Blick zu. Da rutschte der Bandit unruhig auf seinem Stuhle hin und her und stieß hervor:  
      „Sie können mir glauben, Herr Inspektor, daß ich nicht geschossen habe. Aus meiner Pistole ist kein Schuß abgegeben worden. Sie können sich überzeugen.  
      Es stimmt, was der Herr dort sagte. Ich stahl die Brieftasche und mußte sie dem Meister abliefern, der den Brief las und sofort beschloß, den Schatz zu heben. Bisher sind wir aber nicht daraus klug geworden, wo wir ihn suchen müssen. Aufs Geratewohl wollten wir nicht in den Urwald. Wir haben lange mit einem Entschluß gezögert, dann hat der Meister befohlen, daß wir hierher führen. Am Nachmittag sind wir eingetroffen. Der Meister telefonierte. Dann hat er uns, als es dunkel wurde, in den Garten hier geführt. Er hat den Schuß auf den Herrn abgegeben."  
      „Ist er nicht selbst verwundet worden?" fragte ich schnell. „Nach unseren ersten Schüssen hörten wir einen Aufschrei."  
      „Ja, Herr, seine rechte Hand ist verletzt. Aber der Meister ist ein Mensch, dem das nichts ausmacht"  
      „Wie heißt er?" fragte Longhand.  
      „Das weiß ich nicht," versicherte der Bandit, und wir merkten sofort, daß das nicht gelogen war. „Wir nennen ihn nur 'Meister'. Seinen Namen weiß keiner von uns."  
      „Wir werden es herausbekommen," meinte Longhand ruhig. „Den Mann brauchen wir wohl nicht mehr, Herr Torring. Ich werde ihn abführen lassen."  
      Zwei der draußen stehenden Polizisten brachten den Gefangenen ins Polizeilazarett. Der Professor schüttelte immer noch verwundert den Kopf, endlich meinte er:  
      „Daß es so etwas geben kann! Das hätte ich nicht gedacht, aber geahnt habe ich, daß der verlorene Brief mir Unannehmlichkeiten bringen würde. Daß er mir gestohlen worden ist, hätte ich allerdings nicht vermutet."  
      „Ja, die Herren Verbrecher arbeiten heute mit raffinierten Mitteln. Das hier ist noch ein ziemlich simpler Fall," sagte Longhand. „Ich empfehle Ihnen, daß Sie sich jetzt zur Ruhe begeben. Wahrscheinlich werden Sie einige Tage das Bett hüten müssen. Ihren Schatz müssen die Herren Torring und Warren allein heben."  
      Sofort sprang der kleine Gelehrte energisch auf.  
      „Das kommt nicht in Frage," rief er mit blitzenden Augen. „Nicht weil ich den Herren kein Vertrauen entgegenbrächte. Aber ich muß unbedingt dabei sein, wenn das Vermächtnis meines Großvaters gefunden wird. Die kleine Stirnwunde macht mir nicht viel aus."  
      Hier schien wieder einmal der Fall vorzuliegen, daß in einem kleinen Körper, dem man es gar nicht ansieht, eine ungeheure Energie versteckt ist. Sie muß nur richtig geweckt werden. Das hatte der Inspektor mit seinem gutgemeinten Vorschlag offenbar getan.  
      „Natürlich müssen Sie mitkommen," beruhigte Rolf den Professor. „Doch besser ist es, wenn Sie sich jetzt zur Ruhe begeben. Das können wir übrigens auch tun, denn wir haben morgen einen anstrengenden Tag vor uns. Mit den Banditen ist nicht zu spaßen! Ein Glück daß sie aus dem Brief nicht klug geworden sind! Sonst wären wir zu spät gekommen. Übrigens, Herr Inspektor, können Sie uns morgen begleiten? Wahrscheinlich werden die Banditen uns beobachten und zu folgen versuchen. Dabei können Sie einen guten Fang machen."  
      „Ich weiß noch nicht
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