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Rolf Torring 062 - Der Perlentaucher

Rolf Torring 062 - Der Perlentaucher

Titel: Rolf Torring 062 - Der Perlentaucher
Autoren: Hans Warren
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er unter Wasser, dann ließ er das Seil los und schoß an die Oberfläche empor.  
      Er hielt sich am Bootsrand fest und schöpfte tief Luft, während Wansa das Seil hochzog und den Inhalt des Korbes ins Boot leerte, Nach kurzer Pause tauchte Smarda wieder, und dasselbe Schauspiel wiederholte sich.  
      Als Smarda zum sechsten Male auftauchte und erschöpft am Bootsrand hing, sagte Fox plötzlich:  
      „Ah, wir bekommen Besuch. Das Kanu hält direkt auf unser Boot zu."  
      Bis auf ungefähr fünfzig Meter Entfernung war ein Kanu herangekommen, in dem sich ein Europäer und zwei Singalesen befanden. Fox blickte scharf hin, dann sagte er leise:  
      "Ah, das ist ja Honders. Ich bin sehr neugierig, ob er mich in meiner Maske erkennt. Na, Wansa wird ihm ja schon Bescheid sagen."  
      Der Bootsbesitzer hatte jetzt das herannahende Kanu ebenfalls bemerkt. Er lief an den Bug des Bootes vor und winkte den Insassen zu, daß sie an der anderen Seite seines Bootes, die dem offenen Meere zulag, anlegen sollten.  
      Als die drei Insassen dann heraufkletterten, flüsterte er ihnen etwas zu, sicher die Mitteilung, daß wir maskiert seien und augenblicklich im Dienste der Regierung ständen.  
      Sofort kamen die drei auch auf uns zu, während Wansa den leeren Korb wieder am Seil hinunterließ und ein Zeichen gab, wieder hinabzutauchen.  
      Wir aber wandten uns den Ankömmlingen zu.  
     
     
     
      3. Kapitel. Rätselhafte Attentate.  
     
     
      Der Detektiv Honders machte einen sehr blasierten Eindruck, und ich mußte schon jetzt zugestehen, daß die Meinung unseres Gefährten Fox über ihn sicher sehr richtig war. Seine Begleiter waren Singalesen, beides Männer in den besten Jahren, von ruhiger Würde, die einen guten Eindruck machten.  
      „Guten Tag, Mister Fox," grüßte Honders jetzt lächelnd, „Sie haben ja eine ganz famose Verkleidung gewählt. Ich hätte Sie wohl kaum so schnell erkannt, wenn Wansa mich nicht über den hohen Besuch auf seinem Boot schnell unterrichtet hätte. Guten Tag, meine Herren."  
      Er wandte sich uns zu und stellte sich vor. Wir erwiderten seine Höflichkeit, aber mich erfüllte eine starke Antipathie gegen ihn, weil er unseren Pongo völlig ignorierte, und Rolf gab ihm sofort unsere Ansicht darüber zu verstehen, indem er sehr vertrauenswürdig, aber doch energisch sagte:  
      „Bitte, Herr Honders, ich möchte Ihnen unseren besten, treuen Freund Pongo vorstellen!"  
      Notgedrungen schüttelte Honders jetzt dem schwarzen Riesen die Hand, doch war ihm deutlich anzumerken, welche Überwindung es ihn kostete. Pongo merkte es natürlich auch, und er musterte den Engländer mit einem schnellen Blick, der nichts Gutes versprach.  
      „Ich hörte bereits von Kommandant Godfrey, daß die Herren der berüchtigten Raubbande jetzt ganz energisch zu Leibe gehen wollen," sagte Honders etwas spöttisch. „Haben Sie schon irgend etwas erreicht?"  
      „Oh ja," sagte Rolf, „ich hoffe sogar, daß ich diese Bande bald entlarven kann. Wir haben schon sehr wichtige Dinge erfahren, die uns unbedingt auf die richtige Spur lenken müssen."  
      „Ah, das ist ja sehr interessant," rief Honders eifrig, „könnte man vielleicht Näheres erfahren?"  
      „Bedaure," sagte Rolf, „darüber möchte ich noch nicht reden. Es ist ja auch viel besser, wenn ich mit den Tatsachen aufwarten kann. Doch . . . hallo, was gibt es?" unterbrach er sich hastig.  
      Hinter uns war ein schwerer Körper ins Wasser geklatscht. Sofort schnellten wir herum und lehnten uns über den Rand des Bootes. Da sahen wir ein furchtbares Bild.  
      Smarda, der Taucher, wurde von dem Seil, das sich um seinen Hals geschlungen hatte, rücklings in die Tiefe gezogen. Irgendwie mußte das Seil gerissen sein, hatte sich um seinen Hals gelegt, und der Zentnerstein riß ihn hinunter, dem sicheren Tode entgegen.  
      Unser Pongo mußte diese Katastrophe zufällig gesehen haben, und ohne zu zögern, war er dem Versinkenden nachgesprungen, in der rechten Hand sein mächtiges Haimesser.  
      Mit gewaltigen Schwimmstößen schoß er in die Tiefe, und ungefähr zehn Meter unter der Oberfläche des Meeres überholte er Smarda. Ein Blitzen seines Messers, und im nächsten Augenblick wurden die beiden dunklen Körper an die Oberfläche getragen.  
      Pongo schwang sich sofort ins Boot und half dem halb bewußtlosen Smarda ebenfalls hinein. Rolf trat schnell an den Rand des Bootes und untersuchte das
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