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Rolf Torring 049 ~ Zum Groß-Nama-Land

Rolf Torring 049 ~ Zum Groß-Nama-Land

Titel: Rolf Torring 049 ~ Zum Groß-Nama-Land
Autoren: Hans Warren
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da kommt ein Reiter, das wird Ruther sein. Natürlich, es ist ja schon Zeit. Na, das ist ganz gut, schlafen hätten wir doch nicht mehr können!"  
      Der Wirt, der hinter Pongo ins Zimmer getreten war, stand ganz entsetzt da und blickte immer noch die beiden Schlangenkörper an. Dann rief er:  
      „Meine Herren, das ist ja ganz furchtbar! Wie ist das nur möglich?"  
      „Nun, ich hatte die Fenster offen gelassen," sagte Rolf nach kurzem Besinnen, „da war es leicht, die beiden Schlangen auf unsere Betten zu bringen. Sehr wahrscheinlich mit Hilfe einer langen Stange. Anders kann ich es mir nicht erklären."  
      „Also ein Mordanschlag?" stotterte der Wirt entsetzt.  
      „Allerdings," nickte Rolf, „der geheimnisvolle Mörder fühlte sich wohl nicht mehr sicher und wollte uns auf diese Weise erledigen. Zwei Löwen haben wir ihm ja schon abgeschossen, da hielt er die Schlangen wohl für sicherer — Aha, ich hatte recht, es ist Ruther. Allerdings etwas früher, als wir verabredet hatten, denn jetzt kommt Wronker erst herauf, um uns zu wecken."  
      Rolf ging ans Fenster, rief dem Richter einen fröhlichen Morgengruß zu und bat ihn, doch heraufzukommen. Währenddessen war der junge Wronker ins Zimmer getreten und starrte die Schlangen ganz entsetzt an. Ich hatte plötzlich ein leises Mißtrauen gegen ihn und fragte deshalb:  
      „Nun, Herr Wronker, was meinen Sie dazu?"  
      „Das sind ja Uräusschlangen," brachte der junge Mann hervor, „da waren Sie ja in größter Gefahr, meine Herren."  
      „Allerdings," bestätigte ich, „denn die Bestien lagen auf unseren Körpern. Ja, lieber Wronker, Bethanien scheint ziemlich gefährlich zu sein."  
      Der junge Mann warf mir einen schnellen, forschenden Blick zu. Dann huschte ein leises Lächeln um seinen Mund, ohne mich weiter zu beachten, trat er auf Rolf zu und flüsterte mit ihm.  
      Jetzt war ich beruhigt. Rolf ließ sich schon nicht täuschen, und wenn er anscheinend mit dem jungen Mann völlig einig war, dann paßte er in Wirklichkeit bestimmt sehr scharf auf ihn auf.  
      Richter Ruther stürzte ins Zimmer.  
      „Was gibt es, Herr Torring? Ist irgendetwas geschehen ..." Er brach kurz ab und starrte auf die Schlangenkörper. Dann stieß er einen langen sehr schönen Fluch aus und fügte mit gepreßter Stimme hinzu:  
      „Uräusschlangen. Alle Wetter, meine Herren, da  
      haben Sie aber in sehr großer Gefahr geschwebt. Wie konnten Sie denn diese scheußlichen Ungeheuer packen? Das ist doch wirklich nicht so einfach."  
      „Nun ja, einfach war es nicht," sagte Rolf, „aber wir haben es doch geschafft. Doch wir wollen uns nicht länger aufhalten, es ist schon Zeit! Wir kommen sofort hinunter, Herr Ruther, werden uns nur schnell waschen. Herr Wirt, die beiden Schlangen möchte ich gern ausgestopft haben, wollen Sie das veranlassen?"  
      „Hm, der junge King macht solche Sachen sehr gut," meinte der Wirt zögernd.  
      „Gut," nickte Rolf, „dann bitten Sie ihn, daß er es möglichst schnell macht. lch werde ihn dann im Laufe des Tages aufsuchen und das Nähere mit ihm besprechen."  
      Richter Ruther warf Rolf einen fragenden Blick zu. Ich verstand meinen Freund ja auch nicht, denn meiner Meinung nach würde King die Schlangen nie ausstopfen, da wir ihn sehr wahrscheinlich bald überführen würden. Doch Rolf wollte vielleicht durch Übersendung der Schlangen ihn vorläufig in Sicherheit wiegen.  
      Auch Ruther mußte auf denselben Gedanken gekommen sein, denn er nickte jetzt und meinte:  
      „Das ist eine ganz gute Idee. Na, ich warte unten, meine Herren!" Er verließ das Zimmer, nicht ohne noch einen scharfen Blick auf Wronker geworfen zu haben.  
      Wir wuschen uns jetzt schnell, während Wronker die Schlangen hinaustrug. Auch der Wirt, immer noch verstört und kopfschüttelnd, verließ das Zimmer.  
      Wir kleideten uns schnell an, schnallten unsere Gürtel mit den Pistolen um, warfen die Büchsen über die Schulter und gingen schnell hinunter.  
      Pongo erwartete uns bereits vor dem Wirtshaus. Er hatte seinen Speer in der Hand und das mächtige Haimesser im Gürtel. Ihm genügten diese Waffen auch gegen den gefährlichsten Gegner.  
      Ruther führte sein prächtiges Pferd bis zur nahen Polizeiwache am Zügel. Unterwegs kam er sofort auf das Attentat mit den beiden Schlangen zurück und meinte:  
      „Herr Torring, bisher habe ich King und seinen Bruder ja verteidigt, tue es auch
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