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Rolf Torring 049 ~ Zum Groß-Nama-Land

Rolf Torring 049 ~ Zum Groß-Nama-Land

Titel: Rolf Torring 049 ~ Zum Groß-Nama-Land
Autoren: Hans Warren
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jetzt noch. Aber ich muß doch sagen, daß gerade der jüngere Bruder sich sehr viel mit Schlangen beschäftigt hat, auch stets einige Giftschlangen hielt. Ich meine, eigenartig ist das doch."  
      „Allerdings, Herr Ruther," sagte Rolf ernst, „und ich habe mir auch schon ein klares Bild über den Täter gemacht. Jetzt wollen wir nur den verschwundenen Polizisten Milton suchen, bei unserer Rückkehr hoffe ich den Täter überführen zu können. Ah, jetzt habe ich meine Munition vergessen. Einen Augenblick, ich komme sofort nach. Dort drüben ist ja die Wache, ich finde mich schon zurecht."  
      Ohne unsere Entgegnung abzuwarten, machte er schnell kehrt und rannte zurück. Mir kam das natürlich sehr merkwürdig vor, denn Rolf hatte noch nie seine Munition vergessen. Doch ich sagte nichts, sondern ging neben Ruther auf die Polizeiwache zu.  
      Dort herrschte schon lebhaftes Treiben. Elf prächtige Pferde standen, von einigen Polizisten gehalten, vor der Tür. Leutnant Leeds trat heraus, begrüßte uns lebhaft und fragte sofort nach Rolf. Auf meinen Bescheid, daß er sofort käme, rief er in die Wache zurück, worauf die übrigen Polizisten sofort herauskamen.  
      Leeds wies auf drei prächtige Pferde und sagte: „Das sind die Tiere für Sie, meine Herren. Hoffentlich finden wir den armen Milton, obgleich ich keine Hoffnung mehr habe. Er hat seinen Übereifer sicher mit dem Tode gebüßt."  
      Wir schwiegen, denn das war auch unsere Meinung. Ich suchte mir ein Pferd aus und befreundete mich schnell mit ihm. Rolf kam nach wenigen Minuten angerannt, begrüßte Leeds und entschuldigte seine Verspätung.  
      Dann wurde aufgesessen, und in raschem Trab verließen wir die Ansiedlung. Der Ritt war herrlich, aber wir hätten wohl einen größeren Genuß empfunden, wenn die Ursache dazu nicht so traurig gewesen wäre.  
      Als der Morgen hereinbrach, befanden wir uns vor einem felsigen Terrain, und Leeds erklärte:  
      „Sehen Sie, meine Herren, bis hierher läßt sich die Fährte Miltons gut verfolgen. Jetzt verschwindet sie aber. Nun kommt es auf Ihren Pongo an, ob er die Spuren auf den Felsen verfolgen kann."  
      Pongo sprang sofort vom Pferd und beugte sich tief auf den Boden. Dann sagte er:  
      „Pongo gut sehen, wo Askari geritten."  
      „Donnerwetter," stieß Leeds verblüfft hervor, „das hatte ich allerdings nicht erwartet. Na, dann haben wir ja Aussicht, daß wir auf den Schlupfwinkel des Mörders stoßen."  
      Im Schritt ritten wir hinter Pongo her, der schnell vorwärtsging, ohne auch nur einmal zu stocken. Ungefähr eine halbe Stunde führte er uns über das steinige, zerklüftete Terrain, dann stießen wir auf einen weit ausgedehnten Dornenbusch.  
      „Halt," rief Rolf sofort, „hier muß der Schlupfwinkel sein. Am besten ist es, wenn wir absteigen und den ganzen Busch einkreisen. Natürlich müssen die Leute sich stets gegenseitig sehen können," wandte er sich an Leeds.  
      „Gut," nickte der Leutnant, „dann wollen wir uns verteilen. Meine Leute können um den Busch herumreiten und sich verteilen, wir bleiben aber wohl am besten auf der Fährte. Ah, jetzt sehe ich es selbst, hier ist Milton hineingeritten. Herrgott, war das ein Leichtsinn."  
      „Den er auch schwer hat büßen müssen," sagte Rolf ernst. „Bitte, Herr Leutnant, wollen Sie Ihre Leute entsprechend instruieren!"  
      Leeds gab seine Kommandos klar und umsichtig. Die Polizisten setzten sich nach beiden Seiten in leichten Trab und hatten bald einen weiten Ring um das Dornengestrüpp gezogen.  
      Wir stiegen jetzt von den Pferden, denn Rolf erklärte, daß wir zu Fuß besser und ungehinderter in das gefährliche Gebüsch eindringen könnten. Wir hatten vor dem Löwen, der sich hier bestimmt aufhielt, absolut keine Angst. Pongo würde seine Nähe schon rechtzeitig merken.  
      Der schwarze Riese packte seinen Speer wurfbereit, während er die linke Hand um den Griff seines Haimessers legte. Dann nickte er uns zu und glitt in den schmalen Pfad, der sich zwischen den Büschen hinzog.  
      Rolf folgte ihm auf dem Fuß, ich als dritter. Hinter mir kam Leutnant Leeds, während Richter Ruther den Schluß machte. Sehr vorsichtig, immer aufmerksam umherspähend, drangen wir vor. Daß sich Pongo auf der richtigen Fährte befand, bewiesen die Hufeindrücke, die deutlich in dem jetzt weichen Boden abgedrückt waren.  
      Ungefähr zwanzig Minuten waren wir vorgegangen, da tat sich inmitten des
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