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Rolf Torring 062 - Der Perlentaucher

Rolf Torring 062 - Der Perlentaucher

Titel: Rolf Torring 062 - Der Perlentaucher
Autoren: Hans Warren
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informiert. Hier sind Ihre Waffen und Taschenlampen. Ich vermute, daß Sie jetzt den Kutter verlassen wollen?"  
      „Allerdings, Herr Godfrey," sagte Rolf, „und wir danken Ihnen für Ihre liebenswürdige Unterstützung. Haben Sie übrigens herausbekommen, wie das Feuer im Kielraum entstanden ist?"  
      „Ja," knirschte der Kommandant mit einem Fluch, „es ist ganz raffiniert angelegt worden, und der Täter muß sich unter meinen Leuten befinden! Ein großer Haufen geteerte Leinwand, die wir zum Bedecken unserer Geschütze bei schwerer See benutzen, ist durch eine Lunte in Brand gesetzt worden. Erst glimmte der Stoff, um dann plötzlich zu heller Flamme emporzuschlagen. Wir haben aber noch ein nur angekohltes Stück der Lunte gefunden."  
      „So," fiel Fox ein, „dann müssen wir allerdings den Kutter schleunigst verlassen. Wissen Sie, wo das Boot Wansas liegt, lieber Godfrey?"  
      „Natürlich, ich stehe ja mit ihm in Verbindung. Wenn Sie jetzt hinten vom Kutter aus sich ins Wasser lassen, werden Sie von Smarda, dem Taucher, in einem Kanu aufgenommen. Smarda wartet auf Sie, er kam soeben, um sich weitere Befehle zu holen. Eine kleine Schwimmpartie von ungefähr zehn Metern werden Ihre Waffen ja vertragen."  
      „Selbstverständlich," sagte Rolf, „sie sind so gearbeitet, daß sie auch längere Zeit Wasser vertragen. Ich vermisse aber noch das Paket, in dem sich unsere Büchsen befinden. Wir hatten sie in graues Öltuch geschlagen. Auf den Kutter sind sie gekommen, denn wir haben sie mit dem Zelt hergebracht."  
      „Sie sind in meiner Kabine," sagte Godfrey, „wenn wir ans Heck gehen, hole ich sie Ihnen heraus. Doch kommen Sie nun, meine Herren, es ist die beste Zeit, denn ich habe den Posten von hinten für einige Minuten fortgeschickt."  
      Schnell verließen wir unser neues Gefängnis und folgten dem Kommandanten zum Heck des Kutters Auf dem Wege dahin holte Godfrey rasch das Paket mit unseren Gewehren aus seiner Kabine.  
      Wir schwangen uns nacheinander über die Reling. Godfrey hatte dafür gesorgt, daß ein starkes Seil bis zum Meeresspiegel hinunter hing, an dem wir schnell ins Wasser glitten.  
      So nahe am Strand brauchten wir keine Haie zu fürchten und schwammen wohlgemut vom Kutter fort auf einen schmalen Gegenstand zu, der in ungefähr zehn Meter Entfernung sich vom Wasser abhob.  
      Das Leben in der Zeltstadt war inzwischen erstorben und mit ihm die zahllosen Lämpchen verlöscht. Aber der klare Sternenhimmel war genügend hell, sodaß wir wenigstens einige Meter weit sehen konnten.  
      Als wir näher an den dunklen Gegenstand herankamen, erkannten wir, daß dieser ein Kanu war. Leise rief Fox:  
      „Smarda, bist du es?"  
      »Ja, Sahib," rief eine angenehme Männerstimme zurück.  
      Nach wenigen Sekunden hatten wir das ziemlich breite Kanu erreicht und schwangen uns, von dem Insassen unterstützt, hinein. Kaum hatten wir auf dem Boden des Fahrzeuges Platz genommen, als Smarda auch schon zum Ruder griff und mit leisen, aber kräftigen Schlägen das Fahrzeug ins Meer hinaustrieb.  
      Zwischen vielen großen Booten ging es hindurch) auf keinem rührte sich etwas, denn die Taucher schliefen ja am Strand in ihrem Zelt, und an Bord blieb nur der Besitzer, höchstens noch mit einem Wächter, der die Beute bis zur nächsten Perlen-Versteigerung bewachte.  
      Es war fast idyllisch-schön auf dem schlafenden Meer, über dem die Sterne funkelten, — wenn wir nicht gewußt hätten, daß wir einem Kampf mit gefährlichen Gegnern entgegenfuhren.  
      Nach einer Fahrt von ungefähr fünf Minuten legte Smarda an einem der Boote an. Wir konnten uns vom Kanu aus bequem über den ziemlich flachen Rand schwingen, was wir natürlich so behutsam wie möglich taten.  
      »Sahib Fox?" fragte eine Stimme aus dem Dunkel. »Ja, lieber Wansa," erwiderte der Inspektor, „ich danke Ihnen, daß Sie so auf dem Posten sind."  
      „Smarda hat mir schnell Bescheid gesagt, als ihm der Sahib Kommandant den Befehl zum Warten gab, ich tat nur meine Pflicht," wehrte der Singalese höflich ab. „Kommen Sie mit den anderen Sahibs, ich habe Ihnen hinten im Boot ein Zelt aufgeschlagen."  
      „Da — jetzt wären wir endgültig verloren gewesen," rief Fox, „das ist das zweite Attentat auf den Kutter. Na, Godfrey wird sich die Haare raufen, daß so etwas unter seinen Augen passieren kann."  
      Auf dem Kutter stieg eine mächtige Feuersäule hoch. Der Deckaufbau
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